Dass Dacia qualitativ solide zu einem enorm tiefen Preis herstellt, ist inzwischen hinlänglich bekannt. Inzwischen baut die rumänische Renault-Tochter aber auch Modelle, die aus anderen Gründen gekauft werden. Der Duster beispielsweise ist ein attraktiver SUV mit guten Off-roadqualitäten, einem schicken Design und guter Ausstattung – der Hammerpreis ist nur die Kirsche auf dem Schlagrahm. Der seit einem Jahr angebotene Jogger ist nicht nur ein hübscher Kombi, der wahlweise mit fünf oder sieben Sitzen erhältlich ist und damit eine Sonderrolle einnimmt, er bietet ein Platzangebot, das in seiner Klasse seinesgleichen sucht.

Die Schattenseite der unschlag-baren Preise ist eine bescheidene Motorenpalette. Beim Jogger musste man sich bisher mit einem handgeschalteten Dreizylinder-Benziner mit 81 kW/110 PS und entsprechend schwachen Fahrleistungen zufriedengeben, was einige potenzielle Kunden abhalten dürfte. Doch nun ist der Kompakt-Kombi als erstes Dacia-Modell überhaupt auch mit einem Hy-bridantrieb mit Automatikgetriebe und immerhin 104 kW/140 PS erhältlich, der dank Elektropower einen guten Antritt und einen ordentlichen Durchzug bietet. Ein weiterer kleiner Schritt auf dem eindrücklichen Erfolgspfad der Rumänen.

Jede Menge Platz

Es ist erstaunlich, was dieses Modell für einen Einstiegspreis von 24 490 Franken bietet. Der Innenraum wirkt freundlich und offenbart keine Verarbeitungsmängel, das Cockpit ist im besten Sinne übersichtlich und benutzerfreundlich, die Materialien haben eine angenehme Haptik. Die Ausstattungsfeatures – teilweise natürlich aufpreispflichtig – sind nicht auf dem allerneuesten Stand, doch der Touchscreen für das zeitgemässe Infotainmentsystem und das Display mit digitalen Anzeigen hinter dem Lenkrad bieten die Digitalisierung, die heute in einem Auto erwartet wird.

Was der Jogger aber vor allem bietet, ist Platz – und davon jede Menge. Die fünfsitzige Variante hat einen sehr grossen Kofferraum, der durch Umklappen der Fondsitze zu einem riesigen Laderaum anwächst. Auf Wunsch ist sogar eine dritte Sitzreihe erhältlich, doch auf diesen Zusatzplätzen will man nicht freiwillig sitzen. Zumal der Dacia Jogger Hybrid 140 grundsätzlich ein komfortables Auto ist. Will heissen: Er rollt ziemlich komfortabel ab, beschleunigt munter und lässt sich angenehm lenken. Es gibt dabei nichts, was besonders hervorsticht, weder positiv noch negativ. Und das ist für ein Auto dieser Preisklasse ein dickes Kompliment.

Dave Schneider

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