Publiziert am: 04.10.2019

Viele neue Anbieter

FAHRZEUGFLOTTEN – Bei einer geplanten Fahrzeuganschaffung von mehreren Fahrzeugen ist es sinnvoll, das Angebot von Leasinganbietern zur prüfen. Aber es gibt auch Miet- und Mischformen, welche sich finanziell lohnen können. Egal ob leichte,schwere Nutzfahrzeuge oder Personenwagen im Fokus stehen – es rücken immer wieder andere Beweggründe ins Zentrum.

Vom 14. bis 17. November findet in Bern der 10. Schweizer Nutzfahrzeugsalon «transport CH» statt. Bereits im Vorfeld bereiten sich die ­Anbieter auf dieses Ereignis vor und zeigen ihre Neuheiten. Heute geht es einerseits um die Finanzierung von Fahrzeugen im Flottenverbund und die fortschreitende Elektrifizierung sowie andererseits um zwei neue Marken, die in der Schweiz Fuss fassen wollen.

Wo kann ich mein WIR-Geld anlegen oder ein Gegengeschäft machen, sind Überlegungen, welche sich Gewerbler bei einer sich abzeichnenden Fahrzeugbeschaffung machen. Oder sie fahren die firmeneigenen Transporter, bis sie eines Tages ihren Geist definitiv aufgeben. Dann muss innerhalb weniger Stunden ein Ersatz bereitstehen, weil sonst Arbeitsausfälle drohen. So oder so stehen immer genügend Lösungsanbieter bereit, um die Mobilität von Dienstleistungsanbietern und Handwerkern aufrechtzuerhalten.

Verschiedene Möglichkeiten der Finanzierung für KMU

Es gibt alternative Leasing- sowie andere Finanzierungsformen und Beschaffungsmöglichkeiten für unterschiedlichste Bedürfnisse. Wer beispielsweise immer wieder, aber nicht ununterbrochen auf ein Fahrzeug oder einen Transporter angewiesen ist, hat heutzutage vielfältige Möglichkeiten, einen zu beschaffen. Er schliesst sich beispielsweise einer Gruppe an, die an verschiedenen Standorten unterschiedliche Fahrzeuge bereithält. Dann muss der Betreffende nur diejenigen Kilometer abrechnen, was er auch tatsächlich gefahren ist. Ein anderer Unternehmer kauft, abonniert oder mietet sein Fahrzeug und stellt es anderen Nutzern zur Verfügung, wenn er es nicht selbst benötigt. Es gibt praktisch keine Form der individuellen Mobilität, die nicht angeboten wird.

Im Leasinggeschäft mischen zahlreiche Institutionen (Fahrzeugimporteure, Banken, Grossgaragen, markenunabhängige Leasinggesellschaften sowie Finanzinstitute) mit. Ein Teil von ihnen ist auf Grosskunden spezialisiert, andere bearbeiten auch Einzelaufträge. Als Ansprechpartner dient in der Regel der lokale Anbieter.

Alternative Antriebeauf dem Vormarsch

Die Auswahl an Elektrofahrzeugen nimmt ständig zu. Gut, denn die Hersteller müssen «Gas geben», wollen sie die Anforderungen der ­Zukunft meistern. Zudem gibt es immer mehr Modelle mit höheren Reichweiten. Die Auswahl an Fahrzeugen, die mit Strom gefahren werden können, hat sich in allen Kategorien vervielfacht. Bei den leichten Nutzfahrzeugen sind es der Nissan eNV 200 sowie der Renault Kangoo Z.E. Kürzlich haben sie in Form des Mercedes-Benz e-Vito Konkurrenz erhalten. Bald folgen weitere Marken und Modelle, wie zum Beispiel der neue Opel Vivaro/Zafira, Peugeot Expert, Mercedes-Benz Sprinter oder der Ford Custom, die teilweise als Hybridversionen auf den Markt kommen. Bereits schier endlos ist das Angebot bei den Hybrid-Fahrzeugen, die entweder einen Benzin- oder Dieselmotor mit einem Elektromotor kombinieren. Bei den Anbietern aus der PSA Group (Peugeot, Opel, Citroën, DS) entsteht durch die Verteilung auf Vorder- und Hinterachse sogar ein Allradantrieb.

