Publiziert am: 14.03.2025

Eine Ode an das Schaltgetriebe

BMW Z4 M40i – Reine Spassfahrzeuge wie den BMW Z4 gibt es heute nur noch wenige. Bestellt man den waschechten Roadster in der Version M40i mit 3-Liter-Reihensechszylinder und Handschaltung, ist das Auto eine echte Offenbarung.

Wer heute durch den Schweizer Neuwagenmarkt stöbert, dem wird es auffallen: In der grossen Masse aus Hybrid- und Elektro-Crossover sind fast keine Spassfahrzeuge mehr zu finden, und Autos mit manuellem Schaltgetriebe gibt es praktisch nicht mehr. Klar: Die Automatikgetriebe sind nicht nur sehr bequem im Fahrbetrieb, sie sind auch effizienter bezüglich Verbrauch und schalten auch bei weitem schneller als der beste Rennfahrer. So gesehen gibt es nur wenige Argumente für den Erhalt der Handschaltung. Und doch kann ein manuelles Getriebe etwas, was keine Automatik kann: Es kann Emotionen wecken. Wer um des Fahrens Willen Auto fährt, wer gerne spüren und kontrollieren will, was die mechanischen Systeme unter einem tun, für den gibt es keinen Ersatz.

Einer der Gralshüter dieser Fahrfreude ist BMW. Doch selbst beim Münchner Hersteller sind manuelle Getriebe vom Aussterben bedroht. Nur noch zwei Modelle werden aktuell – und auf Wunsch – noch mit einem Schaltstock und Kupplungspedal geliefert: Neben dem aktuellen M2 ist das die Topvariante des Roadster Z4, der als M40i mit traditionellem 3-Liter-Reihensechszylinder-Benziner auch mit einer 6-Gang-Handschaltung erhältlich ist. Mit diesem Modell feiern wir den Abschied von diesem grandiosen Antriebsstrang – denn es ist kaum vorstellbar, dass BMW ein solches Modell in dieser Spezifikation noch in eine neue Generation führen wird.

Schlicht ein Hochgenuss

Erstaunlich ist, dass BMW dem Z4 M40i sogar eine exklusive Fahrwerksabstimmung nur für die Variante mit Handschalter verpasst hat. Die Ingenieure haben die Stossdämpfer neu abgestimmt und auch die Stabilisatoren und das Differenzial an der angetriebenen Hinterachse nochmals überarbeitet. Ausserdem sorgen Zusatzfedern für ein noch präziseres Fahrverhalten. Insgesamt ist der Z4 mit Handschaltgetriebe also etwas straffer und noch etwas heckbetonter als die Varianten mit Automatikgetriebe.

Das Aggregat unter der lang gezogenen Motorhaube ist ein zeitloses Meisterwerk: Der 3-Liter-Reihensechser mit Turbolader im Z4 M40i zeichnet sich durch eine sehr präzise Gasannahme sowie eine lineare Kraftverteilung über das gesamte Drehzahlband aus – diesen Motor auszufahren ist schlicht ein Hochgenuss. Kombiniert mit dem manuellen Getriebe werden diese Vorzüge noch deutlicher spürbar: Die mechanische Verbindung vom Fahrer zum Auto schafft einen viel direkteren Bezug zum Geschehen auf der Strasse, als es jedes noch so gute Doppelkupplungsgetriebe mit Schaltwippen am Lenkrad kann. So ist die Investition von mindestens 84 800 Franken letztlich gut angelegtes Geld – auch, weil sich der Z4 M40i bald zu einem gesuchten Klassiker entwickelt. Erst recht als Variante mit Handschaltgetriebe. Dave Schneider

www.bmw.ch

Auf einen Blick

BMW Z4 M40i

Karosserie:

Roadster mit 2 Türen und 2 Plätzen

Masse (L Ă— B Ă— H):

4324 Ă— 1864 Ă— 1303 mm

Kofferraum: 281 Liter

Leergewicht/Nutzlast:

1625 / 310 kg

Antrieb: 3-Liter-Reihensechszylinder-Turbobenziner, 6-Gang-Getriebe, Heckantrieb

Leistung: 250 kW (340 PS)

Drehmoment: 500 Nm

Fahrleistungen: 250 km/h,

0–100 km/h in 4,6 Sekunden

Verbrauch (WLTP):

8,7 Liter auf 100 Kilometer

CO2-Ausstoss (WLTP):

197 Gramm pro Kilometer

Garantie: 3 Jahre

Preis: Ab 84 800 Franken

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