Publiziert am: 07.10.2022

Marke Appenzell nachhaltig stärken

REGIONALE WERTSCHöPfung – Mit Hilfe der Neuen Regionalpolitik (NRP) werden innovative Projekte umgesetzt. Bund und Kanton haben damit ein Förderinstrument geschaffen, welches zur Stärkung der ländlichen Räume beiträgt. Dazu gehört der Anbau von Appenzeller Dinkel wie auch das Kräuterhaus Appenzell, das Kräuter nach höchsten biologischen Standards anbaut.

Die Neue Regionalpolitik des Bundes (NRP) ermöglicht die Förderung von Projekten, welche die Innovation, Wertschöpfung und Wettbewerbsfähigkeit der ländlichen Regionen stärken. Die aus dem Fonds für Regionalentwicklung gewährten Finanzhilfen werden je zur Hälfte vom Bund und von den Kantonen getragen. Im Kanton Appenzell Innerrhoden beinhaltet die NRP zwei Schwerpunkte, die in der Periode 2020 bis 2023 umgesetzt werden: Stärkung des Werkplatzes Appenzell Innerrhoden und Förderung der Tourismusdestination Appenzell. Die gesprochenen Mittel setzen sich aus a-fonds-perdu-Beiträgen und Darlehen zusammen.

Gemeinsame Investitionen

Von den insgesamt 3 800 000 Franken a-fonds-perdu gehen jeweils 700 000 auf Bund und Kantone zurück. Die restlichen 2 400 000 Franken kommen von Dritten. Darin ist auch der Betrag, den die privaten Projektpartner aufwenden müssen. Denn die Empfänger von Finanzhilfen müssen sich angemessen mit eigenen Mitteln an den Projektkosten beteiligen. Diese Beteiligung beträgt mindestens 20 Prozent. Von den insgesamt über 2 000 000 Franken Darlehen gehen 500 000 Franken auf den Bund und 1 500 000 auf Dritte zurück. Der Kanton leistet den Äquivalenzbeitrag bei Darlehen als einmaligen Zinskostenbeitrag. Gemäss Informationen des Kantons wird in verschiedene Projekte investiert. Zwei Beispiele unter vielen sind Appenzeller Dinkel und das Kräuterhaus Appenzell.

Anbau von Dinkel in der Region

Das Projekt Appenzeller Dinkel unterstützt den Anbau von Dinkel in der Region. Es wurde von der Bäckerei Böhli in Appenzell lanciert. Auf Initiative der Bäckerei pflanzen verschiedene Landwirte Dinkel an, das von der Bäckerei verarbeitet wird. Das Projekt trägt zur Steigerung der Wertschöpfung bei und ermöglicht es den Landwirten, eine alternative, längerfristig stabile Einkommensquelle zu schaffen, wobei mit einem Startbeitrag das Risiko gemindert wird. Auch die Konsumenten, welche die Regionalität von Produkten zunehmend schätzen, profitieren vom Projekt. Durch den Aufbau einer Marke «Appenzeller Dinkel» können längerfristig auch weitere Lebensmittelproduzenten vom Projekt profitieren. Mit dem Projekt konnte die Wertschöpfungskette innerhalb des Kantons erweitert werden. Zudem dient die Marke mit Qualitätsvorgaben als Image-träger und die positiv wahrgenommenen Produkte aus der Region stärken die Marke Appenzell. Schliesslich trägt das Projekt auch zur Förderung der Zusammenarbeit und zur Sicherung der Arbeitsplätze bei.

Marke «Appenzell»

Mit der Kräuterhaus Appenzell AG wurde der Firma Appenzeller BIO-Kräuter neues Leben eingehaucht. In verschiedenen Kräutergärten werden in Zusammenarbeit mit Menschen mit körperlicher und geistiger Beeinträchtigung Kräuter für die Weiterverarbeitung angebaut. In besagten Kräutergärten sollen zudem Führungen und Anlässe stattfinden. Die Kräuter werden für die eigene Produktepalette verwendet oder in Zusammenarbeit mit Partnern aus dem Gewerbe und der Industrie zu gemeinsamen Produkten verarbeitet. An der Hauptgasse 38 wurde neben einem ansprechenden Verkaufsladen ein Erlebnis- und Eventbereich geschaffen. Mit dem NRP-Projekt wurde nicht nur eine weitere nachhaltige und vielseitige Produktepalette mit der Marke «Appenzell» in Verbindung gebracht, sondern auch die regionale Wertschöpfungskette erweitert. Durch den diversen Nutzen des Kräuterhauses an der Hauptgasse hat das Projekt auch einen grossen Wert für den Tourismus. Sc

www.wilder-osten.ch

KRÄuterhaus Appenzell

Biologischer Anbau im Appenzellerland

Was unter dem Namen Appenzeller BIO-Kräuter einst als Experiment der beiden Naturliebhaber Maurus und Petra Dörig auf einem kleinen Kräuterfeld begann, findet heute im von Urs Möckli gegründeten Kräuterhaus Appenzell mit seinen neu angelegten Kräutergärten eine vielversprechende Fortsetzung. Auf der 7500 Quadratmeter grossen Anbaufläche auf 900 Metern über Meer gedeihen die kraftvollen Zutaten für zahlreiche handgemachte Kräutertees, reine Blüten, Gewürzmischungen und Pflegeartikel. Das reichhaltige Sortiment wird laufend erweitert um wohltuende Produkte, denen allen ein wenig heile Welt innewohnt. Aktuell besonders hervorzuheben ist sicherlich «Virejageli», das fein duftende Desinfektionsmittel mit Bioethanol, Schokominze sowie Thymianextrakt, selbstverständlich ohne Mikroplastik, vegan, handlich und nachfüllbar.CR

www.kraeuterhaus-appenzell.ch

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