Publiziert am: 07.02.2025

KMU & Finanzen

Schweizer Kleinode für Ihr Portfolio

KMU & Finanzen

Zehn Jahre nach Aufhebung des Euro-Mindestkurses durch die SNB bereitet der starke Franken den Schweizer Wirtschaftsakteuren nach wie vor Kopfzerbrechen. Die Frankenstärke gilt es auch bei der Investition in Schweizer Aktien zu beachten, vor allem bei den Small & Mid Caps. Schweizer KMU spielen in vielen Sektoren ganz vorne mit, insbesondere aber in hart umkämpften Bereichen, wo sie sich mit ihrem Know-how zu behaupten vermögen und international zum Ansehen des Labels Swiss Made beitragen. Somit sind sie stark vom Geschäftsgang in den wichtigsten Wirtschaftszonen der Welt abhängig, was je nach Konjunkturlage ihre Stärke oder Schwäche ausmacht.

Angesichts der weltwirtschaftlichen Herausforderungen, der anhaltenden Frankenstärke und der Tatsache, dass zahlreiche KMU in derzeit krisengeplagten Sektoren tätig sind, stellt sich die Frage, ob jetzt der richtige Zeitpunkt für einen Einstieg in die Schweizer Small & Mid Caps ist. Die Antwort lautet Ja – vorausgesetzt, man nimmt als Erstes eine umsichtige Branchenselektion unter den im SPI Extra vertretenen Sektoren vor. Für KMU sprechen auch die Leitzinssenkungen der Zentralbanken, die sich günstig auf das Weltwirtschaftswachstum auswirken.

Vor allem KMU in den Bereichen Medizintechnik, Pharma, künstliche Intelligenz und energetische Sanierungen haben vielversprechende Aussichten. In einem zweiten Schritt gilt es eine Selektion innerhalb dieser Bereiche zu treffen. In der Pharmabranche beispielsweise ist die Lage derzeit vor allem für Pharmazulieferer und Dienstleister für die Pharmaindustrie günstig, namentlich für die Hersteller von Molekülen und Wirkstoffen wie Bachem und Siegfried. Zwei weitere vielversprechende Trends sind die steigende Nachfrage nach Medikamenten zur Behandlung von Diabetes und Adipositas und nach Zahnimplantaten, von der Unternehmen wie Ypsomed bzw. Straumann profitieren.

Ein weiteres Beispiel ist der Bereich der künstlichen Intelligenz. Besonders gefragt sind zurzeit Dienstleister und Zulieferer für Rechenzentren wie Belimo mit seinen Kühlsystemen sowie Anbieter neuer Glasfaser-Verbindungstechnologien wie Huber+Suhner.

Eine gekonnte Auswahl setzt aber auch voraus, dass diejenigen Branchen bestimmt werden, die es zu meiden gilt, um keine bösen Überraschungen zu erleben. Wir denken beispielsweise an die Zulieferer der deutschen Automobilindustrie, die mit harten Zeiten kämpfen. Bei der Auswahl muss auch den Bewertungsniveaus Rechnung getragen werden. Obwohl man bei den SPI-Extra-Titeln grosse Bewertungsunterschiede beobachtet – bei den Medtech-Unternehmen reichen die KGV von 13 bis 63 –, können sie insgesamt den SMI-Schwergewichten durchaus das Wasser reichen. Im Übrigen bedeutet ein hohes KGV nicht zwingend, dass sich eine Investition nicht lohnen kann; es gilt stets auch die Perspektiven eines Unternehmens zu berücksichtigen. Für die Titelauswahl braucht es daher auch strategische und finanzielle Analysen sowie profunde Marktkenntnisse.

Fazit: Schweizer Small & Mid Caps bieten im derzeit nicht sonderlich günstigen Konjunkturumfeld durchaus Wachstumspotenzial. Mit den richtigen Schweizer Kleinoden können Sie Ihr Portfolio bzw. dasjenige Ihrer Pensionskasse gewinnbringend diversifizieren. Dabei ist eine umsichtige Wahl der Titel bzw. der Anlageprodukte das A und O.

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