Publiziert am: 09.08.2019

Kunststoff ist nicht einfach Plastik

SWISS PLASTICS – Die Mitgliederversammlung des Branchenverbands der Schweizer Kunststoffindustrie stand auch in diesem Jahr im Zeichen der Nachhaltigkeit, wobei sich der Verband stark für die Kreislaufwirtschaft einsetzt. Schwerpunkt Nummer eins bleibt aber die Bildung. Und für die Zukunft wurde ein neuer Verbandsname beschlossen.

Plastik war früher – heute ist Kunststoff: Diesen Slogan benutzt die Ostschweizerische Interessengemeinschaft zur Förderung der Kunststoffberufe (OIG) schon lange. Swiss Plastics will ein stärkeres Zeichen für den Wertstoff Kunststoff setzen und gleichzeitig die Swissness stärker betonen. Deshalb stellte der Verband einen Antrag auf Namensänderung, der auch gutgeheissen wurde. Der Verband wird mit dem Namen KUNSTSTOFF.swiss in die Zukunft schreiten.

Das Rebranding soll im Herbst beginnen und bis zur Swiss Plastics Expo im Januar 2020 abgeschlossen sein, wie der Verband meldet.

Intensivere Kommunikation

Präsident Silvio Ponti präsentierte die Schwerpunkte der Verbandsarbeit für die Jahre 2020 bis 2023. Dabei soll noch mehr Gewicht auf die Nachhaltigkeit gelegt werden, Hauptschwerpunkt bleibe aber immer noch die Aus- und Weiterbildung. Ohne Fachkräfte könne kein nachhaltiger Umgang mit Kunststoffen gelebt werden.

Vizepräsident Patrick Semadeni zeigte die Aktivitäten im Zusammenhang mit ebendieser Nachhaltigkeit auf. Gerade in der Klimadebatte ist der Kunststoff oft nicht gut weggekommen. So kommunizierte der Verband die Vorteile des Einsatzes von Kunststoffen über mehrere Kanäle intensiver. Wichtig sei auch der intensive Austausch mit anderen europäischen Verbänden und Schweizer Behörden, wie zum Beispiel dem Bundesamt für Umwelt (BAFU).

Flexiblere Bildung

Aktuell überarbeitet der Verband den Bildungsplan und die Bildungsverordnung zum Kunststofftechnologen/-in EFZ. Dabei soll unter anderem die Ausbildung nach Schwerpunkten erfolgen. Dies, um flexibel agieren zu können und um auch zukünftige wichtige Themen schneller angehen zu können.

Einblick in die Labore

Abgerundet wurde die Versammlung mit einem Einblick in die Labore des Instituts für Werkstofftechnik und Kunststoffverarbeitung (IWK). Für die optimale Vorbereitung darauf sorgte zuvor Frank Ehrig, Institutsleiter IWK. Fazit des Laboreinblicks: Auf die Ausrüstung des IWK ist wohl die eine oder andere Firma etwas neidisch…

Im Anschluss an die Mitgliederversammlung stieg die Lehrabschlussfeier der Kunststoffverarbeiter EBA und Kunststofftechnologen EFZ. Unter den rund 70 jungen Fachkräften, die sich feiern lassen durften, waren auch acht Frauen – ein Rekord in diesem Berufsfeld. Dazu meinte Gerhard Jucker, Chefexperte Schulort Aarau mit einem Augenzwinkern, dass dieser Jahrgang ein besonders guter sei, allerdings noch etwas reifen müsse…uhl/pd

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