Publiziert am: 09.04.2021

So gelingt die Nachfolgeplanung

BANK CIC – KMU sollten sich frühzeitig mit dem Thema Nachfolgeplanung auseinandersetzen. Denn eine weitsichtige Planung erleichtert die Umsetzung auf vielen Ebenen. Mit den folgenden Tipps können Unternehmen, ihre Gesellschafter, ihre Mitarbeitenden und die möglichen Käufer ungewollte Überraschungen vermeiden.

Bei der Planung der Unternehmensnachfolge ist eine langfristige Sicht unabdingbar – sowohl hinsichtlich der internen Vorbereitung als auch der Einbindung von kompetenten Partnern. Benjamin Franklin sagte einmal: «Indem man sich nicht vorbereitet, bereitet man sein Scheitern vor.» Diese warnenden Worte beschreiben treffend die Essenz der Nachfolgeplanung.

Da der genaue Zeitpunkt einer Unternehmensnachfolge jedoch kaum planbar ist beziehungsweise unverhofft eintreten kann, gilt es, jederzeit vorbereitet zu sein. Auf operativer Ebene sollten idea­lerweise interimistische Stellver­tretende für die wichtigsten Ma­nagementpositionen zur Verfügung stehen.

Neun Tipps, um Überraschungen zu vermeiden

1. Wert: Der Wert einer Firma sollte vorgängig mit Hilfe einer Unternehmensbewertung ermittelt werden. Dieser Schritt hilft dabei, den zuweilen unrealistischen Preiserwartungen des Verkäufers entgegenzutreten.

2. Timing: Durchschnittlich dauert der Verkaufsprozess eines Unternehmens 9 bis 12 Monate. Dabei bieten Berater im Bereich M&A (Mergers & Acquisitions) von Anbietern wie der Bank CIC die passende Unterstützung an. Sie tragen dazu bei, dass sich der Prozess nicht in die Länge zieht und der Käufer sich weiterhin auf die Führung seines Unternehmens konzentrieren kann.

3. Kulturelle Unterschiede: Bei grenzüberschreitenden Transaktionen spielen kulturelle Unterschiede oft eine wichtige Rolle, die nicht unterschätzt werden darf. Käufer und Verkäufer müssen diesem Thema erhöhte Aufmerksamkeit schenken und sich die notwendige Zeit zur Klärung dieser Unterschiede nehmen.

4. Weitergabe von Know-how: Für den nachhaltigen Erfolg eines Unternehmens ist es wichtig, dass das interne Know-how breit gestreut ist, damit keine Abhängigkeit vom Unternehmer entsteht (Stichwort One-Man-Show). Sonst büsst das Unternehmen bei einem Abgang allenfalls an Wert ein.

5. Rechtliche Lage: Je nachdem, wie bestimmte Vermögenswerte wie etwa Immobilien strukturiert sind und wie viel Zeit für deren Übertragung notwendig ist, gibt es steuerliche Fragen zu klären. Auch wie ein Unternehmer seine Gesellschaftsanteile hält, muss steuerlich überprüft werden. Ein allfälliger Wechsel der Rechtsform sollte im Hinblick auf einen Verkauf ebenfalls mit Sorgfalt und wenn möglich mit Unterstützung eines Experten erfolgen.

6. Mögliche Käufer: Bisweilen schränken Verkäufer den Kreis der möglichen Käufer selbst ein, weil etwa der Verkauf an bestimmte Wettbewerber nicht in Frage kommt. Diesbezüglich hilft es, die Liste der potenziellen Käufer auf Akteure aus verwandten Branchen oder ­sogar auf Lieferanten, Kunden und ­andere Finanzinvestoren auszu­weiten, um einen Trichtereffekt zu vermeiden.

7. Finanz- und Unternehmenssysteme: Schwächen bei der Finanzberichterstattung oder im ERP-System (Enterprise Resource Planning) werden zuweilen als Managementmängel wahrgenommen. Bei allen Übernahmetransaktionen müssen Ad-hoc-Reportings erstellt werden. Die Reporting-Systeme sollten deshalb entsprechend gut gepflegt und auf dem neusten Stand sein.

8. Change Management: Ein Sprichwort lautet: «Es ist nicht die Veränderung an sich, die den Menschen Angst macht, sondern der Übergang, der zu dieser Veränderung führt.» Mitarbeitende durchlaufen eine Phase der Ungewissheit, wenn ihr Unternehmen übernommen wird. Daher ist es wichtig, klare Perspektiven zu bieten.

9. Interne Kommunikation: Mit dem Voranschreiten des Verkaufsprozesses nimmt die Wichtigkeit der Einbindung von Führungskräften und der weiteren Mitarbeitenden zu. Die rechtzeitige und möglichst transparente Kommunikation ist von zentraler Bedeutung.

Fokus auf das Wesentliche

Die Durchführung eines Verkaufs- oder Übernahmeprozesses ist oft sehr emotional und anspruchsvoll und benötigt eine Vielzahl an Kompetenzen. Die Konzentration auf kurzfristige Herausforderungen lenkt den Verkäufer bisweilen von der Planung und Durchführung ­seiner Nachfolge ab. Experten für Unternehmensübertragungen helfen Unternehmern, fokussiert zu bleiben, und bieten die nötige Distanz, Begleitung und Expertise.

www.cic.ch/nachfolgeplanung

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