Publiziert am: 07.06.2024

Saubere Einbindung ist zentral

Cargo sous terrain – Das Vorhaben für eine unterirdische Logistik ist einen Schritt weiter. Der sgv unterstützt es. Linienführungen und Hubs müssen in das bestehende Verkehrsnetz eingebettet werden.

Seit über zehn Jahren beschäftigt sich das privatwirtschaftlich organisierte Projekt «Cargo sous terrain» mit einem neuen Transportlogistiksystem. Dabei handelt es sich um ein unterirdisches Netz für den Gütertransport, welches mittels Hubs in bestehende oberirdische Transportketten eingebunden werden soll. Am Projekt beteiligt sind verschiedene private Unternehmen und Aktionäre. Das Projekt soll unter anderem die bestehende Verkehrsinfrastruktur entlasten, welche zeitweilen mit der Bewältigung der hohen Verkehrsnachfrage zu kämpfen hat.

Rechtlicher Rahmen für den unterirdischen Gütertransport

Mit dem Ende 2021 verabschiedeten neuen Bundesgesetz über den unterirdischen Gütertransport wurden die rechtlichen Grundlagen für den unterirdischen Gütertransport – also für Projekte wie Cargo sous terrain – geschaffen. Somit wurde der Grundstein gelegt, damit ein kantonsübergreifendes Streckennetz bedarfsgerecht geplant und umgesetzt werden kann. Cargo sous terrain sieht eine erste Teilstrecke zwischen Härkingen und Zürich vor sowie eine spätere Erweiterung um zusätzliche Teilstrecken in anderen Landesregionen.

Nötige Abstimmungsarbeiten werden in Angriff genommen

Doch mit dem Gesetz alleine ist es noch nicht getan. Denn für den Bau eines unterirdischen Logistiknetzes muss auch eine Abstimmung mit anderen Aufgaben des Bundes und der Kantone – Raumplanung, bestehende Verkehrsin-frastruktur, Erhaltung von Fruchtfolgeflächen, Grundwasserschutz u. v. m. – stattfinden.

Die entsprechenden Abstimmungen werden bei bestehenden Verkehrsnetzen – Strasse, Schiene, Schifffahrt und Luftfahrt – über den «Sachplan Verkehr» getätigt. Er bildet das zentrale Instrument für Bund und Kantone bei der Umsetzung politischer Vorgaben in der Verkehrsplanung.

«Die Festlegung der konkreten Linienführung und die Standorte der Hubs obliegen den Kantonen.»

Um nun auch den unterirdischen Gütertransport in diese Planungs- und Abstimmungsarbeiten einzubetten, arbeitet das Bundesamt für Verkehr derzeit an einer Erweiterung des Sachplans Verkehr um einen «Teil Unterirdischer Gütertransport» (SUG). Dazu wurde im Frühjahr eine Anhörung der betroffenen Kantone und Gemeinden sowie der interessierten Öffentlichkeit durchgeführt.

Der neue SUG soll die Ziele des unterirdischen Gütertransports sowie die Art und Weise definieren, wie diese mit den übrigen Zielen der Raumplanung in Einklang gebracht werden können. Ausserdem beinhaltet er mehrere Objektblätter, welche die räumliche Abstimmung des Projekts Cargo sous terrain verdeutlichen. Im SUG werden die Planungskorridore und -perimeter für das unterirdische Netzwerk definiert. Die Festlegung der konkreten Linienführung und die Standorte der Hubs obliegen den Kantonen, welche diese in ihre Richtpläne integrieren müssen. Hinzu kommen noch Anlagen für Unterhalt, Materialbewirtschaftung etc.

sgv unterstützt das Vorhaben

An der Mitte Mai abgeschlossenen Anhörung hat auch der Schweizerische Gewerbeverband sgv teilgenommen. Er unterstützt das Projekt Cargo sous terrain, welches privat- und eigenwirtschaftlich aufgebaut ist und von dem er sich künftig eine Entlastung der bestehenden Verkehrsinfrastruktur erhofft. Aus Sicht des sgv ist zentral, dass bei der Planung der Linienführungen und vor allem der Hubs eine saubere Einbindung in das bestehende Verkehrsnetz sichergestellt wird. Nur eine effiziente Verknüpfung der verschiedenen Verkehrsträger ermöglicht es, den Güterverkehr auch in Zukunft schnell, sicher und kostengünstig abzuwickeln.

Michèle Lisibach, Ressortleiterin sgv

Weiterführende Artikel

Weiterführende Artikel

Meist Gelesen