Publiziert am: 13.12.2019

Leuchtturm in der Transportlogistik

SCHÖNI TRANSPORT AG – Das Rothrister Transportunternehmen ist seit 50 Jahren erfolgreich auf Achse. Es lebt nicht nur den Familiengedanken vorbildlich, sondern setzt mit seinen 23 LNG-Nutzfahrzeugen ein nachhaltiges Zeichen. Zum Erfolgsrezept gehören auch das neue Logistikzentrum sowie die effizienten Möglichkeiten, alle Transport- und Logistikwünsche zu erfüllen.

«Yes, we can!», steht in weissen Lettern auf rotem Grund auf den Lastwagen der Schöni Transport AG. Wer noch etwas genauer hinschaut, findet auch den Slogan «In God we trust». Diese beiden Leitsätze ziehen sich wie ein roter Faden durch alle Bereiche des erfolgreichen Unternehmens und prägen massgeblich die Firmenkultur. Nebst den üblichen Werten wie Qualität, Kundennähe, Nachhaltigkeit, Innovation gehören auch die Freude an der Arbeit und dem Unternehmertum, eine Kultur der Ehrlichkeit, aber auch Dankbarkeit und Demut über die erfreuliche Entwicklung der Transportfirma zum Firmencredo. Dazu CEO Daniel Schöni: «Wir arbeiten überdurchschnittlich hart. Dabei geht es uns in erster Linie aber nie ums Geld, sondern der Erfolg steht im Zentrum. Und ganz wichtig, wir setzen uns bei allem, was wir anpacken, einen nachhaltigen Fokus.» Schöni hat das Familienunternehmen vor 17 Jahren übernommen. Seit er 16 Jahre alt ist, arbeitet der gelernte Lastwagenmechaniker im Unternehmen. 1969 gründeten seine Eltern Erich und Ruth Schöni die Einzelfirma im bernischen Wynau. In der Wirtschaftskrise 1971 verlor das Unternehmen einen grossen Kunden. Vater Erich macht aus der Not eine Tugend und wagte, in den Italien-Verkehr einzusteigen. Ein weiser und nachhaltiger Entscheid, der bis heute zum Erfolgsrezept der innovativen Transportfirma beiträgt. «Damit wurde der Grundstein für unser Transportgeschäft im In- und vor allem auch Ausland gelegt. Der internationale Markt wird für den nationalen Markt immer wichtiger.»

Seit der engagierte CEO die Fäden in der Hand hält, ist das Unter­nehmen in den letzten Jahren stetig gewachsen. Ein weiterer wichtiger Meilenstein ist das 2016 eröffnete Logistikzentrum. Schöni errichtete innert zwei Jahren auf dem ehemaligen Ford-Areal in Rothrist für 88 Millionen Franken den markanten Gebäudekomplex, wo sich auch der Firmenhauptsitz befindet. «Mit diesem Projekt haben wir wichtige unternehmerische Ziele verfolgt wie die Steigerung der operativen Effizienz und Verbesserung des Kundenservices.» Die Hochregal-Schiebe­anlage ist auf 15 000 Palettenplätze ausgerichtet. Schöni legte beim Bau des neuen Logistikzentrums grossen Wert auf eine personalfreundliche Arbeitsumgebung. So können sich die Mitarbeitenden zu sehr vorteilhaften Preisen im eigenen Restaurant verpflegen. Für den Fuhrpark steht eine moderne Werkstatt mit MFK-Prüfhalle, eine portable Waschanlage sowie die betriebseigene Tankstelle mit Diesel und Ad-blue zur Verfügung.

Leidenschaftlich gerne unterwegs

Die Firma beschäftigt mittlerweile an ihren zehn Standorten in der Schweiz, den beiden in Italien und einem in der Slowakei 930 Mitarbeiter. Die total 512 Fahrzeuge transportieren in der Schweiz und in ganz Europa sämtliche Güter, ausgenommen Tiere, Autos und Flüssiges. Die Schöni-Transporter haben im letzten Jahr gesamthaft 51 Millionen Kilometer zurückgelegt und vom Hamburgerbrötli bis zum WC-Papier alles für ihre rund 3000 aktiven Kunden transportiert. Besonders stark ist das Unternehmen im Bereich Baumaterialien und Getränke. Leader ist Schöni zudem im Italien-Verkehr: «Wir sind als Partner von regionalen Entsorgern der grösste Altholzhändler in der Schweiz.» Schöni ist auch spezialisiert darauf, ausgefallene Transport- und Logistikwünsche zu erfüllen. «Die DNA unserer Leute ist so programmiert, dass wir Lösungen bieten, wo andere keine mehr haben. Geht nicht, gibt es bei uns nicht. Flexibilität wird bei uns täglich praktiziert», so Schöni. Steht beispielsweise ein Betrieb in Langenthal still, weil er für die Produktion ein Ersatzteil in Mailand benötigt, so organisiert Schöni den Transport für besagtes Teil innerhalb von Stunden. Oder Palmen aus Sizilien werden in einer Expressübung in das Foyer des CS-Hauptsitzes in Zürich gebracht.

