Publiziert am: 03.03.2023

Für eine nachhaltige Zukunft

ISOLSUISSE – Die Wichtigkeit der Dämmtechnik nimmt ständig zu – denn technische Dämmungen tragen massgeblich dazu bei, Energie zu sparen und damit die Umwelt zu schonen. In gleichem Masse nimmt aber auch die Wichtigkeit des Isolierspengler-Berufs ständig zu. Hier ist die Branche mit der Rekrutierung des Nachwuchses stark gefordert.

Wer Energiekosten sparen und dabei auch noch das Klima schützen möchte, ist beim Thema Dämmen genau richtig: Eine fachgerecht geplante und ausgeführte technische Dämmung lohnt sich sowohl für das Budget als auch für die Umwelt. «Mit einer fachkundig angebrachten, technischen Dämmung kann der Energieverbrauch massgeblich reduziert werden», sagt Urs Hofstetter, Co-Geschäftsführer von ISOLSUISSE. Und ergänzt: «Für Bauherren – insbesondere auch aus dem Indus-triesektor – ist die Arbeit der Isolierspengler/-innen finanziell äusserst interessant, weil sich diese Investition bereits innert weniger Jahre amortisiert.» Insofern sind die Isolierspengler/-innen sehr stark involviert beim Thema «Cleantech». «Nach wie vor sehen wir aber – gerade auch im Bereich Industrie – ein grosses Energiesparpotenzial», doppelt Daniel Holzer, Co-Geschäftsführer ISOLSUISSE, nach. Für gute Dämmsysteme benötigt es insbesondere eine gewissenhafte Planung entsprechend der geltenden Normen und Gesetze. Dabei sollten hochwertige und den schweizerischen Standards entsprechende Dämm- und Umhüllungsmaterialien eingesetzt werden. «Dämmungen sollten zudem gemäss den Herstellerangaben und unter Vermeidung von Wärmebrücken installiert werden», erklärt Holzer.

«Es besteht – gerade auch im Bereich Industrie – ein grosses Energiesparpotenzial.»

Der Schweizer Dämmstandard ist im europäischen Vergleich hoch. Allerdings besteht gemäss einer Studie der «European Industrial Insulation Foundation» (EiiF) noch viel Luft nach oben. Dazu Hofstetter: «In der Schweiz könnten im Sektor Industrie jährlich energieäquivalent bis zu 123 kT Öl oder 325 kT CO² eingespart werden. Dies entspricht dem Verbrauch von 86 000 europäischen Durchschnittshaushalten oder von 184 000 Autos.» Noch eindrücklicher wird es, wenn man diese 123 kT in Watt umrechnet. «Man erhält dann eine Leistung von zirka 1430 gW/h pro Jahr. Das entspricht in etwa der halben durchschnittlichen Jahresproduktion 2017/18 vom AKW Beznau 2», weiss Holzer.

Die Isolierspenglerbranche leistet einen wesentlichen Teil zu einer nachhaltigeren Gebäudetechnik und somit einen wichtigen Beitrag zur Verringerung der CO²-Emissionen. So stellen die technischen Dämmungen – neben der Gebäudehülle – einen Teilaspekt dar bei den Energieberatungen. Nebst den herkömmlichen Energieberatungen existieren berechtigterweise auch spezialisierte Energieaudits wie die TIPCHECKs der Stiftung EiiF, in welchen die technischen Dämmungen eine noch zentralere Rolle spielen.

Cleantech-Beruf mit Zukunft

Der Verband engagiert sich in der Aus- und Weiterbildung. Als sogenannte Organisation der Arbeitswelt OdA ist er für den Beruf «Isolierspengler/Isolierspenglerin EFZ» – einen sogenannten Cleantech-Beruf – verantwortlich. «Mit der kürzlich abgeschlossenen Revision der Bildungsverordnung haben wir diese Ausbildung weiterentwickelt und den heutigen Marktbedürfnissen angepasst», sagt Hofstetter. Mit dem Zertifikatslehrgang zum/zur Brandschutzverarbeiter/-in wurde indessen auch im Bereich Brandschutz ein Weiterbildungsangebot mit Zukunft geschaffen. Gelernte Isolierspenglerinnen und Isolierspengler übernehmen relativ schnell Verantwortung und Führungspositionen in den Betrieben. «Vermutlich gibt es nur wenig Berufe, in denen man die Karriereleiter so rasch und kontinuierlich emporsteigen kann. Qualifizierte Profis sind in unserer Branche gefragte Fachkräfte», stellt Hofstetter fest. Und so kämpft die Branche – nicht erst seit der Energiemangel-lage, welche dem Beruf des Isolierspenglers zu noch mehr Attraktivität verholfen hat – mit dem Fachkräftemangel.

