Publiziert am: 16.06.2023

Ein später, aber solider Einstieg

Subaru Solterra – Dank Schützenhilfe von Toyota hat nun auch Subaru einen reinen Stromer im Sortiment. Der Solterra ist baugleich mit dem Toyota bZ4X, bei Design und Preisgestaltung gibt es aber Unterschiede.

Kleine Autohersteller wie Subaru können nicht in dem Tempo verschiedene Antriebstechnologien entwickeln, wie es heute erforderlich ist – die dafür nötigen Investitionen sind riesig, der von der Politik gesteckte Zeitrahmen für die Umsetzung ist eng. Daher sind für viele Marken Kooperationen mit grossen Herstellern unumgänglich. Für sein erstes Elektromodell hat sich Subaru deshalb bei Toyota bedient und aus dem Elektro-Crossover bZ4X den Subaru Solterra gemacht.

Die enge Verwandtschaft mit dem Toyota-Stromer ist klar ersichtlich, auch wenn Subaru dem Solterra ein eigenes Design verpasst hat. Das Cockpit mit einer hohen Mittelkonsole, einem frei stehenden Bildschirm für das Infotainmentsystem sowie einem hoch angeordneten Display hinter dem Lenkrad ist quasi identisch. Diese Anordnung mit der hohen Armaturenanzeige ist grundsätzlich sinnvoll, weil so der Blick immer auf die Strasse gerichtet sein kann, allerdings wird der Bildschirm je nach Körpergrösse und Sitzeinstellung vom Lenkradkranz verdeckt – dann muss entweder das Lenkrad oder die Sitzposition geändert werden, was nicht optimal ist. Ein Head-up-Display wäre klar die bessere Lösung.

Im Mittelfeld

Angetrieben wird der erste Subaru-Stromer von zwei E-Motoren, die gemeinsam eine Systemleistung von 160 kW/218 PS generieren – damit hat der Solterra Allradantrieb, was für die Marke ein wichtiges Kriterium ist. Wie alle Elektroautos ist der Antritt aus dem Stand sehr kraftvoll und die Beschleunigung flott, auch bei Zwischensprints.

Das Fahrwerk ist komfortabel abgestimmt, ohne schwammig oder schaukelig zu sein. Generell ist der Japaner ein angenehmes Reisefahrzeug: Die Platzverhältnisse sind gut, die Sitze sind bequem, die Ergonomie im Cockpit passt. Der Kofferraum ist gut zugänglich und bietet mit 416 bis 1415 Litern zwar nicht üppig, aber ausreichend Platz.

Bei Batteriegrösse, Reichweite und Ladetempo schliesslich liegt der Solterra im Konkurrenzvergleich im Mittelfeld. Die im Boden verbaute Lithium-Ionen-Batterie mit einer Bruttokapazität von 71,4 kWh reicht gemäss WLTP-Normangabe für maximal 454 Kilometer; wer die schicken 20-Zoll-Räder statt der 18-Zöller ordert, büsst etwa 40 Kilometer ein. Geladen wird mit maximal 150 kW an der Schnellladesäule – damit ist der Ladestand des Akkus im Idealfall in einer halben Stunde wieder auf 80 Prozent. Preislich ist der Subaru ab 55 900 Franken günstiger positioniert als die Allradversion des Toyota bZ4X, der 2300 Franken mehr kostet. Wer auf Allradantrieb verzichten will, findet bei Toyota hingegen eine günstigere Einstiegsvariante mit Frontantrieb.

ds

www.subaru.ch

Auf einen Blick

Subaru Solterra

Karosserie:

SUV mit 5 Türen und 5 Plätzen

Masse (L Ă— B Ă— H):

4690 Ă— 1860 Ă— 1650 mm

Kofferraum: 441 bis 452 Liter

Leergewicht/Nutzlast:

2040/510 kg

Antrieb: Zwei Elektromotoren, Allradantrieb

Systemleistung: 160 kW (218 PS)

Drehmoment: 336 Nm

Fahrleistungen: 160 km/h, 0–100 km/h in 6,9 Sekunden

Batteriekapazität (brutto):

71,4 kWh

Ladeleistung: 150 kW (DC)

Verbrauch (WLTP):

18,1 kWh auf 100 Kilometer

Reichweite (WLTP):

413 bis 454 Kilometer

Preis: Ab 55 900 Franken

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