Das koreanische Mass der Dinge
Kia EV9 GT-Line – Mit dem EV9 dringt Kia erstmals in den Kreis der sogenannten Premiumhersteller vor. Der riesige Elektro-SUV braucht sich vor der westlichen Konkurrenz keineswegs zu verstecken. Im Gegenteil.
Peugeot e-308 SW – Der Stellantis-Konzern pusht weiter bei der Elektrifizierung der Modellpaletten seiner diversen Marken. Als erster europäischer Hersteller bringt er nun mit Peugeot einen kompakten Elektro-Kombi auf den Markt.
Zwar ist in der Schweiz mit dem chinesischen MG5 bereits ein Elektro-Kombi erhältlich. Doch den gibt es nur via Direktimport. Mit einer WLTP-Reichweite von 400 Kilometern, einem Ladevolumen von 479 bis 1367 Litern und einem Preis von 34 900 Franken ist der Chinese zwar ein Schnäppchen, doch an der Ladesäule muss man sich gedulden – da lädt der MG nämlich nur mit 87 kW. Am anderen Ende der Preisskala steht der Porsche Taycan Sport Turismo, den man mit seinem Shooting-Brake-Heck mit etwas gutem Willen auch zu den Kombis zählen kann. Mit einem Einstiegspreis von 105 200 Franken ist der aber nur für wenige erschwinglich.
«der Kombi fährt sich agil und leichtfüssig.»
Doch nun bringt der Stellantis-Konzern mit seinen 14 Marken, darunter Peugeot, Citroën, Opel, Fiat und DS, endlich zwei E-Kombis im Kompaktsegment auf den Markt: den Peugeot e-308 SW sowie den baugleichen Opel Astra Electric Sports Tourer. Der Peugeot stand nun zu einer ersten Probefahrt bereit – er rollt im März zu den Schweizer Händlern und kostet ab 44 250 Franken, ein fairer Preis für einen 4,63 Meter langen Elektro-Kombi. Die technische Basis ist die bekannte E-Plattform von Stellantis, die bereits in verschiedenen Modellen der Konzernmarken eingesetzt wird. Allerdings kommt beim e-308 (und auch beim Astra) nun ein komplett neuer E-Motor zum Einsatz, der mit 115 kW/156 PS sowie 260 Nm Drehmoment die Vorderachse antreibt und so für recht flottes Vorankommen sorgt.
Von aussen sind kaum Unterschiede zu den Versionen mit Verbrennungsmotoren oder mit Hybridantrieb zu erkennen. Das ist auch im kantig gezeichneten Cockpit so, in dem ein 10-Zoll-Touchscreen der Mittelpunkt ist, unter dem sich eine Touchfläche mit fünf sogenannten i-Toggles befindet, auf denen man den Direktzugriff auf ein bevorzugtes Menü abspeichern kann. Das markentypische Layout mit winzigem Lenkrad und hoch dahinter platzierten Digitalanzeigen ist je nach Körpergrösse nicht ideal, weil das Lenkrad die Anzeigen verdecken kann – das kennt man bereits von anderen Modellen. Mit einer nutzbaren Kapazität von 51 kWh ist der im Fahrzeugboden verbaute Akku nicht gerade üppig dimensioniert. Gemäss WLTP-Zyklus sollen damit 409 Kilometer möglich sein, auf der Probefahrt bei frühlingshaften Temperaturen rund um Barcelona zeigte die Bordelek-tronik 320 Kilometer Reichweite an. Da wird man bei uns im Winter froh sein um jeden zusätzlichen Kilometer – eine serienmässige Wärmepumpe hilft dabei, die Reichweite zu optimieren. Geladen wird mit maximal 100 kW an der Schnellladesäule, mit Wechselstrom sind 11 kW möglich. Doch die vergleichsweise kleine Batterie hat auch Vorteile: Sie ist günstiger, was den Preis des Autos nach unten drückt, und sie fällt weniger stark ins Gewicht. So bringt der e-308 SW mit rund 1,8 Tonnen weit weniger auf die Waage als manch gleichgrosser E-SUV. Und das ist spürbar, denn der Kombi fährt sich agil und leichtfüssig, liegt angenehm straff auf der Strasse und bietet einen guten Fahrkomfort. Die Sitze sind bequem, auch auf der Rückbank ist das Platzangebot gut und an Ausstattung ist alles da, was es braucht. Und wichtig bei einem Kombi: der üppige Kofferraum mit 608 Litern Volumen, die mit umgeklappten Rücksitzen auf 1634 Liter ansteigen.ds
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