Publiziert am: 04.05.2018

Nachhaltigkeit lohnt sich langfristig

 

Die Unternehmung nachhaltig auszurichten und umfassend über das Engagement zu berichten, können sich oftmals nur grosse Firmen leisten. Allerdings lohnen sich Investitionen in Nachhaltigkeit langfristig – insbesondere auch für KMU.

KMU & Finanzen

 

Nachhaltigkeit ist schon seit Jahren in aller Munde, und die Bedeutung für Unternehmungen hat in den letzten Jahren weiter zugenommen. Oftmals werden unter dem Begriff jedoch ausschliesslich ökologische Faktoren subsumiert. Dabei verfolgt Nachhaltigkeit einen ganzheitlichen Ansatz, indem die Geschäftstätigkeiten (und die einzelnen Handlungen) so ausgerichtet werden, dass sie wirtschaftlich nützlich, sozial akzeptabel, ökologisch sinnvoll und für künftige Generationen verträglich sind.

Doch trotz Hype um nachhaltige Themen zeigt es sich, dass jene Firmen, die sich einem nachhaltigen Ansatz verschrieben haben und umfassend darüber berichten, weiterhin in der Unterzahl bleiben. Gemäss einer Studie der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) und der Zürcher Hochschule für Angewandte 
Wissenschaften (ZHAW) publizierten nur gerade 88 der 500 grössten Schweizer Unternehmen 2017 einen Nachhaltigkeitsbericht. Bei den Banken waren es 50 Prozent. Zu den Vorreiterinnen in Sachen Nachhaltigkeit zählt laut Studie auch die Berner Kantonalbank (BEKB).

 

Wenige KMU veröffentlichen einen Nachhaltigkeitsbericht

Bei den KMU sieht die Situation noch deutlicher aus: Gemäss Schätzungen von Claus-Heinrich Daub, Professor am Institut für Unternehmensführung der FHNW, veröffentlichen höchstens 20 Schweizer KMU einen Nachhaltigkeitsbericht. Kleinere und mittlere Unternehmen können sich die Initialkosten dafür oftmals schlicht nicht leisten. Allerdings gibt es gute Gründe, ökologischer zu produzieren, sozialer zu agieren und dieses Engagement transparent zu machen. Gemäss dem KMU-Portal des Bundes führen nachhaltige Tätigkeiten zu Umsatzsteigerungen, da die ökologischen Ansprüche der Kunden früher erkannt werden als von der Konkurrenz. Zudem werden Produktionsprozesse effizienter und entsprechend kostengünstiger.

Weiter sind Unternehmen mit einer nachhal­tigen Ausrichtung attraktivere Arbeitgeber, schaffen sichere Arbeitsplätze und gelangen schneller an Talente. So überrascht es nicht, dass oft auch neue und innovative Lösungen ent­wickelt werden.

 

Vor negativen Marktentwicklungen
schützen

Banken beurteilen Nachhaltigkeit als wichtigen Faktor bei der Kreditvergabe und damit als Teil der Gesamtrisikobeurteilung. Unternehmen mit einer nachhaltigen Ausrichtung verfolgen eine klare Strategie, sind deshalb besser vor negativen Marktentwicklungen geschützt, langfristig erfolgreicher und entsprechend kreditwürdiger. Dadurch wird der Zugang zu Krediten vereinfacht. Für die BEKB bedeutet Nachhaltigkeit, auf einer starken gemeinsamen Wertebasis langfristig wirtschaftlich erfolgreich, gleichzeitig gesellschaftlich verantwortungsvoll und umweltbewusst zu sein.

Das Ziel einer nachhaltigen Entwicklung und die Förderung von KMU in ihrem Geschäfts­gebiet ist Bestandteil der Unternehmenspolitik. Um eine Geschäftsbeziehung einzugehen, setzt die Bank voraus, dass ethische und ökologische Grundsätze eingehalten werden. So erreicht die BEKB langfristige und stabile Geschäftsbeziehungen mit ihren Kunden – was gleichermassen den KMU wie auch der Bank auf lange Frist 
zugutekommt.

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