Publiziert am: 21.10.2022

Vorreiterrolle für die Schweiz

KLIMASCHUTZ – Das Kyoto-Protokoll ist die bisher einzige internationale Klimaanstrengung, die Wirkung gezeigt hat. Die Schweiz hat ihre Verpflichtungen erfüllt. Dank dem Privatsektor.

Das Kyoto-Protokoll legt erstmals völkerrechtlich verbindliche Zielwerte für den Treibhausgas-Ausstoss in den Industrieländern fest. Teilnehmende Industrieländer verpflichteten sich, ihre jährlichen Emissionen innerhalb der sogenannten ersten Verpflichtungsperiode (2008–2012) um durchschnittlich 5,2 Prozent gegenüber dem Stand von 1990 zu reduzieren. Diese Emissionsminderungen wurden erreicht. Für Schwellen- und Entwicklungsländer gab es keine festgelegten Reduktionsmengen.

Nach fünf Jahre währenden Verhandlungen – von der UN-Klimakonferenz auf Bali 2007 bis zur UN-Klimakonferenz in Doha 2012 – einigten sich die Vertragsstaaten auf eine zweite Verpflichtungsperiode von 2013 bis 2020. Insgesamt 38 Staaten sagten quantitative Minderungen um durchschnittlich 18 Prozent gegenüber ihrem Emissionsniveau des Jahres 1990 zu.

Stiftung Klimarappen

Die Stiftung Klimarappen wurde vom Schweizerischen Gewerbeverband sgv und von anderen Wirtschaftsverbänden ins Leben gerufen, um die Kyoto-Verpflichtungen der Schweiz zu erfüllen. Das Ziel hat sie erfüllt. Die Stiftung hat dem Bund kürzlich gut 20 Millionen Klimaschutz-Zertifikate abgegeben. Die Stiftung Klimarappen leistete damit etwa ein Drittel des Schweizer Reduktionsbedarfs im genannten Zeitraum.

Jedes dieser gut 20 Millionen von der UNO ausgestellten Klimaschutz-Zertifikate entspricht einer Tonne an vermiedenen CO2-Emissionen und entstammt einem der etwa 230 von der Stiftung unterstützten ausländischen Klimaschutzprojekte.

Quantifizierte Ziele

Die Schweiz sagte im Rahmen des Kyoto-Protokolls zu, ihren Ausstoss an Treibhausgasen im Zeitraum 2013 bis 2020 gegenüber dem Stand von 1990 im Durchschnitt um 15,8 Prozent zu reduzieren. Gemessen am Niveau der Treibhausgasemissionen in der vorherigen Periode (2008 bis 2012) bedeutete dies für die Schweiz die Notwendigkeit zur Reduktion einer kumulierten Menge von 62 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent.

Wie der Bund bereits im April mitgeteilt hat, konnte die Schweiz ihre Emissionen im Durchschnitt um elf Prozent im Inland reduzieren. Da die internationale Kooperation ein integraler Bestandteil des Protokolls sind, war die Schweiz aufgerufen, auch im Ausland Emissionen zu reduzieren. Das sind die restlichen 4,8 Prozentpunkte. Mit den 20 Millionen nun an den Bund gelieferten Zertifikaten trägt die Stiftung Klimarappen somit allein ein Drittel zum Erfolg der Schweizer Klimapolitik bei.

Blick in die Zukunft

Die Stiftung Klimarappen wird ihre verbleibenden, frei verfügbaren Mittel im Umfang von etwa 60 Millionen Franken bis 2032 vor allem in Klimaschutzprojekte des Privatsektors investieren, bei denen schwer vermeidbares CO2 dauerhaft der Atmosphäre entzogen (Negativemissionstechnologien, NET) oder direkt an Anlagen abgeschieden und gespeichert wird (Carbon Capture and Storage, CCS).

Die Stiftung Klimarappen trägt so zur Festigung der Vorreiterrolle der Schweiz im Bereich von NET und CCS bei. Mit dem Fokus auf diese Technologien positioniert sich der Klimarappen an der Innovationsfront der Klimaaktion – und mit ihm auch der sgv.Henrique Schneider, stv. Direktor sgv

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