Publiziert am: 21.11.2014

Wichtiges Rad im Umweltschutz

CITEC SUISSE – Der Verband für Gewässerschutz und Tanksicherheit hat sich zu einer bedeutenden Plattform rund um den Markt und das Umfeld der Tanksicherheit entwickelt. Zudem ist er Ansprechpartner für die öffentliche Hand sowie die KMU Wirtschaft.

In Sachen Gewässerschutz und Tanksicherheit hat die Schweiz eine Vorreiterrolle übernommen und ist international gesehen auf einem Toplevel. Gerade aufgrund dieses hohen Standards hat sich der Bund vor acht Jahren aus der staatlichen Aufsicht zurückgezogen. In die Bresche gesprungen ist der neu gegründete Verband CITEC SUISSE zusammen mit der KVU-Arbeitsgruppe für Tankanlagen (Konferenz der Vorsteher der Umweltschutzämter der Schweiz), die gemeinsam mit anderen Branchenplayern die «Koordinationsplattform Tank Schweiz» bilden. «Es ist unabdingbar, dass wir dieses hohe Niveau beibehalten können. Dafür stehen wir ein», betont Präsident Rudolf Lanter. Als Geschäftsführer der NeoVac AG mit Hauptsitz in Oberriet, die sich vor allem mit der Sicherheit und Werterhaltung für Tankanlagen und Behälter beschäftigt, kennt er sich bestens in der Branche aus. Mit ihm an der Spitze hat der engagierte Verband schnell eine führende Stellung in der Tanklandschaft eingenommen. Mit dem sogenannten Tankclearing hat er Aufgaben von Kantonen übernommen und kann den angeschlossenen Kantonen einen aktuellen Stand ihres Tankparks liefern. «Wir bieten eine aktuelle, gut gesicherte Datenbank, in der bald sämtliche Tankanlagen der angeschlossenen Kantone verzeichnet sind. Dazu führen wir auch Listen mit Fachfirmen und Fachpersonen. Die Kantone haben Zugriff darauf», erklärt Lanter und ergänzt: «Für die Kantone ist dies eine wertvolle Hilfestellung. Damit unterstützen wir die Kantone in der Wahrnehmung ihrer Aufgaben.»

Aus- und Weiterbildung

Einen grossen Stellenwert in den ­Verbandsaufgaben hat die Aus- und Weiterbildung. «Wir haben eine neue Prüfungsordnung für die beiden Ausbildungen Spezialist für Tanksicherheit Fachrichtung Tankkontrolle sowie die Fachrichtung apparativer ­Gewässerschutz», sagt der Leiter der Geschäftsstelle Daniel Schärer. Er führt seit diesem Sommer das Sekretariat in Olten. «Unsere Leute sind verpflichtet, alle fünf Jahre Weiterbildungskurse zu besuchen.» Diese finden in Sursee im Plattenlegezentrum statt. Die Spezialisten in der Tankbranche verfügen in der Regel über eine abgeschlossene Lehre als Heizungsinstallateur, Schlosser oder ähnliche qualifizierte Berufe.

«Mit dem Tankclearing unterstützen wir die Kantone.»

Ins Kapitel Weiterbildung gehört auch die Arbeitssicherheit. «Prävention wird bei uns grossgeschrieben und ist bei jeder Schulung ein Thema. Für diesen Zweck haben wir neu einen Film mit zwei Rettungssituationen produziert», so Schärer. Zudem verfügt CITEC SUISSE über eine ­eigene Branchenlösung, die auf dem neusten Stand ist. «Wir haben wenig Unfälle», freut sich Schärer. Die 215 untersuchten Unfälle würden Kosten im Durchschnitt von 3900 Franken aufweisen. Dies sei auch auf die äus­serst effiziente Qualitätssicherung zurückzuführen. Diese besteht aus einer Ombudsstelle für Betriebe, Private und kantonale Stellen, Kontrollen durch verbandsinterne Spezialisten sowie einer Kundenbefragung. Dazu Schärer: «Der Rücklauf bei unserem Fragenbogen bezüglich Kundenzufriedenheit ist mit 56 Prozent hoch. Am meisten wird unsere Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit geschätzt.»

«Wir müssen Alternativen suchen und die Weichen für die 
Zukunft stellen.»

Der Gewässerschutz sei ein regulierter Markt. «Dies führt bei einzelnen Mitgliedern immer wieder zur Verunsicherung und zu Existenzängsten», so Lanter. Der Bund verlange bis Ende Jahr zweiwandige Tanksysteme für alle erdverlegten, einwandigen Tanks. Diese Realisation hätte der Branche momentan einen Aufschwung gegeben. «Die Kapazität reicht zurzeit nicht aus und wir werden wohl noch ein bis zwei Jahre damit beschäftigt sein. Wie die Auftragslage danach aussieht, wissen wir nicht», konkretisiert Lanter. Eine kalte Brise weht in der Branche auch mit der vermehrten Umstellung auf Wärmepumpen und erneuerbaren Energien. Allerdings betrage der Anteil des Mineralöls im Schweizer Wärmemarkt noch 50 Prozent, realtiviert Lanter. «Unsere Mitglieder müssen sich den stetig veränderten Rahmenbedingungen in unserer Branche anpassen, sich diversifizieren, zusätzliche Alternativen suchen und so die Weichen für die Zukunft stellen», skizziert der engagierte Präsident die Herausforderungen der Zukunft.

Corinne Remund

CITEC SUISSE

Kompetenzplattform der Tankbranche

Der Verband für Gewässerschutz und Tanksicherheit ist aus einem äusseren Druck entstanden, hat der Bund doch per 1. Januar 2007 die bisher geltende Verordnung über den Schutz der Gewässer vor wassergefährdenden Flüssigkeiten (VWF) vom 1. Juli 1998 aufgehoben. Die neuen Vorschriften reduzierten die staatliche Aufsicht und übertrugen den Inhabern von Anlagen mit wassergefährdenden Flüssigkeiten mehr Eigenverantwortung. Es fehlten somit wichtige Richtlinien. Mit der Gründung von CITEC SUISSE im November 2008 wurde eine gesamtschweizerische Lösung geschaffen. Der neue Verband ist aus drei Verbänden und zwei Qualitätssicherheits-Organisationen entstanden. Er hat sich zu ­einer wichtigen Plattform in der Tankbranche entwickelt und hat mit dem Aufbau eines sogenannten Tankclearings – ein indirektes Tankkataster – sogar staatliche Aufgaben übernommen.Weiter gehören die Aus- und Weiterbildung, die Definition von Regeln der Technik sowie das Führen des Registers der Fachunternehmungen mit Fachpersonal zu den Verbandsaufgaben. Eine eigene EKAS-Branchenlösung für die Arbeitssicherheit, Qualitätssicherung sowie eine Ombudsstelle sind weitere Dienstleistungen für die Mitglieder. Ein Teil dieser Themen ist Inhalt einer Vereinbarung mit den Kantonen. Die 170 Mitglieder setzen sich aus Tankfachfirmen aus der ganzen Schweiz zusammen. Ihre Spannweite umfasst Kleinstfirmen bis mittelgrosse Unternehmungen.

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