
«Wir wollen keine neuen Steuern!»
NEUE STeUERFALLEN – Politikerinnen und Politiker warnen vor der Billag-Mediensteuer wie auch der Erbschaftssteuer. Sie legen am 14. Juni aus Überzeugung ein doppeltes NEIN in die Urne.
NEIN ZU BILLAG- UND ERBSCHAFTSSTEUER – Am 14. Juni haben wir es in der Hand, ob wir bloss die Faust im Sack machen – oder unsere Stimme gegen immer neue Steuern einsetzen wollen.
Seit die Befürworter der neuen Billag-Mediensteuer vor wenigen Wochen aus ihrem Dornröschenschlaf erwacht sind, tingeln Bundesrätin Doris Leuthard und SRG-Generaldirektor Roger de Weck durch die Lande und säuseln den Stimmberechtigten vor, das neue System sei einfacher, gerechter und erst noch billiger für die Haushalte und einen Grossteil der KMU. «Es geht bei der Abstimmung am 14. Juni einzig und allein ums Inkasso», will uns die Medienministerin glauben machen und behauptet, die Diskussion um den Service public werde nach der Abstimmung breit geführt werden.
Sollen KMU doppelt bezahlen?
Die Stimmberechtigten tun gut daran, sich jetzt nicht Sand in die Augen streuen zu lassen, sondern die Fakten genau zu betrachten. Und die sprechen eine andere Sprache. Zwar sinkt die Billag-Mediensteuer kurzfristig Âtatsächlich – mittelfristig aber wird 
sie steigen. Allein der von der SRG geplante Ausbau der EigenprodukÂtionen und die bereits laufende Produktion von Sendungen nur fĂĽrs ÂInternet werden die Kosten fĂĽr die Staatssender enorm verteuern – und kĂĽnftig massive Mehreinnahmen nötig Âmachen. Der Schweizerische ÂGewerbeverband sgv geht, gestĂĽtzt auf die Entwicklung der vergangenen 25 Jahre, davon aus, dass die Billag-Steuer dereinst eine Grössenordnung von 1000 Franken erreichen wird. Kommt die Vorlage am 14. Juni durch, werden, gemessen an ihrem Umsatz, auch KMU diese teure Steuer bezahlen mĂĽssen. Dies, obwohl KMU weder fernsehen noch Radio hören und ungeachtet der Tatsache, dass ihre Inhaber und deren Mitarbeitende bereits privat fĂĽr die Billag zahlen. Entgegen der Botschaft des Bundesrats steigen auch die Kosten fĂĽr die öffentliche Hand: So mĂĽsste ZĂĽrich neu statt 100 000 stolze 400 000 Franken fĂĽr die Billag blechen; in Bern wären’s neu statt 12 000 gut 84 000 Franken.
In all den Diskussionen, Interviews und Radio- und TV-Auftritten scheuen Leuthard und de Weck die Diskussion um Definition und Inhalt des Service public wie der Teufel das Weihwasser und fordern stattdessen einen Blankocheck von 1,2 Milliarden – fĂĽr eine Leistung, die nirgends klar definiert ist. «Das ist wie wenn ein Unternehmer zur Bank gehen und ohne irgendeinen Businessplan einen Milliardenkredit fordern wĂĽrde», kommentiert sgv-Direktor Hans-ÂUlrich Bigler. «Kein seriöses Unternehmen wĂĽrde sich so etwas erlauben.» Ein dezidiertes NEIN empfiehlt sgv-Präsident und Nationalrat Jean-François Rime auch zur Erbschaftssteuer. «Am 14. Juni haben wir es in der Hand, gleich zwei KMU-feindliche Steuern zu versenken – legen wir darum ein doppeltes NEIN ein!» En
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