Publiziert am: 13.08.2021

proparis mit erneut sehr gutem Ergebnis

PROPARIS – Trotz Pandemie und weit verbreiteter Verunsicherung vermochte die Sammelstiftung für die berufliche Vorsorge des Schweizer Gewerbes den Deckungsgrad und das Vermögen 2020 weiter zu steigern.

Hier geht’s zum Geschäftsbericht 2020:

Er sei «glücklich, von proparis überaus Positives berichten zu können», freute sich Aldo Ferrari an der 65. ordentlichen Stiftungsversammlung vor den Delegierten und zahlreichen Gästen. «proparis geht es gut», sagte der Präsident der Sammelstiftung für die berufliche Vorsorge des Schweizer Gewerbes; die Stiftung gehe «weiter gestärkt aus dem Corona-Jahr hervor».

Genaueres zu den Geschäftszahlen und ihren Hintergründen präsentierte dann proparis-Geschäftsführer Michael Krähenbühl. Auch er zeigte sich sichtlich zufrieden. Der konsolidierte Deckungsgrad stieg auch 2020 weiter an und lag per Ende Jahr bei 113,51%. Das sind 1,7% Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Auch das Vermögen der Vorsorgeeinrichtung legte um 129,5 Mio. Franken deutlich zu.

«Volle Risikofähigkeit»

Dank dem – so der Geschäftsfüh-rer – «erneut hervorragenden Betriebsergebnis» konnte die Bildung von zusätzlichen Wertschwankungsreserven im Umfang von knapp 27 Mio. Franken vollumfänglich aus der laufenden Rechnung finanziert werden. Die freien Mittel nahmen um 102,7 Mio. Franken zu. Damit erhöhte sich der «Deckungsgrad 2» von 105,36% auf 106,70%. Dieser Wert bezieht die Wertschwankungsreserven mit ein und ist für proparis ein zentraler Indikator zur Einschätzung der Risikofähigkeit. «Mit unseren Werten verfügen wir über volle Risikofähigkeit», stellte Krähenbühl denn auch fest. Auch sämtliche 13 Vorsorgewerke, die der Sammelstiftung proparis angeschlossen sind, vermochten 2020 ihren Deckungsgrad weiter zu verbessern und lagen deutlich über 100%.

Der Anteil der Aktien- und Immobilienpositionen an der gesamten Bilanzsumme von 7,454 Mrd. Franken (Stand: 31.12.2020) lag per Jahresende bei 21,9% gegenüber 20% im Vorjahr. Nach wie vor kommt den rückversicherten Vermögensanlagen von proparis indes sehr viel Gewicht zu. Mit einem Anteil von 75,7% lag dieser Wert lediglich um 1,4 Prozentpunkte unter dem Vorjahr.

Konkret verwalteten die Vor­sorgewerke von proparis per Ende 2020 Selbstanlagen im Umfang von 1,655 Mrd. Franken. Dieser Wert erhöhte sich mit dem Jahreswechsel nochmals deutlich. Infolge der Übernahme der bisher von AXA verwalteten Sparkapitalien erhielten die Vorsorgewerke per 1. Januar 2021 zusätzlich rund 1,8 Mrd. Franken in die eigene Vermögensanlage. Damit lag der Anlagesaldo per 31.3.2021 bei 3,351 Mrd. Franken.

Rendite von gut neun Prozent

Insgesamt erzielte proparis im zurückliegenden Jahr dank der – nach einem Corona-bedingten Einbruch im 1. Quartal 2020 – überaus erfreulichen Entwicklung der Finanzmärkte auf den kollektiven Sachwertanlagen, die proparis im Namen der angeschlossenen Vorsorgewerke in eigener Verantwortung tätigt, eine konsolidierte geldgewichtete Rendite von 9,06% (2019: 25,02%).

Gleichzeitig bewegten sich die garantierten Zinse, welche die Lebensversicherer der teilautonomen Stiftung gewähren, in den letzten Jahren kontinuierlich nach unten. Seit 2015 wurden sie mehr als halbiert: Während sich die garantierten Zinsen vor fünf Jahren im Durchschnitt noch auf 2,07% beliefen, lagen sie für 2020 gerade noch bei 0,86%. Eine solch tiefe Verzinsung liegt für alle angeschlossenen Vorsorgewerke deutlich unter der Gesamtverzinsung, die diese ihren Versicherten gewähren.

35% Anlagekapital künftig in eigener Regie

Im Rahmen des neu ausgehandelten Grundvertrages zwischen proparis und ihren Versicherungspartnern (Swiss Life, Bâloise, AXA) für die kommenden fünf Jahre reduzierte proparis den Anteil der Anlagegelder, die bei den Versicherungsgesellschaften angelegt sind, weiter: Künftig werden noch 65% der ­Anlagegelder von proparis rück­versichert. Rund 35% des Anlagekapitals sind ab 2021 in der Verantwortung der Sammelstiftung; sie werden von proparis in enger Kooperation mit einschlägigen Partnergesellschaften in sieben zusätzlichen Aktienfonds angelegt.

Anstelle von AXA übernimmt neu Swiss Life die Rolle des geschäftsführenden Versicherers. Bâloise ist weiterhin zweiter Versicherungspartner für die Nominal- und Zinsgarantie. AXA bleibt Versicherungspartner für den Risikoteil (Tod und Invalidität).

«Zuversichtlich und selbstbewusst»

Der bisherige Präsident Aldo Ferrari, der proparis als Vertreter der Arbeitnehmerseite während der letzten vier Jahre führte (und sein Amt jetzt turnusgemäss an Arbeitgebervertreter Hans-Ulrich Bigler übergab, vgl. Seite 11), zog zum Schluss seiner Ausführungen eine persönliche Bilanz. In der belasteten Corona-Zeit habe sich die vorhandene gute Stabilität von proparis erneut gezeigt: «Wir sind in der Lage, Handlungsfähigkeit und Kontinuität auch in schwierigen, von Verunsicherung und Veränderung geprägten Zeiten zu gewährleisten», sagte Ferrari. «Mit diesem Wissen gehen wir zuversichtlich und selbstbewusst in die Zukunft.»

Meist Gelesen