Publiziert am: 22.11.2024

Ein echter Wonneproppen

Skoda Enyaq RS – Die tschechische VW-Tochter hat dem Mutterkonzern schon oft gezeigt, wie man mit der gleichen Technik deutlich bessere Modelle baut. Das ist Skoda auch beim Elektro-SUV Enyaq gelungen. Test des sportlichen Topmodells RS.

Volkswagen, der einst grösste Autohersteller der Welt, strauchelt. Die Gründe dafür sind vielschichtig und komplex, doch ein beträchtlicher Teil an der finanziellen Schieflage ist der ausbleibende Erfolg der diversen Elektromodelle des Konzerns auf Basis der Elektro-Plattform MEB. In erster Linie verkaufen sich die ID-Modelle der Marke VW deutlich schlechter als erwartet – besonders im riesigen Markt China. Aber auch bei uns stehen sich viele dieser E-Modelle bei den Händlern die Pneus eckig.

Tatsächlich waren die ersten MEB-Modelle regelrechte Reinfälle, inzwischen haben die Wolfsburger nachjustiert und ausgebessert. Wie man mit der gleichen Plattform auch sehr gute E-Modelle bauen kann, hat Skoda von Beginn an mit dem Enyaq gezeigt – technisch vergleichbar mit dem VW ID.4, aber ohne Experimente im Cockpit, ohne Fauxpas bei der Materialwahl, ohne fehlerhafte Software. Und so ist es kein Wunder, dass sich der Tscheche konstant gut verkauft. «Mit unserer Enyaq-Familie sind wir grossartig in die Elektromobilität gestartet», freut sich Skoda-Vertriebschef Martin Jahn zu Recht. Und damit das Modell auch erfolgreich bleibt, wurde der Enyaq nun in Details verfeinert.

Mehr Power

Zum Test trat der tschechische MEB-Ableger in der Topversion RS an. Wie bei vielen anderen Marken auch, stehen die beiden Buchstaben bei Skoda für eine besonders sportliche Auslegung. Im Enyaq RS äussert sich das unter anderem mit einem sportlich gestalteten Innenraum mit Integralsitzen und Sportlenkrad, einem strafferen Set-up des Fahrwerks und einigen athletischen Merkmalen an der Karosserie. Vor allem aber hat er mehr Power: 250 kW/340 PS generieren die beiden E-Motoren des elektrischen Allradlers, das sind 30 kW/51 PS mehr als vor der Überarbeitung. Das Drehmoment stieg von 460 auf nun 545 Nm. Das wirkt sich natürlich auf die Fahrleistungen aus: Der neue RS spurtet nun in 5,5 Sekunden auf Tempo 100, eine Sekunde schneller als bisher. Und Fahrspass hat der Enyaq RS auch schon vor der Überarbeitung jede Menge geboten – der sportliche Elektro-SUV ist mit seinem kraftvollen Allradantrieb und seinem guten Set-up ein echter Wonneproppen.

Dank eines effizienteren E-Motors an der Hinterachse nimmt die Normreichweite um einige Kilometer zu, neu schafft der Enyaq RS nach WLTP-Norm 538 Kilometer. Gleichzeitig wurde die DC-Ladeleistung auf 175 kW angehoben, und da die Batterie für den Ladevorgang vorkonditioniert werden kann, saugt sich der Tscheche einer entsprechenden Schnellladesäule die Batterie im Eilzugstempo voll; in 28 Minuten ist der Akku von 10 auf 80 Prozent gefüllt. Die Preise starten bei 60 800 Franken, der RS ist ab 68 000 Franken zu haben.ds

www.skoda.ch

Auf einen Blick

Skoda Enyaq RS

Karosserie:

SUV mit 5 Türen und 5 Plätzen

Masse (L Ă— B Ă— H):

4649 Ă— 1879 Ă— 1620 mm

Kofferraum: 585 bis 1710 Liter

Leergewicht/Nutzlast:

2389 / 352 kg

Antrieb: Zwei E-Motoren, Allrad

Leistung: 250 kW (340 PS)

Drehmoment: 545 Nm

Fahrleistungen: 180 km/h, 0–100 km/h in 5,5 Sekunden

Batteriekapazität:

77 kWh (netto)

Ladeleistung:

175 kW (DC), 11 kW (AC)

Verbrauch (WLTP):

16,6 kWh auf 100 Kilometer

Reichweite (WLTP): 538 Kilometer

Garantie: 2 Jahre

Preis: Ab 68 000 Franken

Weiterführende Artikel

Meist Gelesen