Publiziert am: 04.10.2019

Sechsmal Stockhorn

WANDERN IM HERBST – Wieso nicht eine Wanderung auf das 2190 m hohe Stockhorn machen? Der Felsgipfel des markanten Berges fällt sofort auf, wenn man durch das Gürbe- oder Aaretal Richtung Berner Oberland fährt. Es locken eine Vielzahl von Aufstiegsvarianten und andere Aktivitäten am Berg.

Neben Wandern bietet das Stockhorn noch viele andere Möglich­keiten: Je nach Jahreszeit Klettern, Trailrunning, Winterwandern, Schneeschuhlaufen und Skitouren. Apropos Klettern: Rund um den Gipfel und die Zwischenstation sind 120 Routen im 2. bis 7. Schwierigkeitsgrad eingerichtet, im kompakten Kalkfels. Oder wenn man es gemütlicher will: Fischen im Oberstocken- und Hinterstockensee unterhalb des Gipfels, Frühstücksbuffet oder kulinarische Themenabende mit Events im schönen Bergrestaurant. Seit 1969 führt eine Luftseilbahn mit Talstation in Erlenbach über die Zwischenstation Chrindi bis zur Bergstation knapp unterhalb des Gipfels. Von dort sind es rund 50 Höhenmeter bis zum höchsten Punkt mit einer grossartigen Aussicht auf den Thunersee, das Mittelland und die Berner Alpen. Empfehlenswert und äusserst attraktiv ist auch ein Besuch der 2013 eröffneten Aussichtsplattform, die über einen 70 Meter langen, rollstuhlgängigen Stollen erreicht werden kann.

Die Qual der Wahl

Aufstiegsmöglichkeiten auf das Stockhorn gibt es viele: Neben der bequemsten Variante mit der Luftseilbahn kenne ich deren sechs, von einfach und kurz bis zu anspruchsvoll und sehr lange. Im Einzelnen sind es die folgenden:

• Von der Mittelstation Chrindi über die bewirtete Oberstockenalp direkt zum Gipfel – oder anspruchsvoller über den Strüssligrat – und dann via Chummli–Oberbärgli zum Chrindi zurück: 3 bis 4 Stunden Auf- und Abstieg.

• Von der Wasserscheide im Gan­trischgebiet auf dem viel begangenen Höhenweg südlich der Gantrischkette über den Walalpgrat zum Stockhorn: einfach, etwa 4 Stunden. Oder 1½ Stunden länger, aber auch schöner über das Hohmad, den Möntschelenspitz sowie Chatz und Muus mit der grossen Schweizerfahne.

• Von der Talstation über das Chrindi zum Gipfel: einfach, aber anstrengend, fast 1500 Höhenmeter, gut 4 Stunden Wanderzeit, ideale Trainingsstrecke, mein Rekord als Trailrunner liegt bei 1 Stunde 57 Minuten.

• Von Blumenstein im Gürbetal über den Walalpgrat zum Stockhorn: einfach, rund 1500 Höhenmeter, etwa 6 Stunden.

• Von Oberwil im Simmental auf das Stockhorn: sehr lange Tour, im Juli findet auf dieser schönen Strecke jeweils ein Halbmarathon statt, den ich je einmal trainingshalber ganz und mit meinem älteren Sohn als Team absolviert habe.

• Von Wimmis über die Simmenflue auf das Stockhorn: Dies ist der schwierigste und längste Aufstieg, denn gleich zu Beginn muss die mit Drahtseilen und Tritten gesicherte Ostwand der Simmenflue bewältigt werden. Zeitbedarf 6 bis 8 Stunden.

Der Herbst ist die vielleicht schönste Wanderzeit. Die Bahn ist noch bis zum 10. November in Betrieb, also nichts wie auf zum Stockhorn. Oder warum nicht in der kommenden Wintersaison – die Bahn fährt vom 13. November bis 8. März – eine Winterwanderung, Schneeschuh- oder Skitour am Stockhorn unternehmen? Ruedi Horber

www.stockhorn.ch

DAS PASSENDE BERGBUCH

Ideen fĂĽr spannende Herbstwanderungen

Lust auf mehr Wanderungen, Berg- und Skitouren? Dann empfiehlt sich das Ende 2018 publizierte Buch «Höher und höher, meine 90 attraktivsten Gipfel vom kleinen Hügel bis zum Sechstausender» von Ruedi Horber, Niederscherli.Es umfasst 240 Seiten und 35 Fotos und ist direkt beim Autor zum Preis von 20 Franken (inkl. Porto) über folgende Adresse zu beziehen:

r.horber@gmx.ch

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