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Unbekanntes Usbekistan
uSBEKISTAN – Der Binnenstaat ist in der Schweizer Gruppe in der Weltbank. Er erwartet ein Wirtschaftswachstum von 5 Prozent. Und: Die Schweiz ist der wichtigste Exportmarkt des zentralasiatischen Landes. Allerdings kennen nur wenige diese Fakten.
Usbekistan zählt zu den am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften der Welt und ist mit 33 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste Land Zentralasiens. Die langfristigen Wachstumsperspektiven sind positiv: Ein robustes Wirtschaftswachstum, geringe Staatsverschuldung und grosse Währungs- sowie Goldreserven tragen zu berechtigtem Optimismus bei.
Usbekistan verfügt über bedeutende Vorkommen an Erdgas, Gold, Uran und Kupfer. Dank einer diversifizierten Wirtschaft verfügt kein Sektor über mehr als einen 20-Prozent-Anteil am Bruttoinlandprodukt (BIP). Der Binnenstaat gehört zu den Top-10-Baumwollproduzenten und -exporteuren. Im Zeitraum 2004 bis 2016 wuchs die usbekische Wirtschaft jährlich 7 bis 9 Prozent. In den kommenden Jahren wird ein Wirtschaftswachstum von durchschnittlich 5,5 Prozent erwartet.
Aufwärtstrend dank Reformen
Der seit 2016 amtierende Präsident Shavkat Mirziyoyev entfachte ein nachhaltiges, ambitioniertes Reformwerk. Währungsliberalisierung und Reformen im Rechts- und Steuerbereich werden von Unternehmen positiv aufgenommen. Usbekistan setzt auf Entrepreneurship, Privatisierung und Öffnung. Die Beziehungen zu den Nachbarstaaten wurden normalisiert. Die Resultate sind deutlich zu erkennen: Das Land verbesserte sich im «Doing Business Ranking» der Weltbank von Platz 166 (2012) auf Rang 69 (2019). In den kommenden Jahren erwartet Usbekistan einen Zustrom an ausländischen Direktinvestitionen in Höhe von 65 Milliarden US-Dollar.
Die Beziehungen zur Schweiz
Dass Usbekistan in der Schweizer Stimmrechtsgruppe der Weltbank ist, ist eher anekdotisch. Viel wichtiger ist die kommerzielle Verbindung beider Länder. Von den 14 Milliarden Dollar an Exporten gehen über 18 Prozent in die Schweiz – gefolgt von Grossbritannien mit 17 Prozent und Russland mit 14 Prozent.
Bei den Importen sieht es anders aus: Von den etwa 21 Milliarden Dollar gehen 23 Prozent auf China zurück. Der Schweizer Anteil liegt bei unter einem Prozent. Das Volumen der Importe beläuft sich auf 148 Millionen Dollar pro Jahr. Die Daten stammen aus dem Jahr 2019.
«Frontier Market»
Die Schweizer Investitionen in das zentralasiatische Land erhöhten sich in den letzten zehn Jahren um über 200 Prozent. Und auch usbekische Importe zogen an. Noch vor zehn Jahren bezog das Land lediglich Güter im Wert von 60 Millionen Dollar pro Jahr aus der Schweiz.
Kleine Volumina, Einseitigkeit und rasantes Wachstum sind die klaren Kennzeichen für sogenannte «Frontier Markets.» Es handelt sich dabei um sich schnell industrialisierende Staaten. Eine Aktivität dort birgt grosse Risiken, aber entsprechend gross können auf der anderen Seite auch die Erfolge sein.
Fazit: Die Chancen verstecken sich gerade in der Unbekanntheit des Landes.
Henrique Schneider, Stv. Direktor sgv
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