Publiziert am: 24.11.2017

Wichtiger regionaler Impulsgeber

PHARMAINDUSTRIE – Als Folge der erfolgreichen Tätigkeit der Pharmaunternehmen wurde 2016 in anderen Branchen eine Wertschöpfung von 20,7 Milliarden Schweizer Franken ausgelöst. Rund 138 000 Arbeitsplätze waren damit verbunden.

Dass die Pharmaindustrie für die Schweizer Volkswirtschaft eine wichtige Branche darstellt, ist bekannt. Weniger bekannt ist, dass auch andere Branchen stark von der Pharmaindustrie profitieren. Denn zur Herstellung von Medikamenten werden nicht nur Arbeit und Kapital benötigt, sondern auch Vorleistungen in Form von Waren und Dienstleistungen aus anderen Branchen wie zum Beispiel chemische Grundsubstanzen, Energie, Beratungs- oder Finanzdienstleistungen.

Durch diese Nachfrage entstehen Arbeitsplätze. Konkret kommen neben den rund 43 000 Arbeitsplätzen direkt in der Pharmaindustrie zusätzlich rund 138 000 Arbeits­plätze bei anderen Unternehmen hinzu. Oder mit anderen Worten: Mit jedem Arbeitsplatz in der Pharmaindustrie entstehen zusätzlich 3,2 Vollzeitstellen in Unternehmen anderer Branchen, wie die Studie «Bedeutung der Pharmaindustrie für die Schweiz» von BAK Economics und Polynomics im Auftrag von Interpharma zeigt.

Grosse Bedeutung 
für andere Branchen

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Bruttowertschöpfung. So fallen auf jeden Franken Wertschöpfung, den die Pharmaindustrie generiert, durch Aufträge für Zulieferbetriebe weitere 70 Rappen an Wertschöpfung in anderen Schweizer Branchen an.

Die Pharmaindustrie stieg in den vergangenen Jahren in verschiedenen Regionen der Schweiz zu einer der wichtigsten Stützen und zum Impulsgeber der regionalen Wirtschaft auf. In Basel beispielsweise macht die Pharmaindustrie mittlerweile bei­nahe 40 Prozent der Wirtschaft aus, auch in der Genferseeregion (20 Prozent) oder dem Kanton Schaffhausen (16 Prozent) hat sich ein wichtiges Pharmacluster gebildet. Im Kanton Zug sind zudem die Hauptquartiere einiger der weltweit grössten Pharmaunternehmen stationiert.

Bekenntnis zur Schweiz

Das Bekenntnis globaler Pharma­firmen zum Standort Schweiz unterstreichen diverse Grossinvestitionen der letzten Jahre, wie die Produktionsstätten von Janssen, wo aus Schaffhausen Biotechmedikamente in alle Welt exportiert werden, die Produktionsanlage der Firma Celgene, die in Boudry am Neuenburgersee ihre weltweite Produktion für Tabletten hat, der MSD mit einer hochmodernen Biotechnologie­anlage im Entlebuch oder der UCB in Bulle, die neben einem grossen Gruyère-Fermentationsbetrieb die grösste mikrobielle Biotechfabrik in Europa betreibt.

«VIELE ANDERE ­BRANCHEN PROFITIEREN 
STARK VON DER ­PHARMA-INDUSTRIE.»

Jüngstes Beispiel ist die Biotech­firma Biogen: Im solothurnischen Luterbach investiert Biogen 1,5 Milliarden Schweizer Franken in den Bau einer hochmodernen Produktionsanlage, von der aus ab 2019 eine Million Patienten mit Medikamenten versorgt werden. Im Kanton Solothurn entstehen somit rund 
600 neue Arbeitsplätze, wovon 
200 hauptsächlich in den Bereichen Gebäudeunterhalt, Reinigung und Gastronomie.

René Buholzer,

Generalsekretär Interpharma

nebenwirkungen

Regionale Firmen profitieren mit

«Zu Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker» – oder konsultieren Sie die neuste BAK-Studie zur Bedeutung der Pharmaindustrie (vgl. Haupttext). Diese zeigt die positiven Nebenwirkungen der «Pharma» für die Schweizer Wirtschaft auf. Eröffnet ein Pharmaunternehmen einen neuen Standort oder erweitert einen bestehenden, führt dies zu zahlreichen Aufträgen für regionale Unternehmen, zum Beispiel für Erschliessungs- und Vorbereitungsarbeiten, den Neubau von Gebäuden, die Ausrüstung und Einrichtung der Produktionsanlagen und Labore sowie nach der Fertigstellung zu Aufträgen für Gebäudeunterhalt, IT-Support, Verpflegung der Mitarbeitenden und vieles mehr.

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