Publiziert am: 29.04.2022

Wanderwege – naturnah und lebendig

OBERAARGAU – Naturschönheiten entdecken, eintauchen in die Geschichte von historischen Bauten, sinnlich-kulinarische Momente geniessen, das kulturelle Leben auskosten, aussichtsreiche Wanderrouten begehen. Facettenreich zieht sich die Region vom Napfbergland bis zu den Jurahöhen. Denise Krieg stellt uns die Region mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten näher vor.

Schweizerische Gewerbezeitung: Sie schreiben auf der Website «Hier ist meine Heimat, für welche mein Herz schlägt.» Was fasziniert Sie besonders am Oberaargau?

Denise Krieg: Bei ausgedehnten Wanderungen kann ich die Seele baumeln lassen und jeden Winkel der charakteristischen Landschaft entdecken. Facettenreich zieht sich die Region vom Napfbergland bis zu den Jurahöhen. Dazwischen befindet sich eine Kulturlandschaft mit einer bezeichnenden Ausstrahlung. Die Region ist sehr wasserreich – sei dies mit der Aare und den vielen Weihern und Seen, welche auswärtige Gäste oft (noch) nicht kennen. Die Oberaargauerinnen und Oberaargauer sind unternehmenslustig und engagieren sich aktiv – für die Gemeinde und die Region. Den Zusammenhalt unter den Menschen finde ich bemerkenswert und er kommt in dieser Region speziell zum Vorschein. Auswärtige empfinden die Oberaargauerinnen und Oberaargauer zu Beginn vielleicht etwas undurchdringlich. Doch das ändert sich meist schon in den ersten fünf Minuten, wenn man sich mit ihnen unterhält.

Was ist charakteristisch für die Kultur im Oberaargau, respektive was schätzen Besucherinnen und Besucher besonders an dieser Region im Kanton Bern?

Die Region hat sicherlich den Vorteil, dass sie noch nicht so bekannt ist wie andere Destinationen. Oft staunen selbst Einheimische, welch wunderbare Flecken in unserer Landschaft sie noch nicht kennen. Unsere Region verfügt über keinen Leuchtturm, welcher auf jeden Fall gesehen werden muss. Es sind die unzähligen kleinen Schönheiten und Angebote in den Bereichen Kultur, Kunst, Geschichte und Tradition, welche es zu entdecken gilt.

Sie vermarkten den Oberaargau unter der Marke «myoberaargau». Wie sieht Ihre Strategie aus?

Hier ist zu erwähnen, dass Freizeit/Tourismus Oberaargau durch Beiträge aller Oberaargauer Gemeinden finanziert wird. Die vor vier Jahren verfasste Strategie richtet das Augenmerk aus diesem Grund vorwiegend auf die Einheimischen. Sie sollen die Region und deren Angebote, welche sich direkt vor ihrer Haustüre befinden, besser kennen und schätzen lernen. Wenn die heimische Bevölkerung ihre Region kennt, liebt und sich mit ihr identifiziert, werden auswärtige Gäste folgen. In den vergangenen Jahren haben wir die Freizeitregion in den drei Bereichen positioniert:

• Geniessen und auftanken in der Natur

• Design und Kultur entdecken und verstehen

• Unsere Geschichte mit ihren Traditionen leben und erleben

Sie sind auch auf den sozialen Medien aktiv. Wie ist da die Resonanz?

Diese Kommunikationskanäle pushen wir seit zwei Jahren intensiv und authentisch. Unsere Follower schätzen die spürbare Nähe und die gelebten Emotionen, welche wir in den Social-Media-Kanälen einbringen.

Was sind momentan die wichtigsten Projekte, um die Leute für den schönen Oberaargau zu sensibilisieren?

Es ist wichtig, dass Freizeit/Tourismus Oberaargau in den Köpfen der Einheimischen präsent ist. Sie sollen wissen, dass sie sich auf den Kanälen und auch bei mir persönlich informieren können – sei dies für Tipps für Gruppenausflüge, Wanderrouten, Übernachtungsmöglichkeiten usw. Auch unterstütze ich Leistungsträger bei der Ideenfindung eines neuen Angebots und dessen Vermarktung. Beide Seiten, Anbieter und Gast, sollen die Dienstleistungen kennen und von ihnen profitieren.

