Nicht zu gross, nicht zu klein: Mit der Tuareg 660 mischt Aprilia das aktuell äusserst beliebte Segment der Mittelklasse-Adventure-Enduros auf. 80 PS und 70 Nm sind mehr als genug. Lange Federwege, grosse Räder und knapp 200 Kilogramm versprechen gute Offroadtauglichkeit.
Ganz ähnlich aufgebaut ist die im gleichen Segment positionierte Ducati Desert X. Angetrieben wird das geländegängige Multitool von einem 110 PS starken V2 mit 937 cm3 Hubraum. Mit vier Motor- und sechs Fahrmodi, Traktionskontrolle, Kurven-ABS, Motorbremse sowie dem per Smartphone-App angesteuerten Navi trumpft die Desert X mit lückenloser Ausstattung auf.
Mit der Norden 901 lässt auch Husqvarna in der Mittelklasse ein Adventure-Bike anrollen. Mit grossen Speichenrädern (vorne 21, hinten 17 Zoll), grobstolligen Reifen und diversen Offroad-Modi ist auch sie fürs Fahren abseits befestigter Strassen bestens gerüstet. Angetrieben wird die exzentrisch gezeichnete Norden von einem 105 PS starken 890er-Reihenzweizylinder der Schwestermarke KTM.
Heisse 125er-Bikes fĂĽr coole Kids
Seit die österreichische KSR-Gruppe vor drei Jahren die Namensrechte von Malaguti erworben hat, geht es mit der einst so erfolgreichen italienischen Marke wieder aufwärts. Von den drei 125er-Neuheiten, die alle vom gleichen 13,5 PS starken Einzylinder befeuert werden, sorgt insbesondere das futuristische Naked Bike Drakon 125 für Aufsehen. Gebaut werden die neuen Malaguti in China.
Gleiches gilt für die Motron X-Nord 125. Sie ist die erste echte Adventure-Enduro der Achtelliterklasse, gezeichnet ganz im Stil der grossen Boxer-GS-Modelle von BMW. Wie die Drakon wird auch die X-Nord von der KSR-Gruppe in Österreich entwickelt und in China produziert. Angetrieben wird das optisch stattliche Einsteiger-Motorrad von einem 13 PS starken Einzylinder. Die aufgepimpte Touring-Version kann zusätzlich mit schicken Alu-Koffern auftrumpfen.
Das wahrscheinlich coolste Gefährt für Jugendliche ist jedoch der Dragster 125 von Italjet. Der koreanische Hyosung-Konzern lässt den legendären Sportscooter aus den 1990er-Jahren in einer komplett überarbeiteten Neuauflage wieder aufleben. Gitterrohrrahmen, Achsschenkellenkung und hochwertige Komponenten renommierter Zulieferer sind besondere Highlights. Der Dragster ist auch in einer leistungsstärkeren Version mit 200-cm3-Motor erhältlich.
Auf die komfortable Tour
Konzipiert als reinrassiger Tourer wird die neue Honda NT 1100 vom 1084 cm3 grossen und 102 PS starken Parallel-Twin-Motor der Africa-Twin angetrieben. Und wie diese Reiseenduro ist auch die NT 1100 sowohl mit konventioneller 6-Gang-Übersetzung als auch mit automatischem Doppelkupplungsgetriebe erhältlich. Koffer, Gepäckträger, Zentralständer, verstellbarer Windschild sowie moderne Elektronik mit allen erdenklichen Assistenzen sind mit an Bord. Im Cockpit mit 6,5 Zoll grossem LC-Display lässt sich das Smartphone über Apple-CarPlay und Android Auto einbinden.
Blick zurück – aber nicht von gestern
Vor drei Jahren hat Kawasaki den kantigen Bestseller Z900 in die 1970er-Jahre zurück gebeamt. Und wie die Z900RS präsentiert sich heute nun auch die neue Z650RS als bildhübsche Retroklassikerin. Optisch der Z650-B1 von einst nachempfunden, basiert die «kleine» RS auf dem aktuellen Zweizylinder-Nakedbike Z650, dem beliebtesten Bike der grünen Marke. Optimiert auf gutes Ansprechverhalten und mehr Druck in unteren und mittleren Drehzahlen leistet das 649 cm3 grosse Aggregat maximal 68 PS.
Die in China produzierte Brixton Cromwell 1200 ist von der Triumph T120 Bonneville kaum zu unterscheiden. Reihenzweier mit angetäuschter Luftkühlung, 1222 cm3 Hubraum, eine obenliegende Nockenwelle, vier Ventile/Zylinder, Sechsganggetriebe – selbst die Leistung ist mit 81 PS identisch. Anbauteile renommierter Marken und Ausstattung sind top.
Zum 100. Geburtstag laciert Moto Guzzi die V100 Mandello, ein attraktives Crossover-Bike mit rundum neuem, 1042 cm3 grossem und 115 PS starkem V2-Motor. Als erstes Motorrad weltweit ist die V100 Mandello mit adaptiver Aerodynamik ausgerĂĽstet. Sie ist zudem die erste Guzzi mit Kurven-ABS, vier Fahrmodi, semiaktivem Ă–hlins-Fahrwerk, Quickshifter und Connectivity.
Sportlich mit und ohne Schale
Das jüngste Mitglied der sportlichen Yamaha R-Familie, die neue R7, basiert technisch auf der MT-07, dem hierzulande meistverkauften Motorrad der letzten Jahre. Die Leistung des 689-cm3-Reihenzweizylinders bleibt mit 74 PS unverändert. Die Federelemente sind nun voll einstellbar, die Bremsen stärker dimensioniert und die Geometrie für sportlicheres Angasen ausgelegt.
Mit der Streetfighter V2 mutiert Ducatis Supersportler Panigale V2 zum alltagstauglichen Naked Bike. Ein hoher und breiter Lenker ersetzt die tief positionierten Stummel, ein komfortabler Sattel das straffe Sitzpolster. In Kombination mit neu positionierten Fussrasten resultiert eine entspanntere Sitzposition. Mit nun 153 PS bĂĽsst der V2 lediglich 2 PS ein.
Ausgestattet mit semiaktiven Federelementen, welche die Federvorspannung dem Beladungszustand entsprechend automatisch justieren, kommt die KTM 1290 Super Duke R Evo dem perfekten nackten Super-bike erneut einen grossen Schritt näher. Wie für die Vorspannung gibt es auch für die Dämpfung drei wählbare Modi. Der 180 PS starke 1300er-V2 bleibt unverändert und das ist gut so.
Mit neuer Elektromobilitäts-strategie in die Zukunft
Seit Kurzem rollt der CE 04 als erstes Zweirad der neuen Elektromobilitätsstrategie von BMW zu den Händlern. Ebenso spektakulär wie der Elektroantrieb ist die Optik: Flache Linie mit «fliegender» Sitzbank, LED-Beleuchtung, Scheibenräder und ultralanger Radstand – der 42 PS und 62 Nm starke CE 04 scheint einem futuristischen Science-Fiction-Film entflohen. In technischer Hinsicht nutzt BMW das Know-how aus dem automobilen Bereich. In der auf 15 PS gedrosselten Version darf der CE 04 ab 16 Jahren und mit dem Autoausweis gefahren werden. Die Höchstgeschwindigkeit ist auf 120 km/h begrenzt. Gemäss der neuen Strategie sollen in Zukunft alle weiteren BMW-Fahrzeuge für den urbanen Verkehr ausschliesslich mit Elektroantrieben ausgestattet werden.
Hanspeter KĂĽffer