Allerdings wird die Strassensituation immer mehr zur Herausforderung. Regulierungen, Gesetze und Vorschriften bezüglich Ruhezeiten der Chauffeure haben dazu geführt, dass das Transportunternehmen in den letzten 15 Jahren 30 Prozent seiner Effizienz eingebüsst hat. «Die Situation auf den Strassen wird immer schlechter, weshalb die Planbarkeit immer schwieriger wird. Dies hat zur Folge, dass ein internationaler Fahrer heute pro Jahr noch etwa 110 000 Kilometer zurücklegt, während es früher 140 000 Kilometer waren.» Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müsse man die Kosten absolut im Griff haben. «Die Löhne sind in den letzten 10 Jahren in der Schweiz um 20 Prozent gestiegen, deshalb müssen wir alle anderen Kosten rigoros tief halten.»

Einen grossen Stellenwert im Betrieb hat der Nachwuchs. Von den knapp 1000 Mitarbeitenden, davon 400 am Hauptsitz in Rothrist, sind 32 Lernende. Dabei ist es Schöni ein besonderes Anliegen, Jugendlichen mit einem schulisch schwächeren Rückhalt oder einem sozialen und familiären Defizit mit einer EBA-Lehre eine Möglichkeit zu einer Ausbildung zu bieten. «Wir müssen mehr Zeit, Geduld und Nerven in solche Ausbildungen investieren, doch langfristig zahlt es sich aus. Solche Mitarbeitende sind meistens sehr dankbar für die beruflichen Chancen, die sie erhalten haben, und bleiben ihrem Arbeitgeber treu verbunden», stellt Schöni fest. Schöni bildet zudem seine Chauffeure mit eigenen Fahrlehrern aus. «Damit können wir Quereinsteigern, die finanziell eine entsprechende Ausbildung als Chauffeur nicht stemmen können, eine Chance geben.»

Nachfolgeplanung eingefädelt

Dem dreifachen Familienvater liegen die Mitarbeiter und die Firma am Herzen, deshalb plant er mit seinen 48 Jahren schon eine Nachfolgelösung. «Wir haben in der Schweiz viele kleine KMU ohne Nachfolger. Wer nicht bis 50 seinen Generationenwechsel plant und ihn bis 60 umgesetzt hat, schafft es in der Regel nicht mehr», weiss Schöni. «Meine Kinder sollen das Unternehmen von meinem Kader übernehmen, welches die Firma operativ führt und weiterentwickelt. So können sie in die Verantwortung hineinwachsen.» Alles andere wäre gemäss dem Patron, der nebst der Funktion des CEO der Schöni-Gruppe auch das Mandat des Verwaltungsratspräsidenten innehat, mit so viel Macht eine Überforderung für eine Person. Sein primäres Ziel ist schon lange nicht mehr Wachstum um jeden Preis. «In den letzten Jahren machen mein Team und ich uns viel mehr Gedanken, welche Unternehmen und Kunden wir uns an Bord holen, damit auch die Kunden einen Mehrwert haben.» Auch über einen künftigen Ausbau der Lagerfläche und Standorte wird am Hauptsitz nachgedacht. Corinne Remund

www.schoeni.ch

NACHHALTIGKEIT WIRD VORBILDLICH UMGESETZT

Umweltfreundlich unterwegs

Die Schöni Transport AG ist bezüglich Nachhaltigkeit und Umweltschutz vorbildlich unterwegs. In diesem Frühling setzte sie als erstes Transportunternehmen der Schweiz auf Nutzfahrzeuge mit verflüssigtem Erdgas (Liquefied Natural Gas/LGN). Die 23 neuen Lastwagen mit Flüssiggas statt Diesel sind seit einem halben Jahr erfolgreich unterwegs. «Die neue Technologie ist ein Meilenstein in unserer Firmengeschichte», sagt CEO Daniel Schöni, der auch einige Testläufe hinter sich hat. Da in der Schweiz nur in Weinfelden (TG) und in Sevaz (FR) LNG getankt werden kann, bedarf dies einer guten Planung. Im Fernverkehr Schweiz–Italien ist dies dank eines guten Gastankstellennetzes bei unseren südlichen Nachbarn weniger eine Herausforderung. In einem weiteren Schritt plant Schöni, künftig 100-prozentig CO2-neutral unterwegs zu sein. «Ich stecke viel Kraft und Energie in das Biodieselprojekt. Unser Ziel ist es, unsere Flotte mit einem möglichst hohen Anteil Biodisel aus Schlachtabfällen zu betreiben. Allerdings gibt es da noch ein paar technische Herausforderungen auf der Fahrzeugseite zu lösen.» CR

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