Publiziert am: 07.04.2017

«Prävention ist 
das A und O»

Helpy-Experten

Auf der Webplattform helpy empfiehlt die Stiftung KMU Schweiz ein Panel an ausgewiesenen Fachexperten zu den wichtigsten Fragestellungen für KMU. Im Vorfeld werden die einzelnen Experten kurz vorgestellt:

Daniela Gullo Ehm, Geschäftsführerin Verein Artisana

Schweizerische Gewerbezeitung: Welchen Stellenwert hat die Gesundheitsförderung in den Betrieben?

n Daniela Gullo: In jedem Betrieb, der vorausschauend handelt, hat die Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) einen bedeutenden Stellenwert. BGF heisst leistungsbereite und leistungsfähige, gesunde Mitarbeitende.

 

Wie können Unternehmen einfach und effizient die Gesundheitsförderung vorantreiben?

nArtisana hat auf www.artisana.ch anfangs März ein sogenanntes Basis-Tool mit einem 
integrierten Gesundheits-Check für KMU aufgeschaltet. In den drei Bereichen Arbeitsorganisation, Kommunikation und Sensor für Besonderes sind die 22 für die Gesundheitsförderung wichtigsten Fragen zu beantworten. Die automatische Auswertung zeigt, wo noch Entwicklungspotenzial besteht. Für die Umsetzung der 
Massnahmen stehen nützliche Tipps und Tricks zur Verfügung sowie eine ausgewählte Anzahl an weiterführenden Links.

 

Was funktioniert bei der betrieblichen Gesundheitsförderung gut und wo ist noch Handlungsbedarf?

nDas ist von Betrieb zu Betrieb unterschiedlich. Oft zeigt sich aber, dass KMU in der Unfallverhütung, in der ergonomischen Gestaltung der Arbeitsplätze oder in der Förderung der körperlichen Fitness recht gut aufgestellt sind. Geht es jedoch um psychische Probleme, wird die Thematik oft tabuisiert oder nicht richtig wahrgenommen. In vielen Fällen sind die Verantwortlichen überfordert und wissen nicht, wie handeln. Da versucht der Verein Artisana anzusetzen und mit verschiedenen Werkzeugen, unter anderem dem Basis-Tool oder der Studie «Was ist bloss mit Max Muster los», Hilfestellung zu leisten.

 

Wann ist es für KMU sinnvoll, Ihre Unterstützung in Anspruch zu nehmen?

nAm besten rechtzeitig, bevor Probleme auftauchen. Prävention ist in der Betrieblichen 
Gesundheitsförderung das A und O. Wichtig ist, die Wahrnehmung zu schärfen, damit Probleme frühzeitig erkannt werden, und dann gegebenenfalls externe Unterstützung beizuziehen.

 

Die Artisana finanziert Forschungsprojekte im Gesundheitsbereich, die besonders für KMU nützlich sind. Wie können KMU davon profitieren?

nDie Ergebnisse der von uns finanzierten Forschungsprojekte werden nicht nur publiziert, sondern auch wirksam aufbereitet. So entstand beispielsweise im Anschluss an die Studie Max Muster der Uni Bern sowie des Büros BASS zu psychischen Problemen in Kleinbetrieben ein kurzer Videofilm, der auf die Kernerkenntnisse hinweist. Das Basis-Tool mit dem Gesundheits-Check für Kleinbetriebe wurde aus den Erkenntnissen der Studie generiert und ist sowohl als Faltblatt wie auch als Online-Tool nutzerfreundlich aufbereitet worden. Empfehlungen & Tools für KMU sind unter www.artisana.ch abrufbar. Interview: CR

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