Die Liste der Plug-in-Hybride umfasst 26 Modelle von Audi, BMW, Ford, Honda, Hyundai, Kia, Lexus, Mercedes-Benz, Opel, Peugeot, Toyota, VW und Volvo. Es gibt also für jede und jeden das passende ­E-Mobil. Das Angebot weitet sich laufend aus – insbesondere auch bei Lieferwagen und Transportern.

Energie der Zukunft: Wasserstoff

Mit dem Mirai sowie dem 35i Fuel Cell beanspruchen Toyota und Hyundai die Vorreiterrolle bei den Wasserstoff-Brennstoffzellen-Fahrzeugen, die rein elektrisch unterwegs sind. Mit dem Nexo bietet Hyundai zudem ein weiteres Brennstoffzellen-Elektrofahrzeug an. Bei ihnen müssen die Eigentümer allerdings mit einem noch sehr beschränkten Tankstellenangebot vorliebnehmen, denn nur in Hunzen­schwil (Coop) und Dübendorf (EMPA) sind derzeit Wasserstoff-Abgabeanlagen vorhanden. Das wird sich allerdings bald massiv ändern, denn Hyundai und das Schweizer Unternehmen H2 Energy AG (Hydrospider) investieren in Wasserstoff-Nutzfahrzeuge sowie deren Infrastruktur.

Ziel ist es, bis 2020 die ersten ­50 (von 1600) schweren Brennstoffzellen-Elektro-Nutzfahrzeuge zu liefern, die mit Wasserstoff betrieben werden. Der 2018 gegründete Förderverein setzt sich aus namhaften Tankstellenbetreibern, Logistik- und Handelsunternehmen zusammen, die sich für den Aufbau der Wasserstoffmobilität in der Schweiz und insbesondere für den raschen Ausbau der Tankstelleninfrastruktur engagieren. Die erste 2-MW-Elektrolyseanlage in der Schweiz zur Produktion von grünem Wasserstoff wird Ende 2019 beim Wasserkraftwerk Gösgen in Betrieb gehen.

Jeder Unternehmer im Gewerbebereich tut gut daran, sich ernsthaft Gedanken zur zukünftigen Mobilität seiner Firma zu machen. Denn zunehmend achten auch die Kunden darauf, ob Handwerker oder Aussendienstmitarbeiter mit umweltfreundlichen Fahrzeugen vorfahren.

Neue Marken – unterschiedliches Angebot

Mit Maxus erscheint eine der ersten chinesischen Marken, die im Transportbereich nach Europa expandiert. Der Markteintritt erfolgt mit dem Maxus EV80. Der vollelektrische 3.5t-Van ist mit langem Radstand und mit mittlerem oder hohem Dach sowie als Chassis-Kabine erhältlich. In Bezug auf Technologie und Grösse konkurriert dieser Lieferwagen mit Fahrzeugen wie dem VW e-Crafter, Renault Master Z.E. (Opel Movano-e) sowie dem MAN eTGE. Mit Preisen zwischen 62 500 und 65 900 Franken (exkl. MwSt) schimmert der fernöstliche Kostenvorteil immer noch durch.

Als offizieller Importeur bietet die AGT Europe in Freienbach (SZ) die Modelle Dodge und RAM-Trucks an. Schon seit vielen Jahren bevorzugen bestimmte Berufsgruppen, darunter etwa Gerüstbauer, die amerikanischen Trucks wegen ihrer Zugfähigkeit sowie der Luftfederung. Das RAM-Angebot richtet sich an die Ansprüche gewerblicher, aber auch privater Kunden. Angetrieben wird der RAM von einem 5,7-Liter-HEMI-V8-Motor mit variabler Ventilsteuerung, der über ein 8-Gang-Automatikgetriebe und ein Verteilergetriebe bis zu 396 PS an alle vier Räder liefert. Dies ermöglicht eine Anhängelast von bis zu 3500 Kilogramm. Das Einstiegsmodell, der 2019 RAM 1500 Classic, ist ab 45 900 Franken zu haben.Roland Hofer

Meist Gelesen