Publiziert am: 28.02.2025

Gelungener Start in eine neue Ära

Alfa Romeo Junior Elettrica 280 Veloce – Nun haben auch die Norditaliener einen ersten Stromer im Angebot, weitere werden bald folgen. Der Junior, der eigentlich Milano heissen sollte, passt gut zur Marke – zumindest in der Topversion Veloce.

Schon vor seiner Markteinführung schlug der neue Alfa Romeo Junior hohe Wellen. Das Modell sollte nämlich eigentlich Milano heissen und wurde auch so der Weltöffentlichkeit präsentiert – als Hommage an die Modemetropole, in der die Marke 1910 gegründet wurde. Doch nur wenige Tage nach der glamourösen Weltpremiere musste der Hersteller zurückrudern – weil das Modell nicht in Italien, sondern in Polen vom Band rollt, wurde die Verwendung eines «italienisch klingenden» Namens kurzerhand von der Regierung untersagt. Offenbar besagt das ein Gesetz in unserem südlichen Nachbarland.

Ob es sich dabei nun um einen gerissenen PR-Stunt oder doch um italienische Bürokratie gehandelt hat – das grosse Trara in den Medien hat dem neuen Modell sicher nicht geschadet. Der Milano wurde also innert Tagen zum Alfa Romeo Junior. Den Kunden wird das egal sein. Viel wichtiger: Der Elektro-Crossover sieht gut aus, trägt stolz das «Scudetto» auf der Front und ist mit dem markanten Tagfahrlicht mit je drei LED-Streifen pro Seite klar als Alfa Romeo zu erkennen. Das ist entscheidend, denn schliesslich ist der Junior in Wahrheit ein weiterer Spross des riesigen Stellantis-Konzerns mit seinen 14 Marken und technisch eng verwandt mit diversen Modellen anderer Marken. Doch die optische Eigenständigkeit ist den Designern geglückt: Der 4,17 Meter lange Crossover hebt sich nicht nur aussen, sondern auch im Cockpit von Citroën C3, Peugeot 208 und Co. ab.

Wenn, dann der Veloce

Wie seine Konzern-Cousins ist der Junior mit E‑Antrieb in zwei Varianten sowie auch als Mildhybrid mit 1,2‑Liter-Benziner erhältlich. Zur Probefahrt trat er rein elektrisch an, als bärenstarker Veloce mit 207 kW (280 PS). Und diese Version ist besonders interessant: Während das Einstiegsmodell mit 115 kW (156 PS) mit gemächlicher Beschleunigung und uninspirierter Fahrwerksabstimmung kaum Emotionen weckt, lässt der Veloce den Puls nach oben schnellen, wie man das von einem echten Alfa Romeo erwartet.

Der spritzige Antrieb, vor allem aber das Fahrwerk mit mechanischen Sperrdifferenzial macht den Veloce zur Fahrmaschine der Extraklasse. Das hat aber seinen Preis – und zwar doppelt: Statt der 410 Kilometer Reichweite des Basismodells holt der Veloce nur 322 Kilometer aus dem 54‑kWh-Akku, in der Realität sind es nochmals deutlich weniger. Und auch im Portemonnaie hinterlässt der Veloce deutlich seine Spuren: 45 990 Franken ist viel Geld für ein so kleines Auto. Der Mildhybrid startet bereits bei 31 490 Franken, der Basis-Stromer bei 37 990 Franken.

ds

www.alfaromeo.ch

Auf einen Blick

Alfa Romeo Junior Elettrica 280 Veloce

Karosserie: Kleinwagen mit

5 Türen und 5 Plätzen

Masse (L Ă— B Ă— H):

4173 Ă— 1781 Ă— 1505 mm

Kofferraum: 400 bis 1262 Liter

Leergewicht/Nutzlast:

1689/401 kg

Antrieb: Elektromotor, Frontantrieb

Leistung: 207 kW (280 PS)

Drehmoment: 345 Nm

Fahrleistungen: 200 km/h,

0–100 km/h in 5,9 Sekunden

Batteriekapazität: 51 kWh (netto)

Ladeleistung:

100 kW (DC), 11 kW (AC)

Verbrauch (WLTP):

18,6 kWh auf 100 Kilometer

Reichweite (WLTP):

322 Kilometer

Garantie: 3 Jahre

Preis: Ab 45 990 Franken

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