Publiziert am: 09.08.2024

Strategische Weichenstellung

PROPARIS – Die Sammelstiftung für die berufliche Vorsorge des Gewerbes verzeichnet eine starke finanzielle Performance und plant die vollständige Selbstverwaltung des Anlagekapitals.

Es sei schön, wenn «die verantwortungsvolle Arbeit in allen Organen von proparis auch durch gute Finanzzahlen belohnt wird», berichtete Hans-Ulrich Bigler, Präsident der Sammelstiftung für die berufliche Vorsorge des Schweizer Gewerbes, an der 68. Stiftungsversammlung. Nach einem historisch schlechten Vorjahr blicke er auf eine erfreuliche und solide Gesamtperformance zurück. Gleichzeitig kündigte er eine strategische Neuausrichtung der Stiftung an.

Solider Deckungsgrad

Trotz Kriegen, Inflation und zunächst schwachen Wirtschaftsprognosen zahlte sich der kräftige Schlussspurt im Finanzjahr 2023 auch für proparis aus. Der konsolidierte Deckungsgrad konnte per Jahresende um 3,3 Prozentpunkte auf 112,1% gesteigert werden. Geschäftsführer Michael Krähenbühl vertiefte die Hintergründe und betonte die solide finanzielle Basis: «Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und verfügen somit über eine starke Position für die Zukunft.» Auch die zwölf angeschlossenen Vorsorgewerke verzeichneten per Jahresende einen soliden Deckungsgrad von über 100 Prozent.

Starke Eigenrendite im bisherigen Modell

Seit drei Jahren verwaltet proparis rund 60 Prozent des Anlagevermögens in eigener Verantwortung. Auf diesem Anlageteil im Wert von 3,74 Milliarden Franken konnte 2023 eine Rendite von 9,4 Prozent erwirtschaftet werden. Weitere 40 Prozent der Anlagen im Wert von 2,64 Milliarden Franken sind über Versicherungen mittels Nominal- und Zinsgarantie abgedeckt. Hier wurde eine Rendite von 2,12 Prozent realisiert. Die konsolidierte Gesamtrendite betrug somit 5,8 Prozent, was den Wert der von der UBS für 2023 ermittelten durchschnittlichen Performance von 4,9 Prozent (Quelle: UBS PK-Index 2023) um 0,9 Prozentpunkte übertroffen hat. «Das kann sich durchaus sehen lassen», stellte Bigler fest.

Zukunftsorientiert in die Autonomie

Diese robusten Finanzergebnisse spiegeln die Effektivität der zwölf Anlagestrategien wider, welche von der zunehmenden Autonomie der Stiftung profitieren. Per 2026 wird proparis nun den Schritt in die vollständige Anlage- und Verwaltungsautonomie gehen. Dies bringt Veränderungen auf verschiedenen Ebenen: Das Anlagevolumen wird ab 2026 zu hundert Prozent intern verwaltet. Dies hat eine komplette Exposition gegenüber dem Kapitalmarkt und eine verstärkte Eigenverantwortung für die Versicherungsrisiken zur Folge. Die Zeit sei reif für diesen Schritt, betont Stiftungsratspräsident Bigler: «Dass die Organisationen mit diesem Risiko erfolgreich umgehen können, haben die Erfahrungen während der drei Jahre Teilautonomie gezeigt.»

Mit der Neuausrichtung gewinne man grössere Freiheiten in den Anlageentscheidungen, um von positiven Börsenjahren stärker zu profitieren. Dies sei eine wichtige Weiterentwicklung der Sammelstiftung proparis. Denn die Erfahrung von proparis zeige, «dass auch gut funktionierende Systeme gut daran tun, sich von Zeit zu Zeit an die veränderten Anforderungen und Gegebenheiten anzupassen», so Bigler.

71 000 Aktive und 13 500 Rentner

Per Ende 2023 zählte die Sammelstiftung proparis insgesamt 71 141 aktive Versicherte und 13 383 Rentnerinnen und Rentner. Die Versicherten arbeiteten in fast 10 000 Unternehmen des Schweizer Gewerbes und sind durch insgesamt 50 Verbände den 12 Vorsorgewerken angeschlossen und damit mit proparis verbunden.

Proparis im Detail

» Hier geht’s zum Geschäftsbericht 2023

» Hier geht’s zum Kennzahlenblatt 2023

Weiterführende Artikel

Meist Gelesen