Publiziert am: 17.02.2023

Rundum nachhaltig mobil

Mobilität – Angetrieben von Elektromobilität, Digitalisierung und dem schonenden Umgang mit den Ressourcen befinden sich die Automobilbranche und mit ihr die gesamte Mobilität im rasanten Wandel. Die Autobahn-Garage Zwahlen & Wieser AG in Lyss im Berner Seeland will diesen aktiv begleiten, investiert in die Mobilität der Zukunft und setzt auf ein nachhaltiges Energiekonzept.

Die Autobahn-Garage Zwahlen & Wieser AG ist ein Traditionsunternehmen. 1976 gegründet, wuchs die Firma über viereinhalb Jahrzehnte zu einer Grossgarage mit über 50 Mitarbeitenden und einem umfassenden Serviceangebot. Seit Ende März 2022 macht man sich fit für die Zukunft: In rund einem Jahr Bauzeit wird bis Frühling 2023 aus dem traditionsreichen Autohaus im Rahmen eines Um- und Erweiterungsbaus ein eigentliches Mobilitätszentrum mit einem Energiekonzept, das eine vollumfängliche Energieversorgung aus erneuerbaren Quellen zum Ziel hat.

«Die Automobilbranche ist im Wandel. Neue Technologien, Elektrifizierung, der Umgang mit Ressourcen. Wir wollen nicht nur nachhaltige Fahrzeuge verkaufen, sondern auch den Unterhalt und die Reparaturen nachhaltig gestalten», erklärt Fred Zwahlen, Mitglied der Geschäftsleitung.

Umfassender Um- und Erweiterungsbau

Der Erweiterungsbau startete mit dem Rückbau der Überdachung und der Waschanlage, an deren Stelle ein Parkdeck mit drei Stockwerken rückt, wo künftig alle Neuwagen, Occasionen und Mietfahrzeuge jederzeit der Öffentlichkeit zugänglich sein werden. Zusätzlicher Raum entsteht für die Einstellungsarbeiten von Radarsystemen und die Fahrzeugreinigungen. Die Werkstatt wird für Camper und Nutzfahrzeuge erweitert und das Ersatzteillager ausgebaut. Neu stehen den Kundinnen und Kunden demnächst auch rund um die Uhr zwei neue, energieeffiziente Portalwaschanlagen der neusten Generation zur Verfügung.

Lackieranlage mit hoher Energieeffizienz

Mit der Premium-Lackieranlage ging im September ein erster Teilbereich des Neubaus in Betrieb; auch hier eine Anlage, die sich durch hohe Effizienz bei geringem Energieverbrauch auszeichnet. Der Einsatz neuer Lacke ermöglicht es zudem, bei einer Umgebungstemperatur von 25 Grad zu arbeiten, was ebenfalls Energie einspart.

Mobilitäts-Zentrummit E-Bike-Abteilung

Elektrofahrzeuge haben den Durchbruch geschafft, aber der Trend zur Elektromobilität beschränkt sich nicht auf vier Räder. Bei der Autobahn-Garage hat man sich entschieden, einen eigenen E-Bike-Bereich zu schaffen. Das Velogeschäft Pro Bike Lyss wurde übernommen und als separate Abteilung integriert. Die bestehenden Dienstleistungen wie Bring- und Abholdienst, Pannendienst, Mobilität im Abonnement u. a. werden auf den Velobereich erweitert.

Gesamte Energie aus erneuerbaren Quellen

Im November erfolgte mit dem Einbau eines 15 Meter hohen und 5 Tonnen schweren thermischen Energiespeichers, der ein Fassungsvermögen von 45 000 Litern aufweist, der entscheidende Schritt bei der Verwirklichung des neuen Energiekonzepts. «Dieser Speicher ist nur ein Teil des neuen Energiekonzepts, aber der Zentralste», sagt Fred Zwahlen. Denn er ermöglicht es, die von der neuen Photovoltaikanlage produzierte Energie für den späteren Bedarf zu speichern und für die Lackieranlage, die Heizung und das Warmwasser einzusetzen.

Die Photovoltaikanlage befindet sich auf dem neuen Parkdeck und dem Flachdach. Für die Anlage als wichtigsten Energielieferanten werden 940 Solarmodule verbaut, mit einer PV-Leistung von rund 380kWp und einer jährlichen Energie von 360 000 Kilowattstunden.

Bidirektionale Ladestationen

Zum ausgeklügelten Energiekonzept gehören ausserdem bidirektionale Ladestationen für Elektroautos. Je nach Bedarf wird dem Elektroauto Energie zugeführt oder entnommen, zwischengespeichert und bei Bedarf an das Gebäude abgegeben. Unterstützt wird das Energiemanagement von einem mit Second-Life-Batterien aus Elektrofahrzeugen bestückten Batteriespeicher-Container mit 40kW Leistung und 90kWh Kapazität. Im Energiekonzept enthalten sind ausserdem Luftkompressoren mit einer Wärmerückgewinnung von 5kW Leistung (ca. 45° Wasser).

Das gesamte Energiekonzept wird schrittweise umgesetzt. Am Schluss wird Strom erzeugt, gespeichert und alle Komponenten – ob thermisch oder elektrisch – werden miteinander vernetzt. Mit dem entsprechenden Gebäudeleitsystem wird auch ein Lastmanagement realisiert. Dadurch lassen sich die Energieflüsse intelligent steuern und die verschiedenen zur Verfügung stehenden Sektoren koppeln. Dazu werden bei Leistungsspitzen bei verschiedenen Verbrauchern die Leistung reduziert, Verbraucher gesperrt oder Speichersysteme hinzugezogen – ohne den Arbeitsfluss im Betrieb zu behindern.Patrick Gunti

www.autobahngarage.ch

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