Was sind die Perlen des Oberaargaus?

Als Wanderin schätze ich die 900 km Wanderwege, welche auch durch Gebiete mit natürlichen Perlen führen. Zu erwähnen gilt es hier den Aspisee zwischen Langenthal und Obersteckholz oder den Steinbachweiher in Berken/Walliswil. Auf Wanderschaft schätze ich die jeweiligen Fernsichten, welche an vielen Orten, wie auf dem Hällchöpfli, der Hochwacht oder auf der Ahornalp genossen werden können. Auch führen die Routen oft vorbei an geschichtsträchtigen Bauwerken. So beispielsweise an der Burgruine Grünenberg in Melchnau, dem Schloss Thunstetten oder dem Kloster St. Urban – um nur drei von vielen ehrwürdigen Bauten zu erwähnen.

«Es ist wichtig, dass der Tourismus Oberaargau in den Köpfen der Einheimischen präsent ist.»

Das Oberaargauische Schwingfest findet vom 4. bis 6. Juni in St. Urban statt. Was sind weitere Highlights, die dieses Jahr im Oberaargau ĂĽber die BĂĽhne gehen?

Beginnen wir mit «Kunst am Schlossberg». Ein Outdoor-Kunstweg in Melchnau, welcher bereits zum dritten Mal Gäste von Nah und Fern begeistern wird. Auch erwähnen möchte ich das Festival «Nomen est Omen» in Wangen a. A., welches Kunstschaffende verschiedener Disziplinen vereinigt und dem Publikum vorstellt. Heuer ist Reto Bärtschi, der im Oberaargau lebende und weltweit bekannte Künstler, Kurator. Bike-Liebhaber werden im September anlässlich des Bike Village Huttwil – dem Finale der ÖKK Bike Revolution – auf ihre Kosten kommen. Der Oberaargauer Mathias Flückiger und weitere Profi-Biker nehmen an diesem Rennen teil.

Welche Routen würden Sie Bikern und Wanderern empfehlen, um die Schönheiten des Oberaargaus zu entdecken?

Zum Beispiel den Bipper Jura: Dazu zählen die drei Berggemeinden Rumisberg, Farnern und Wolfisberg sowie die Gemeinden Niederbipp, Wiedlisbach, Oberbipp und Attiswil. Von hier gelangt man zum höchsten Punkt unserer Region. Auf dem 1232 m ü. M. gelegenen Hällchöpfli bietet sich eine Weitsicht auf das Mittelland und die Alpenkette – ein Gebiet für Biker und Wanderer, welche Höhenmeter nicht scheuen.

Ein paar Tipps für kulinarische Höhepunkte im Oberaargau!

Mit seiner hohen Dichte an erstklassigen kulinarischen Restaurants ist unsere Region ein Paradies für Geniesser und Gourmets. Egal ob lieber eine gutbürgerliche oder exquisite Küche – die unzähligen Restaurants garantieren unvergessliche Momente. Ich finde speziell heimelig die Bergrestaurants auf der Ahornalp oder im Bipper Jura.

Kommen wir noch zur Kultur im Oberaargau. Was ist unbedingt sehenswert?

Ob Kunst, Gestaltung, Design, Architektur, Kulturgeschichte, Pflanzen und Tiere – die Museen bieten für jedes Interesse etwas. Zurücklehnen und einen einzigartigen Abend bei Theater, Schauspiel, Tanz etc. geniessen kann man im Stadttheater Langenthal. Das Städtchen Huttwil ist zudem weit über die Regionengrenze bekannt für seine Themenmärkte.

Warum muss man den Oberaargau unbedingt besuchen?

Um die Schönheiten und die Vielfalt unserer Region zu entdecken, benötigt man mehrere Tage Zeit. Aus diesem Grund empfehle ich einen mehrmaligen oder längeren Besuch. Ich selbst verbringe die meiste Zeit meiner freien Tage in der Region und entdecke immer wieder Neues.

Interview:

Corinne Remund

www.myoberaargau.ch

Weiterführende Artikel

Meist Gelesen