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Neue Elektromodelle finden ihren Platz
ELEKTROMOBILITÄT – Sie sind definitiv auf den Schweizer Strassen angekommen: Elektroautos. Erstmals erreichen die Stromer einen zweistelligen Marktanteil. Weniger erfreulich: Der gesamte Markt befindet sich gemäss auto-schweiz «noch immer in der Corona-Starre».
Die Zeiten sind vorbei, in denen man sich aufgrund des Geschmacks gegen Elektroautos entscheiden konnte – oder auch musste. Denn zugegeben: Nicht wenige der elektrisch betriebenen Fahrzeuge sind bei den Kunden nicht aufgrund des Antriebs – oder was ja noch verständlich(er) gewesen wäre: wegen der geringen Reichweite – durchgefallen. Nein, es war zu Beginn der E-Revolution oft die Optik. Der Drang, sich unbedingt von den anderen Autos abheben zu wollen, hat einige spezielle Blüten getrieben. Aber die Designer haben sich besonnen. Nur weil ein Auto unter der Haube anders aussieht, muss das aussen nicht so sein.
Die Folge: Das grössere Angebot an Elektrofahrzeugen wird von den Kunden dankend angenommen. Das zeigt die Statistik für neue Personenwagen in der Schweiz und Liechtenstein: Erstmals haben am Stromnetz aufladbare Modelle einen kumulierten Marktanteil von mehr als zehn Prozent erreicht. Dies geht aus einer Mitteilung von auto-schweiz, der Vereinigung der offiziellen Automobilimporteure, hervor.
ZurĂĽckhaltende Kundschaft
Seit Anfang Jahr sind exakt 8300 rein elektrische und 6567 Plug-in-Hybride auf die Strasse gekommen. Diese Fahrzeuge machen nun 10,5 Prozent des Gesamtmarktes von 142 102 neuen Personenwagen aus. Die Vereinigung auto-schweiz schreibt von einem Meilenstein: Im Februar 2018 hatte sie das Ziel ausgegeben, im Jahr 2020 einen zehnprozentigen Marktanteil an «Steckerfahrzeugen» erreichen zu wollen. Damals lag der Wert noch bei 2,7 Prozent. «Nun sind wir optimistisch, dass wir das zweistellige Ergebnis bis zum Jahresende halten können», sagt Mediensprecher Christoph Wolnik. Trotz Corona-Krise kämen noch einige neue E-Modelle in die Schweiz, «einfach deutlich weniger, als ursprünglich gedacht und erhofft», so Wolnik weiter.
Ăśberhaupt wird die Freude ĂĽber den gestiegenen Marktanteil der Stromer durch die Auswirkungen der Pandemie getrĂĽbt. Mit 16 260 Inverkehrsetzungen stellte der Monat August den drittschlechtesten des Jahres 2020 dar. Er liegt also noch hinter den Lockdown-Monaten April und Mai zurĂĽck. «Der Markt befindet sich noch immer in der Corona-Starre», sagt Wolnik. «Viele Kundinnen und Kunden sind aufgrund der unsicheren Wirtschaftslage nach wie vor zurĂĽckhaltend – Privatpersonen wie Unternehmen.» Seit Jahresbeginn liegen mit Ausnahme von Porsche sämtliche Marken im Minus. Gemäss auto-schweiz eilen die alternativen Antriebe «trotz oder gerade wegen dieser trĂĽben Gesamtlage» von Erfolg zu Erfolg. Mit 29 Prozent Marktanteil verfĂĽgte im August mehr als jeder vierte neue Personenwagen ĂĽber eine Hybrid-, Elektro-, Gas- oder Brennstoffzellen-Motorisierung. Seit Jahresbeginn konnÂ-ten reinelektrische Fahrzeuge um 13,7 Prozent gegenĂĽber dem Vorjahr zulegen, Plug-in-Hybride haben ein enormes Plus von 221,3 Prozent erreicht. Die Corona-Krise sei fĂĽr die Elektromobilität Fluch und Segen zugleich, bilanziert Wolnik. «Im Vergleich zum Gesamtmarkt schlagen sich E-Autos auch aufgrund vieler neuer Modelle sehr gut. Doch ohne den Lockdown und die Schliessung unzähliger Produktionswerke wäre bei den StĂĽckzahlen noch mehr möglich.»Adrian Uhlmann
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