Der Verband setzt bei der Nachwuchsrekrutierung einerseits auf Plattformen wie «SwissSkills», isolerspengler.ch, Social-Media und andererseits auf gezielte Promotion in den Volksschulen. «Wir hoffen, unserem Beruf so ein Gesicht zu geben und auf diese Weise der steigenden Nachfrage mittels zusätzlicher Nachwuchskräfte gerecht zu werden», sagt Holzer.

«Qualifizierte Profis sind in unserer Branche gesucht.»

Auch auf politscher Ebene engagiert sich ISOLSUISSE und setzt sich für eine verlässliche Fortführung der Energiestrategie sowie für gute unternehmerische Rahmenbedingungen ein. Die grösste Herausforderung für den Verband ist der Branchennachwuchs. «Die Bekämpfung des Fachkräftemangels stellt mittlerweile eine permanente Aufgabe unseres Verbands dar», so Hofstetter. Unter den aktuellen Projekten des Branchenverbands läuft die stetige Anpassung der technischen Merkblätter der Kalkulationsgrundlagen. «Auch Weiterbildungen richten wir nach den Bedürfnissen des Markts aus und evaluieren neue Angebote», sagt Holzer. Mit Blick auf das knappe Gut «Energie» besteht weiterhin grosses Potenzial für die Isolierbranche.

Corinne Remund

www.isolsuisse.ch

www.isolierspengler.ch

DAS MACHT ISOLSUISSE

Kollegiales Verhältnis innerhalb der Branche

Schon seit dem Jahr 1946 vertritt der Verband Schweizerischer Isolier-firmen für Wärme-, Kälte-, Schall- und Brandschutz ISOLSUISSE die Interessen seiner Berufsbranche, der technischen Isolierungen und des baulichen Brandschutzes. Wie heute bestand bereits damals das Bedürfnis, sich als Branche zu organisieren und gewisse Themen gemeinsam anzugehen, insbesondere in der Bildung, der Technik und der Kalkulation. Im Fokus des engagierten Verbands steht unter anderem die Förderung und Weiterbildung des Fachpersonals sowie ein konstruktiver Austausch mit nationalen und internationalen Organisationen. Dadurch ist ein umfassender, landesweiter Zusammenhalt und ein kollegiales Verhältnis zwischen den Isolierfirmen entstanden. Weitere Dienstleistungen sind Rechtshilfebewertungen, GAV-Verhandlungen und die Arbeitssicherheit. Aber auch in den Bereichen Technik, Kalkulation, Bildung/Nachwuchsförderung, in der PR-Arbeit sowie in der politischen Lobbyarbeit ist ISOLSUISSE aktiv.

Bis 500 Millionen Franken Umsatz

Zu den 120 Mitgliedern zählen einerseits die ausführenden Isolierspenglerbetriebe. Diese Unternehmungen dämmen Leitungen, Armaturen, Apparate und Kanäle. Ebenso montieren sie Schallschutzverkleidungen und passive Brandschutzsysteme. Nicht zu ihrem Tätigkeitsgebiet gehört hingegen das Dämmen der Aussenhülle von Gebäuden. Selbstverständlich zählen ebenso Lieferanten zum Kreis der Mitglieder wie auch «Partnermitglieder». Bei letzteren handelt es sich um mit der Branche eng verbundene Organisationen oder Firmen. Die Isolierspenglerbranche zählt zum Ausbaugewerbe und generiert einen Jahresumsatz von rund 350 bis 500 Millionen Franken. Rund 1900 Beschäftigte arbeiten in der Branche. CR

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