Publiziert am: 21.03.2014

Schlechte News gut verpacken

ABSAGEN – Nicht nur das Schreiben von Bewerbungen, sondern auch die Formulierung allfälliger Absagen sollte geübt werden. Fingerspitzengefühl und Diplomatie sind dabei gefragt.

«Sehr geehrter Herr X. Es tut uns leid, Ihnen mitteilen zu müssen, dass wir uns für einen Kandidaten entschieden haben, der mit seinen Qualifikationen besser zu unseren Anforderungen passt. Wir wünschen Ihnen für Ihre Zukunft und die weitere Stellensuche alles Gute.» Absagen für offene Stellen von Firmen sind für Bewerber nie positiv. Umso schlimmer ist es, eine derart allgemein formulierte Absage zu erhalten. Selbstzweifel und negative Gefühle sind nicht selten die Folge.

«Der Ton macht die Musik»

Deshalb ist es wichtig, sich als Arbeitgeber genau zu überlegen, wie Absagen am besten formuliert werden. Sie gehören nämlich auch für die Unternehmen zu den heikleren Kontakten und beinhalten unangenehme Botschaften, die nicht gerne überbracht werden. Fingerspitzengefühl ist gerade hier dringend gefragt.

Die Alternative, sich bei einem Bewerber überhaupt nicht mehr zu melden, zeugt von ganz schlechtem Stil. Karriereexpertin Doris Brenner meint hierzu: «An der Tatsache, dass Sie bei mehreren vorliegenden Bewerbungen auch Kandidaten ablehnen müssen, können Sie nun mal nichts ändern. Es liegt jedoch in Ihrem Ermessen, wie Sie das tun. Und auch hier gilt wie so oft: Der Ton macht die Musik.»

Selten wird aus den Texten nämlich ersichtlich, welche Qualifikationen denn nun nicht ganz reichen. Laut einem Artikel der «Zeit» ist aber gerade dies nicht unbedingt nötig. «Sie gehen auf Nummer sicher, wenn Sie auf Standardformulierungen zurückgreifen», so der Autor und Anwalt für Arbeitsrecht Ulf Weigelt. «Einziger Nachteil: Solche Schreiben sind sehr unpersönlich.»

Bei Absagen, wie sonst auch in allen Lebensbereichen, gilt: Keine Diskriminierungen. Personen dürfen also nicht wegen ihrer Rasse, ihrer ­ethnischen Herkunft, ihres Geschlechts, ihrer Religion, ihrer Weltanschauung, ihrer Behinderung, ihres Alters oder ihrer sexuellen Identität benachteiligt werden. Äusserst wichtig ist es ausserdem, trotz Absageschreiben ein gutes Bild der Firma zu vermitteln. Deshalb gehört in eine Absage neben dem Dank für die Bewerbung oder das Vorstellungsgespräch und der Absage an und für sich unbedingt auch eine Schlussformel – allenfalls Wünsche für die Zukunft des Bewerbers. Werden Kopien von Bewerbungen zurückbehalten, sollte dies zudem in Absageschreiben ersichtlich sein.

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