Publiziert am: 07.10.2022

KMU & FinanzenStarker Schweizer FrankenFlexibilität trotz AbsicherungFremdwährungsrisiken absichern – aber wie?

Währungsrisiken konsequent absichern

KMU & Finanzen

Die aktuelle geld- und geopolitische Lage stellt KMU in der Schweiz erneut auf eine harte Probe. Die steigenden Preise für Rohstoffe und Energie, höhere Zinsen, Lieferengpässe und der Ukraine-Krieg gepaart mit einem starken Schweizer Franken sind aktuell grosse Herausforderungen für Unternehmungen in der Schweiz. Einmal mehr heisst das grosse Zauberwort «Flexibilität» – auch im Umgang mit Währungsrisiken.

Starker Schweizer Franken

Die Vergangenheit lehrt uns, dass eine starke Währung häufig von wirtschaftlicher und politischer Stabilität zeugt. Produktivität und Innovation sind in Starkwährungsländern tendenziell höher ausgeprägt als in Ländern mit einem schwachen Zahlungsmittel. Im globalen Wettbewerb sind sie deutlich besser positioniert. Dagegen verflüchtigt sich der Wettbewerbsvorteil von Ländern mit einer schwachen Währung aufgrund eines günstigeren Preises relativ zügig. Häufig akzentuieren sich die wirtschaftlichen Probleme dieser Länder zusätzlich durch eine höhere Inflation – ein Phänomen, das aktuell in Europa sehr präsent ist. Trotz tiefem EUR/CHF-Kurs sind die Unternehmen jener Länder inflationsbedingt nicht wettbewerbsfähiger als unsere Firmen. Somit muss ein starker Franken nicht zwangsläufig ein Nachteil sein – im Gegenteil.

Flexibilität trotz Absicherung

Gerade in wirtschaftlich unsicheren Zeiten ist eine flexible Cashflow-Planung wichtig. Lieferketten können unterbrochen werden, und fixierte Warenlieferungen verzögern sich. Auch Zahlungstermine verschieben sich, und bereits getätigte Geschäfte zur Fremdwährungsabsicherung müssen auf ein neues Zahlungsdatum angepasst werden. Mit dem Devisen-Swap, auch FX-Swap genannt, gibt es ein einfaches und effektives Instrument, um Absicherungsgeschäfte flexibel an neue Gegebenheiten anzupassen. Mit diesem Instrument können Kassa-, Termin- oder andere Swap-Geschäfte einfach und kostengünstig verlängert oder verkürzt werden.

Fremdwährungsrisiken absichern – aber wie?

Der Dialog mit verschiedenen Unternehmern zeigt, dass sich viele KMU schwer tun mit der Absicherung ihrer Fremdwährungsrisiken. Hier einige Tipps:

• Ein Überblick über diejenigen Währungspositionen, die einem erhöhten Wertschwankungsrisiko ausgesetzt sind, ist zentral.

• Risikofähigkeit und -bereitschaft eines Unternehmens sollten in Form einer internen Richtlinie oder Weisung festgelegt und von Zeit zu Zeit überprüft werden.

• Es ist nicht ganz leicht, das optimale Timing für die Absicherung aus Kursoptik zu treffen. Hier gilt: Sobald die kalkulatorische Marge mit dem Fremdwährungskurs fixiert wurde und das Geschäft vertraglich unter Dach und Fach ist, wird umgehend das Absicherungsgeschäft mit der Wahl des richtigen Instruments termingerecht abgeschlossen.

• Da die Währungsspekulation in der Regel nicht zum Kerngeschäft eines Unternehmens gehört, sollte sich dieses nur bedingt und innerhalb von klar definierten Bandbreiten Währungsrisiken aussetzen. Es ist ratsam, sich diesbezüglich von einem Devisenspezialisten beraten und begleiten zu lassen.

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