Publiziert am: 24.01.2020

KMU & finanzen

Mezzanine-Finanzierung: risikoreich, aber manchmal sinnvoll

Eine Mezzanine-Finanzierung wird einem Unternehmen normalerweise dann gewährt, wenn es die Verschuldungsgrenze bei seinen Banken erreicht hat. Eine solche Finanzierung ist risikoreicher und weist gleichzeitig Merkmale einer Kapitalbeteiligung und eines konventionellen Darlehens auf.

Eigenkapital oder Fremdkapital?

Ein Mezzanine-Darlehen ähnelt einer Eigenkapitalbeteiligung. Im Gegensatz zu einem normalen Darlehen wird es erst bei Fälligkeit zurückbezahlt und kann nicht getilgt werden. Es wird von den Banken unter bestimmten Umständen als sinnvolle Ergänzung des Eigenkapitals betrachtet und wird anderen Verbindlichkeiten des Unternehmens gegenüber als nachrangig behandelt. Einige seiner Eigenschaften kommen denen eines konventionellen Darlehens jedoch recht nahe. So kommt auch das Mezzanine-Darlehen durch einen Vertrag zustande, der die Regeln genau festlegt. Dies gilt insbesondere für den Zinssatz, der sich aus einem Bar-Anteil sowie einem «kapitalisierten» Anteil, der erst bei Fälligkeit gezahlt wird, zusammensetzt. Dadurch soll eine Belastung des Cashflows des Unternehmens verhindert werden. Die Zinssätze sind im Allgemeinen höher als bei traditionellen Finanzierungen, liegen aber immer noch deutlich unter den Gesamtkapitalkosten, die oft mehr als 20 Prozent (die von einem Investor erwartete Rendite) betragen, und sind proportional zum Risiko, das der Mezzanine-Kapitalgeber eingeht. Im Unterschied zu einem Eigenkapitalinvestor kann der Mezzanine-Kapitalgeber keinen Einfluss auf die Unternehmensführung nehmen, da er weder über Stimm- noch Dividendenrechte verfügt. Ausserdem besteht bei einer Mezzanine-Finanzierung kein Zusammenhang mit der Bewertung des Unternehmens, da es sich um ein Instrument mit einer ohnehin begrenzten Laufzeit von 5 bis 8 Jahren handelt.

Wann ist eine Mezzanine-Finanzierung

sinnvoll?

Meist kommt eine Mezzanine-Finanzierung bei einer Firmenübernahme im Rahmen eines Leveraged Buyouts zum Einsatz, wenn die Banken ihr Finanzierungslimit erreicht haben und die Aktionäre nicht bereit oder nicht in der Lage sind, das Aktienkapital zu komplettieren. In einem solchen Fall kann eine Mezzanine-Finanzierung die Lücke füllen. Derzeit erlebt der Markt einen Anstieg bei den Bewertungsmultiplikatoren, was die Verwendung dieses Instruments zur Erzielung einer höheren Unternehmensbewertung begünstigt. Diese Tranche ist daher recht risikoreich und die Vergütung entspricht nicht immer dem Risikoprofil. In diesem Fall kann es sinnvoll sein, die Mezzanine-Finanzierung durch eine Beteiligung am Aktienkapital zu ersetzen.

Mezzanine-Finanzierungen können auch zur Wachstumsfinanzierung eingesetzt werden, wenn ein Aktionär nicht wünscht, dass seine Anteile durch eine Kapitalerhöhung «verwässert» werden. Der Mezzanine-Kapitalgeber muss sich vergewissern, dass es sich um ein solides Unternehmen mit einem ausreichenden positiven freien Cashflow handelt. Er muss ausserdem darauf achten, dass er ein Projekt finanziert, das der Strukturierung des Unternehmens dient, wie z. B. dem externen Wachstum oder der internationalen Expansion.

Als Experte für Mezzanine-Finanzierungen verfolgt Capital Transmission eine ausgewogene Risikopolitik und investiert in Unternehmen, die sich bewährt haben und über Perspektiven verfügen.

Meist Gelesen