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Verdichtetes Bauen im Fokus
TAG DER BAUWIRTSCHAFT – Corona-bedingt findet der Tag der Bauwirtschaft 2021 in moderner Form als medialer Anlass statt. Im Mittelpunkt steht eine Diskussionsrunde zur Modernisierung des Gebäudeparks im TV-Format FOKUS KMU.
Die Modernisierung des Gebäudeparks ist ein Haupthebel, um die Klimaziele erreichen und die Ressource Boden schonen zu können. 24 Prozent des CO2-Ausstosses können so minimiert werden. 46 Prozent des heutigen Energiebedarfs entfallen auf den Gebäudebereich. Dies müsste Grund genug sein, um schweizweit eine systematische Offensive in der Modernisierung des Gebäudeparks zu fahren. Doch warum passiert nicht mehr? Warum ist die Sanierungsquote in der Schweiz mit 0,9 Prozent so tief? Was braucht es, um die fürs Klima und den Boden so wichtige Modernisierung des Gebäudeparks vorantreiben zu können? Dieser Frage geht der Schweizerische Baumeisterverband am Tag der Bauwirtschaft nach.
«Es ist rasch für Klimaschutz demonstriert …»
Ganz generell bestehen noch sehr viele Hindernisse zur verdichteten Bauweise, welche eine grössere Ausnützung mit sich bringt. «Eine Demonstration für den Klimaschutz ist heutzutage rasch organisiert», sagt Benedikt Koch, Direktor des Schweizerischen Baumeisterverbandes. «Das mag als Event zwar interessant sein – hilft dem Klima jedoch wenig. Viel wichtiger sind konkrete Handlungen. So ist das Ersetzen von überalterten und schlecht isolierten Gebäuden um einiges anspruchsvoller. Dabei spielt die Bauwirtschaft eine zentrale Rolle – wenn sie sich auf praxistaugliche Rahmenbedingungen berufen kann.»
Unzweckmässige Bauvorschriften gilt es zu beseitigen
Ausnützungsziffern, Grenzabstände, Höhenbegrenzungen, Abweichungen von Regelbauweisen und weitere unzweckmässige Bauvorschriften sind auch 2021 an der Tagesordnung und behindern damit die Siedlungsentwicklung gegen innen. Insbesondere die Kantonsregierungen sind gefragt, solche Hindernisse zu beseitigen. Gleichzeitig müssen die Gemeinden ihre Kompetenzen erhöhen, denn die Baubewilligungsprozesse sind aufgrund von Lärmschutzverordnungen, Ortsbildschutz oder Schattenwurfregelungen sehr komplex geworden. Und nicht zuletzt können Privatpersonen und Verbände viel zu einfach Bauprojekte mit Einsprachen belegen und sie damit auf Jahre hinauszögern. Die Hürden für das Einreichen einer Einsprache sind zu tief und die Konsequenzen einer verlorenen Einsprache zu niedrig.
Diskussion mit Bauexperten
Damit Investitionen in Verdichtungsprojekte für private und öffentliche Bauherren attraktiv bleiben, müssen Politik und öffentliche Hand die Instrumente und Rahmenbedingungen verbessern. Detailliert erörtert werden diese Herausforderungen in einer FOKUS-KMU-Diskussionsrunde mit prominenten Bauexperten (vgl. unten). Es diskutieren Martin Neukom, Vorsteher des Baudepartements Kanton Zürich, Renato Piffaretti, der bei der Swiss Life, der grössten privaten Immobilienbesitzerin der Schweiz, für das Immobiliengeschäft verantwortlich ist, Peter Dransfeld, Präsident des Schweizerischen Ingenieur- und Architektenvereins (SIA), und Gian-Luca Lardi, Zentralpräsident des Schweizerischen Baumeisterverbands.
Die Teilnehmer der Diskussionsrunde sind sich einig: Die Modernisierung des Gebäudeparks ist eine Generationenaufgabe, die neben dem Bauhauptgewerbe die gesamte Bauwirtschaft, aber auch die gesamte Wirtschaft wie die Immobilienbranche, die Planer und Architekten, die Finanzbranche und das Ausbaugewerbe betrifft und von diesen mitgetragen werden müssen. Es ist die Wirtschaft, die Klimaeffizienz umsetzt und nicht nur darüber spricht.
Matthias Engel, SBV
AUSSTRAHLUNG
Die Talksendung wird am Montag, 21. Juni 2021, erstmals ab 17.30 Uhr auf TeleZüri, Tele M1, TeleBärn, Tele 1 und Tele Ostschweiz ausgestrahlt und während der ganzen Woche wiederholt.
Sämtliche Beiträge zum Tag der Bauwirtschaft 2021 sind hier zu finden:
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