Publiziert am: 03.10.2014

Hilfe aus dem Bundeshaus

KLEINSTBERUFE – Der gemeinsame Auftritt der Kleinstberufe war an den SwissSkills Bern 2014 ein beliebter Publikumsmagnet – auch für Bundesrat und Parlamentarier.

Der Auftritt der Kleinstberufe an den SwissSkills Bern 2014 ist ein weiterer wichtiger Meilenstein auf dem Weg, ein nachhaltiges, tragfähiges Netzwerkes für diese gefährdeten Berufe aufzubauen. Die Leistungsschau und insbesondre der Tag der Kleinstberufe am 18. September sind aber auch der Höhepunkt des Projektes «Traditionelles Handwerk»: Den Lernenden, die als Botschafter für ihre Berufe agierten, gelang es, mit ihrem gemeinsamen Auftritt in Halle 1 nicht nur eine breiten Öffentlichkeit für ihr Handwerk zu sensibilisieren, sondern sich auch bei einer Gruppe Parlamentarier politische Unterstützung zu sichern. «Mit diesem Auftritt an den SwissSkills Bern 2014, aber auch unserer Ausstellung ‹innovatives Handwerk› im Kurszentrum/Freilichtmuseum Ballenberg auf dem Ballenberg sowie der zweisprachigen Dokumentation ‹junge Schweizer Macher› haben die Kleinstberufe und ihre Anliegen sichtbar gemacht», zieht Walter Leist, Präsident der Interessengemeinschaft Musikinstrumentenbauer IGMBI und Projektleiter, eine positive Bilanz. Auch Christine Davatz, Initiantin des Projektes und sgv-Vizedirektorin, ist begeistert von der Entwicklung der Kleinstberufe: «Wir haben es geschafft, dass die Kleinstberufe zu einem Begriff geworden sind, die in aller Munde sind.» Und weiter ergänzt die Bildungsverantwortliche beim sgv: «Wir wollen die Anliegen positionieren und die Stärke dieses wirtschaftlich und gesellschaftlich nicht zu vernachlässigenden dynamischen Berufsstandes betonen.»

«Es braucht Taten, um das traditionelle Handwerk zu 
sichern.»

Die Kleinstberufe haben auch das Interessen der Parlamentarier sowie des Bundesrates auf sich gezogen: Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann hatte anlässlich seines Rundganges durch die SwissSkills Bern 2014 ein offenes Ohr für die Anliegen und wies auch an der Eröffnung auf die Bedeutung der Kleinstberufe hin. Zudem bekommen die Kleinstberufe von einer Gruppe Parlamentarierinnen und Parlamentarier unter der Leitung von Nationalrätin Maya Graf (Grüne, BL) politische Unterstützung zugesichert. Mit im Boot sind die Ständeräte Werner Luginbühl (BDP, BE) und Brigitte Häberli (CVP, TG.) sowie die Nationalräte Jacques-André Marie (SP, NE) und Nationalrat Felix Müri (SVP, LU). «Sie haben die Unterstützung aus dem Bundeshaus», versichert Nationalratspräsident Ruedi Lustenberger anlässlich der Feier am Tag der Kleinstberufe. Der Schreinermeister ist spontan dieser Parlamentariergruppe beigetreten. «Ziel muss es sein, diese traditionellen Berufe in die Zukunft zu führen. Das Bekenntnis dazu und die Freude reichen dabei aber nicht aus, es braucht Taten», betont er. Die Handwerkskunst sei ein Teil der schweizerischen Identität, deshalb müsse das handwerkliche Wissen über die Berufs und Weiterbildung gesichert werden. Maya Graf sprach die grossen Herausforderungen wie mangelnder Berufsnachwuchs, hohe Ausbildungskosten, mehrsprachige Ausbildungen in der Berufsfachschule oder personelle Kapazitätsengpässe an. «Wir möchten, dass die Kleinstberufe eine erfolgreiche Zukunft haben und werden versuchen, Möglichkeiten zu finden, wie wir sie politisch unterstützen können.» Die Kleinstberufe hätten eine nicht zu unterschätzende volkswirtschaftliche Bedeutung. «Sie vermitteln und bewahren ein grosses Fachwissen, das für den Werkplatz Schweiz und somit für die kulturelle Vielfalt sehr wertvoll ist. Die Kleinstberufe vereinten Qualität, Tradition und Innovation – alles Werte mit grosser Zukunft», so die grüne Politikerin.

Corinne Remund

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