sgv begrüsst Stärkung der Höheren Berufsbildung
Wettbewerb ist nicht das Problem
STAATSUNTERNEHMEN UND KMU – Die unfairen Praktiken staatsnaher Betriebe führen zunehmend zu Unmut in jenen Betrieben, die sich dem freien Wettbewerb – ohne Staatskrücken – stellen müssen. Jetzt sorgen Vorstösse im Parlament für vermehrten Druck.
Die Auseinandersetzung zwischen KMU, die im freien Markt bestehen mĂĽssen, und Staatsunternehmen Âgewinnt an Intensität. Immer mehr Widerstand regt sich gegen unfairen Wettbewerb seitens des Staates. Nun tut sich auch im Parlament etwas.
Viele Privilegien
Wettbewerb ist dabei nicht das Problem. KMU im freien Markt sind sich gewohnt, im Wettbewerb zu bestehen. Problematisch wird es, wenn die Staatsunternehmen ihre vielen Privilegien einsetzen, um in freie Märkte einzudringen. Zu diesen Privilegien gehören die Staatsgarantie, eine deshalb günstig ausfallende Kapitalstruktur, Quersubventionierungen oder die Nähe zum Gesetzgeber.
Berner KMU – der Gewerbeverband im Kanton Bern – lancierten eine Sensibilisierungskampagne zu dem Thema und der Schweizerisch-Liechtensteinische Gebäudetechnikverband suissetec organisierte eine Serie von Experten- und Diskussionsrunden dazu. Diese Bemühungen scheinen nun zu fruchten. Im Parlament wurden drei Vorstösse dazu deponiert. Sie alle wollen «gleich lange Spiesse» schaffen.
Fournier und Schilliger
Ständerat und sgv-Vizepräsident Jean-Rene Fournier (CVP/VS) sowie Nationalrat und Gewerbekammermitglied Peter Schilliger (FDP/LU) wollen das Binnenmarktgesetz ändern. Damit sollen die Tätigkeiten der Staatsunternehmen besser unter die Lupe genommen werden. Die Initiative lautet wie folgt:
«Es sind gesetzliche Bestimmungen zu schaffen, die verhindern, dass Unternehmen, an denen der Bund, die Kantone oder die Gemeinden finanziell beteiligt sind oder die öffentliche Aufgaben wahrnehmen, ihre Stellung dazu nutzen, auf dem freien Markt Konkurrenzvorteile zu erlangen, und damit den Wettbewerb Âverzerren. So sollen MonopolÂunternehmen nicht missbräuchlich Informationen ĂĽber ihre Kunden, ihre Kundenkontakte und den Gewinn aus dem Monopolbereich verwenden dĂĽrfen, um einen MarktÂvorteil in einem anderen Bereich zu erlangen.»
«Die Gemeinwesen sorgen dafĂĽr, dass öffentliche Unternehmen, an denen sie finanziell beteiligt sind, sowie private Unternehmen, an die sie eine staatliche Konzession fĂĽr bestimmte Tätigkeitsbereiche vergeben, in ihren gewerblichen Tätigkeiten den gleichen Wettbewerbsbedingungen unterworfen sind wie private Unternehmen. Wettbewerbsverzerrend und damit unzulässig sind namentlich die Quersubventionierung gewerblicher Tätigkeiten sowie jede Âandere Form der Verwendung von Daten oder Ressourcen, die dank eines öffentlichen Auftrags erlangt wurden, soweit sie geeignet ist, den freien Wettbewerb zu verfälschen.»
Motion FlĂĽckiger
Nationalrätin und sgv-Vorstandsmitglied Sylvia Flückiger (SVP/AG) doppelt nach. In einer Motion verlangt sie vom Bund, den Staatsunternehmen je eine Eigentümerstrategie zu geben, in denen aufgezeigt wird, welche Produkte und Aufgaben diese Unternehmen anzubieten und zu erbringen haben. In den Eigentümerstrategien muss ebenfalls verankert sein, in welchen Märkten die Staatsunternehmen tätig sind – und in welchen sie nicht tätig sein dürfen.
Dabei geht der Vorstoss Flückiger auf einen Bericht des Bundesrates zurück. Darin stellt die Exekutive selber fest, dass sie zu wenig gemacht hat, um Staatsunternehmen zu führen. Der Bundesrat – sonst Musterschüler auf internationalem Parkett – stellt selber fest, dass er nicht einmal die minimen diesbezüglichen Grundsätze der OECD einhält.
Verantwortung als EigentĂĽmer wahrnehmen
Fournier, Schiller und FlĂĽckiger verlangen nun vom Bundesrat, dass dieser seine Verantwortung als EigenÂtĂĽmervertreter stärker wahrnehmen und seinen Unternehmen klare strategische Leitplanken geben soll, welche Produkte sie auf welchen Märkten anzubieten haben. Eine strategische Fokussierung also, die in der Wirtschaft ĂĽblich ist, um die Ziele des EigentĂĽmers mit denen des Unternehmens in Einklang zu bringen.
Henrique Schneider, Stv. Direktor sgv
Medienmitteilungen
Der sgv ist zufrieden mit der Ablehnung der Biodiversitätsinitiative und bedauert die Ablehnung der BVG-Revision
Der sgv fordert: Sanierung der Bundesfinanzen ausschliesslich auf der Ausgabenseite
sgv begrüsst die Stossrichtung des Berichts zur Aufgaben- und Subventionsprüfung
sgv begrüsst einen indirekten Gegenvorschlag zur Volksinitiative «Jederzeit Strom für alle (Blackout stoppen)»
sgv begrüsst den Verzicht auf die Erhöhung der Lohnprozente zur Finanzierung der 13. AHV-Rente