Publiziert am: 09.12.2022

Karriere dank höherer Berufsbildung

Berufsbildung – Eine höhere Berufsbildung hat positive Effekte auf das Gehalt. Das zeigen die Ergebnisse der Erhebung des Prüfungsjahrgangs 2020 des Bundesamts für Statistik.

Die höhere Berufsbildung (HBB) ermöglicht Personen mit Berufsausbildung den Abschluss einer Ausbildung auf Niveau Tertiärstufe. Die höhere Berufsbildung zählt jährlich rund 30 000 Kandidaten und bietet eine breite Palette an Ausbildungen an. Sie umfasst die eidgenössischen Prüfungen (Berufsprüfung, höhere Fachprüfung) und die höheren Fachschulen (HF).

Die Bildungsgänge der HF bereiten auf eine Fachkarriere oder eine Stelle im mittleren Kader vor. Berufsprüfungen führen zu einem eidgenössischen Fachausweis (EF) und richten sich an Berufsleute, die ihre fachlichen Kenntnisse gezielt vertiefen möchten. Höhere Fachprüfungen führen zu einem eidgenössischen Diplom (ED) und richten sich an Personen, die eine leitende Funktion übernehmen, ein Unternehmen führen oder einer selbstständigen Tätigkeit nachgehen möchten.

Neben einem grundsätzlichen Interesse am Bildungsinhalt sind die Gründe dafür, eine höhere Berufsbildung anzutreten, für drei Viertel der Befragten die Verbesserung der Karrierechancen, dicht gefolgt vom Ziel, ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern. Gut zwei Drittel der Absolventen geben zudem an, dass sie mit der Ausbildung ihr Einkommen verbessern wollten. Ein Viertel wählte die Ausbildung, um sich auf ein anderes Tätigkeitsfeld vorzubereiten.

Insbesondere Personen, die ein eidgenössisches Diplom anstreben, nutzen die höhere Berufsbildung als Vorbereitung für eine spätere Selbstständigkeit (20 %). Bereits ein Jahr nach Abschluss profitieren die Absolventen einer höheren Berufsbildung: Die Absolventen der HF geben mit 60 % an, die Ausbildung habe einen positiven Effekt auf ihr Gehalt, 50 % beurteilen ihre Chancen, Karriere zu machen, als deutlich verbessert.

Vom Arbeitgeber unterstützt

Von den möglichen Unterstützungsformen durch den Arbeitgeber profitierten die Abschlusskandidaten am häufigsten von einer finanziellen Unterstützung (HF: 31%; EF: 41%; ED: 48%). Daneben gewährten manche Arbeitgeber die Möglichkeit, die Arbeitszeit während der Ausbildung flexibel zu gestalten oder zusätzliche Urlaubstage zu beziehen.

Gar keine Unterstützung erhielten 31% aller Kandidaten für einen EF, beim ED gingen 23% leer aus. Von den Kandidatinnen und Kandidaten der höheren Fachschule wurde beinahe die Hälfte nicht unterstützt (46%).

«Bereits ein Jahr nach Abschluss profitieren die Absolventen einer höheren Berufsbildung.»

Die durchschnittlichen Kosten für Kurse, Material und die Abschlussprüfung lagen 2020 für die Ausbildung an einer höheren Fachschule (HF) bei 13 600 Franken. Ein eidgenössischer Fachausweis (EF) kostete im Durchschnitt 15 000 Franken, ein eidgenössisches Diplom 19 700 Franken.

Bundesbeiträge decken 40 %

Erhielten die Kandidaten finanzielle Unterstützung durch den Arbeit-geber, trug dieser zwischen zwei Dritteln und etwas mehr als der Hälfte der Ausbildungskosten (HF: 66%; EF: 55%; ED: 56%), der Rest wurde in der Regel durch die Kandidaten selber und durch Bundesbeiträge finanziert.

Gut drei Viertel der Kandidaten des Abschlussjahrgangs 2020 für eine eidgenössische Prüfung erhielten Bundesbeiträge für die Finanzierung von Vorbereitungskursen. Damit konnten sie rund 40 % ihrer Ausbildungskosten abdecken. Erhielten die Kandidaten sowohl Bundesbeiträge als auch Arbeitgeberunterstützung, so reduzierte sich ihr Anteil an den Kosten der Ausbildung von 85% (ohne Arbeitgeberunterstützung und Erhalt von Bundesbeiträgen) auf etwa 15%.pd

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