Publiziert am: 10.12.2021

Die Meinung

L’union fait la force

Führungsgrundsätze haben Hochkonjunktur. Die «Krise als Chance» nutzen oder daraus eine «Tugend» machen ... Man mag es fast nicht mehr hören. Diese Tribüne handelt weder von Führung noch von Krise. Dargestellt wird die Stossrichtung des sgv – oder weshalb der Erfolg unseres Verbands dieses Jahr auf dem Grundsatz beruht: «Einigkeit macht stark.»

Unternehmen, Verbände, Organisationen aller Art sind dann erfolgreich, wenn sie eine fundierte Strategie und daraus abgeleitet messbare Zielsetzungen formuliert haben. Erfolg stellt sich dann – und nur dann – ein, wenn die operative Umsetzung konsequent erfolgt.

Als führender Dachverband der Schweizer Wirtschaft hat der sgv vor einigen Jahren den strategischen Anspruch formuliert, auch in der Aussenwirtschaftspolitik und im Finanzplatz repräsentativ vertreten zu sein. Ein umfassendes wirtschaftspolitisches Lobbying für den gesamten Schweizer Denk-, Werk und Finanzplatz. Heute ist dieses Ziel erreicht.

Namhafte Vertreter des Finanzplatzes sind als Partner zum sgv gestossen – nun hat auch die Raiffeisenbank diesen Schritt gemacht (vgl. sgz vom 19. November). Massgebend war der politische Leistungsausweis des sgv, der sich erfolgreich darauf konzentriert, wettbewerbshemmende Regulierungen zu verhindern oder auf das Notwendige zu beschränken.

In der Aussenwirtschaftspolitik ist der sgv ebenso gut positioniert. Mit dem Beitritt der Ukrainisch-Schweizerischen Handelskammer (vgl. auch S. 10) konnte ein weiterer Akzent gesetzt werden. Darüber hinaus engagierte sich der sgv ebenso für das für unser Land äusserst wichtige Freihandelsabkommen mit Indonesien. Dank direkter Kontakte des sgv mit der indonesischen Wirtschaft konnten die Stimmbürger vom Nutzen des Zusammengehens überzeugt werden.

Das Momentum nutzen ist ein Erfolgsfaktor in der Dossierarbeit. Bereits kurz vor dem Verhandlungsabbruch des Bundesrates zum Rahmenabkommen hat der sgv konkret aufgezeigt, wie das Verhältnis zur EU erfolgversprechend gestaltet werden könnte. Nur wenige Tage nach der Ablehnung des CO2-Gesetzes skizzierte die Verbandsleitung vor den Medien mögliche neue Leitplanken für die Zukunft. Die Verbandsführung muss die politische Aktualität in ihren Überlegungen aufnehmen. Entsprechend positionierte sich der sgv vor Kurzem ebenso mit Vorstellungen, wie die zukünftige Finanzierung unserer Verkehrsinfrastrukturen aussehen kann. Eine Diskussion, die uns in den kommenden Jahren zunehmend beschäftigen wird.

Jüngst konnte dersgv mit den beiden anderen Wirtschaftsverbänden der Öffentlichkeit eine Wirtschaftspolitische Agenda vorstellen (vgl. Seite 1). Ein erster, vom sgv initiierter Anlauf scheiterte vor drei Jahren noch. Die Zeit war damals offenbar noch nicht reif. Dieses Jahr hat es nun geklappt, nachdem der Präsident des sgv einen neuen Vorschlag eingebracht hat. Die Verbandsführung wirkte an vorderster Front an der Ausformulierung des Textes mit und konnte ihre Vorstellungen massgeblich einbringen. Die Agenda widerspiegelt denn auch weitgehend die Strategie des sgv.

Bereits hat der Vorstand die Strategie des sgv überprüft und auf die kommenden Jahre ausgerichtet. Die darauf abgestützten Zielsetzungen für die nächsten vier Jahre sind zur Zeit in einer breiten Vernehmlassung unter den Mitgliedorganisationen und werden am nächsten Gewerbekongress am 3. Mai 2022 verabschiedet. Die Basis ist aufgerufen, sich in diesen Prozess aktiv einzubringen. Ganz nach dem Motto «L’union fait la force».

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