«In der Carrosseriebranche gibt es heute nur die Flucht nach vorne: Investitionen in Infrastruktur und top Fachkräfte. Nur solche Betriebe können auch in Zukunft modernste Fahrzeuge nach Herstellervorgaben korrekt instand stellen», betont Felix Wyss, Inhaber und Geschäftsführer der Aarauer Carrosserie Werke AG. Diese Strategie verfolgt er in seinem Carrosseriewerk – das zu den modernsten Betrieben in der Schweiz, wenn nicht sogar in Europa zählt – seit 6 Jahren mit grossem Erfolg. Der Vorzeigebetrieb mit einem Volumen von 17 770 m2 ist weit mehr als nur ein konventioneller Gewerbe- und Industriebau. Der moderne und innovative Hightech-Carrosserie-betrieb zeichnet sich aus durch stets hohe Anforderungen an die Funktionalität wie auch an die Menschen, die dort arbeiten. «Wir sind die Spezialisten, wenn es um Schaden-instandstellung an Fahrzeugen geht. Getreu unserem Motto: kompetent, leidenschaftlich und flexibel.» Diese Firmenphilosophie wird denn von der Kundschaft – dazu zählen Privatkunden, Unternehmen, Versicherungen, Garagen, Flottenbetreiber, Leasingunternehmen, Mietfahrzeugunternehmen usw. – sehr geschätzt.

Ökologie und Ökonomie stehen im Vordergrund

Die ACW AG ist mit einer Hightech-Infrastruktur ausgerüstet. Dazu gehören in der hellen, lichtdurchfluteten Werkstatt Spenglerarbeitsplätze mit Aluminiumplatz, 3D-Fahrzeugvermessungsanlage sowie einem Hightech-Lackierwerk, das auf die Bedürfnisse der Kunden ausgerichtet ist. «Unsere Mitarbeitenden erledigen alle Facetten der Schadeneinstellung an PW und Nutzfahrzeugen wie auch das Schadensmanagement», so Wyss. Ebenfalls ist man Ansprechpartner für Fahrzeug-beschriftungen. «Ökologie und Ökonomie stehen bei uns im Vordergrund und deshalb lackieren wir nur mit umweltfreundlichen Lacken auf Wasserbasis», so Wyss. Ebenso ist die ACW AG Mitglied des Reperaturnetzwerks Repant Suisse des Lacklieferanten André Koch AG. «So können wir Spitzenprodukte in unserem Betrieb verarbeiten. Unsere Mitarbeitenden in der Lackierung werden dort geschult und lacktechnisch auf den neusten Stand gebracht.»

«In der Carrosseriebranche gibt es heute nur die Flucht nach vorne. Nur so können wir in Zukunft modernste Fahrzeuge korrekt instand stellen»

Professionell ist auch die Kundenannahme mit offenem Blick in die Werkstatt. «Hier herrscht Transparenz, Kunden können sogar zuschauen, wie ihr Fahrzeug repariert wird», erklärt Wyss. Weiter stehen Kunden auch Arbeitsräume zur Verfügung, um allfällige Wartezeiten sinnvoll nutzen zu können. Warten ist bei der ACW AG aber kaum nötig. «Unser Leitspruch lautetet: sorglos mobil. Mit vier Lackierungsplätzen können wir sehr schnell und flexibel agieren und natürlich ist die Ersatzmobilität sichergestellt», betont Wyss.

Die Spezialisten von morgen ausbilden

Innovation ist ein wichtiger Bestandteil der Unternehmens-DNA. Dazu gehört auch die zunehmende Digitalisierung des Betriebs, die eine sehr grosse Rolle im Bereich Kundendienst und Werkstatt spielt. «Dort arbeiten wir papierlos, jeder von unseren Mitarbeitenden ist mit einem Smartphone oder Tablet ausgestattet.» Zudem investiert Wyss viel in die modernsten Maschinen und Gerätschaften, um so immer up to date zu sein. «So haben wir uns im Elektro- und Aluminiumbereich eine Vorreiterrolle erschaffen.» Die Branche ist einem starken Wandel unterzogen. «Egal, ob das Folierungen, Keramikversiegelungen oder neue Materialien im Fahrzeugbau sind, der Carrossier muss sich immer mit dem Markt auseinandersetzen.»

Um stets wettbewerbsfähig und an der Spitze agieren zu können, ist eine regelmässige Weiterbildung der Mitarbeitenden unabdingbar. «Unsere Leute werden immer wieder intern sowie extern bei Lieferanten, Importeuren, Herstellern usw. professionell geschult», betont Wyss. Ebenso ist die ACW AG ein Carros-serie TOP Ausbildungsbetrieb und investiert in junge Fachkräfte. «Wir bilden zurzeit drei junge Leute zu Carrosseriespengler/innen EFZ sowie Carrosserielackierer/-innen EFZ aus. Ohne fundierte Ausbildung des Nachwuchses fehlen uns nämlich künftige Fachkräfte», stellt der innovative Unternehmer fest

Der innovative Unternehmer kennt sich im Personalmarkt bestens aus, ist er doch schon seit über 20 Jahren in der Berufsbildung von carrosserie suisse tätig. Die ACW AG ist momentan in der glücklichen Lage, über genügend Fachpersonal zu verfügen. Ein Grund dafür ist sicher, dass einige Mitarbeiter in der Berufsbildung respektive in der Grund- und Weiterbildung tätig sind.

Eine grosse Herausforderung ist momentan die Verzögerung der Lieferketten: «Wir kaufen in halb Europa Verbrauchsmaterial ein und die Ersatzpreise sind heute Tagespreise.» Doch mit viel Innovationsgeist, Kreativität und Agilität meistert das Unternehmen auch diese Krise: «Wir gestalten die Fahrzeugannahme deshalb anders: Der Kunde kommt zuerst zu uns, wir klären ab, welche Ersatzteile lieferbar sind. Haben wir eine Wartefrist, so fährt der Kunde mit einer provisorischen Reparatur weiter und wenn diese nicht möglich ist, erhält er eines unserer 28 Ersatzfahrzeuge.»

«Wir kaufen in halb Europa Verbrauchsmaterial ein und die Ersatzpreise sind heute Tagespreise.»

Das Unternehmen mit einem jährlichen Umsatz von rund 5,5 Millionen Franken und 31 Mitarbeitenden ist jedoch nach wie vor auf Erfolgskurs und platzt aus allen Nähten. Wir haben schlichtweg ein Platzproblem und müssten den Betrieb erweitern», so Wyss. Deshalb gilt es, künftig die Unternehmensstrategie zu überdenken und neue Herausforderungen anzunehmen. Dass die Aarauer Carrosserie-Spezialisten schwierigste Rahmenbedingungen dank Know-how, Resilienz und Bodenhaftung meistern und Krisen als Chance nutzen, zeigt die Cyberattacke, die das Unternehmen im letzten Jahr glimpflich überstanden hat (vgl. Kasten). Corinne Remund

www.acw-ag.ch