Publiziert am: 06.06.2014

Viele Auffahrkollisionen bei Lieferwagen

BETTINA ZAHND – Die Leiterin Unfallforschung und Prävention bei der AXA Winterthur erklärt, 
wie die Flottenversicherung funktioniert.

Gewerbezeitung: Was ist neu an der Flottenversicherung der AXA?

Bettina Zahnd: Bei Motorfahrzeugflotten gibt es für alle Fahrzeuge einen Vertrag mit einer Rechnung. Zudem erhalten die Kunden übersichtliche Fahrzeuglisten und das neue Präventionspaket «driving at work» mit einer jährlichen Schadenanalyse. Intelligente Leistungskategorien erlauben es, dass Fahrzeuge ab einem gewissen Alter automatisch zum Beispiel nicht mehr vollkasko-, sondern teilkaskoversichert sind. Die automatisch versendete Rückzahlungsofferte (beim Schadenfreiheitsystem) ermöglicht es dem Kunden zudem, einzelne Schadenfälle zurückzuzahlen, um damit die Prämie weiter zu optimieren.

Warum wurde das Produkt ĂĽberarbeitet?

Das Produkt wurde modernisiert und an die Bedürfnisse der Kunden angepasst. Im Zuge dieser Modernisierung wurde das Produkt einfacher und transparenter für den Kunden. So wird im Schadenfreiheitsrabattsystem eine Tabelle mitgesandt, auf welcher ersichtlich ist, bei wie viel Schäden die Prämie um wie viel Prozent reduziert oder erhöht wird. Dieses System kennen wir alle von unserer privaten Motorfahrzeugversicherung.

Ab wann kann ein Unternehmen einen Flottenvertrag mit der AXA Winterthur abschliessen?

Es gibt keine Untergrenze. Allerdings ergibt der Mengenrabatt durchschnittlich erst ab fünf Fahrzeugen im Schadenfreiheitsrabattsystem und ab 15 Fahrzeugen für Stückprämien einen lohnenswerten Vorteil im Vergleich zum Versicherungsprodukt für Einzelfahrzeuge Strada Optima.

Welches sind die häufigsten Schadenfälle in Fahrzeugflotten?

Gemäss einer Studie der Unfallforschung und Prävention der AXA ­Winterthur aus dem Jahr 2013 sind bei Fahrzeugflotten vor allem Unfälle beim Parkieren und Manövrieren häufig. Danach folgen bereits die Auffahrkollisionen. Interessant ist, dass der Anteil an Auffahrkollisionen abhängig ist vom Fahrzeugtyp. So ist der Anteil an Auffahrkollisionen bei ­Lastwagen unterdurchschnittlich, bei Lieferwagen jedoch überdurchschnittlich.

Welche Serviceleistungen beinhaltet ein Flottenvertrag?

Besonders hervorheben möchte ich die tagesaktuellen Fahrzeuglisten, die jederzeit bestellbar sind die detaillierten Schadenauswertungen und das Servicepaket «driving at work». Eine übersichtliche Kurzauswertung der Schäden erhält der Kunde jährlich. Diese zeigt zusätzlich das Präventionspotenzial des Kunden auf und hilft direkt mit Tipps und Verweisen zum Servicepaket «driving at work» effektive Präventionsmassnahmen umzusetzen.

Was kann eine Flotte mit «driving at work» erreichen?

Das kommt darauf an, wie stark das Thema Prävention bereits im Unternehmen verankert ist. In Flotten, bei denen Prävention vorgängig einen geringen Stellenwert hatte, konnten wir mit «driving at work» und der Verankerung der Prävention auf höchster Ebene, zum Beispiel im Fahrerreglement oder im von der Geschäftsleitung verabschiedeten Leitbild, erreichen, dass 20 Prozent weniger Schäden gemeldet wurden. Bei einer anderen Firma konnte eine einfache Massnahme – der Einbau von Rückfahrwarnern – die Schäden beim Manövrieren und Parkieren um 60 Prozent reduzieren.

Werden der Crash Recorder und der Drive Recorder der AXA Winterthur auch bei Flotten eingesetzt?

Der AXA Crash Recorder ist insbesondere für Personenwagen-Flotten interessant, die von mehreren Personen gefahren werden. Er zeichnet exakt auf, wann welche Beschädigungen verursacht wurden. Und er hilft im Falle eines schwereren Unfalles die Unschuld des Fahrers zu beweisen. Der Drive Recorder hingegen ist weniger interessant für Flottenkunden und wird deshalb für sie auch nicht angeboten.

Interview Sandra Willmeroth

Bettina Zahnd, Leiterin Unfallforschung und Prävention, AXA Winterthur.

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