Publiziert am: 04.07.2014

Auf dem Markt voll konkurrenzfähig

PROPARIS – Die 58. Stiftungsversammlung der gewerblichen Vorsorgestiftung stand im Zeichen des Abschieds vom langjĂ€hrigen GeschĂ€ftsfĂŒhrer Erhard D. Burri. Er hinterlĂ€sst seinem Nachfolger ein gesundes Vorsorgewerk.

Im Schloss BĂŒmpliz bei Bern blickte StiftungsratsprĂ€sident Hans-Ulrich Bigler auf sein erstes Jahr an der Spitze der gewerblichen Vorsorgestiftung proparis zurĂŒck. Der sgv-Direktor – die heutige proparis wurde 1957 vom Schweizerischen Gewerbeverband gegrĂŒndet – erlebte ein intensives Jahr. Die Umsetzung der Strukturreform war eines der prĂ€genden GeschĂ€fte des Jahres 2013. Schon die erste BVG-Revision vor zehn Jahren habe die proparis nur so weit umgesetzt, als es nach dem Wortlaut des Gesetzes zwingend erforderlich gewesen sei, sagte Bigler. «Ebenso werden wir es bei der Umsetzung der Strukturreform halten. Aus eigenem Antrieb werden wir unser Korsett bestimmt nicht enger schnĂŒren», versprach der proparis-PrĂ€sident.

Erfreuliche Entwicklung

RĂŒckblickend auf 2013 konnte Bigler erfreuliche Zahlen zur Entwicklung der proparis nennen. Der RĂŒckgang der Anzahl DestinatĂ€re, der hauptsĂ€chlich auf den Abbau von beitragsfreien Versicherten zurĂŒckzufĂŒhren war, konnte gestoppt werden. «Dies sieht man ganz deutlich bei den aktiven Versicherten. Seit zwei Jahren haben wir wieder eine Zunahme zu verzeichnen. Daraus schliesse ich, dass unsere angeschlossenen Vorsorgewerke auf dem Markt konkurrenzfĂ€hig sind.» Auch das Volumen der jĂ€hrlichen BeitrĂ€ge steige kontinuierlich.

«Auch der Deckungsgrad 1, der erst noch zurĂŒckhaltend erfasst ist, steigt immer noch an. Dieser Deckungsgrad sagt aus, dass per Ende 2013 bei der proparis ĂŒber acht Prozent mehr Vermögen vorhanden war, als zur sofortigen und vollstĂ€ndigen Auszahlung aller Verpflichtungen notwendig gewesen wĂ€re.»

Kein Zentralismus

Und Bigler gab vor den Vertretern der VerbĂ€nde und Organisationen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer ein klares Statement ab: «Weder der Stiftungsrat noch die GeschĂ€ftsstelle der proparis – und erst recht nicht deren PrĂ€sident – verfolgen irgendwelche zentralistischen Ziele oder hegen entsprechende Ambitionen. Im Gegenteil: Gerade die am 10. Juni 2014 abgeschlossenen neuen VertrĂ€ge mit den Versicherern SwissLife, AXA und Basler belegen eindrĂŒcklich, dass unsere Pensionskassen noch nie in ihrer Geschichte individueller und somit eigenstĂ€ndiger handeln konnten.»

FĂŒr zwei von 13 der proparis angeschlossenen Pensionskassen seien sogar auf deren Wunsch hin spezielle VerbandsversicherungsvertrĂ€ge aufgegleist worden, die sich wesentlich von den StandardvertrĂ€gen unterschieden. «Aber auch die StandardvertrĂ€ge eröffnen den Pensionskassen gegenĂŒber frĂŒheren Jahren viele unterschiedliche Möglichkeiten und Varianten, ihr GeschĂ€ft gestalten zu können», stellte Bigler klar. Kurz: proparis sei «eine Dienstleisterin, die sich auf die WĂŒnsche ihrer Kunden einlĂ€sst».

Dass es selbst bei dieser Grundhaltung in einzelnen Fragen zu unterschiedlichen Auffassungen in der Auslegung kommen könne, sei «völlig normal». Stiftungsrat und GeschĂ€ftsstelle der proparis stellten sich – auch und gerade in kontroversen Fragen – jederzeit einem konstruktiven Dialog. «Schliesslich geht es darum, fĂŒr die angeschlossenen Pensionskassen die bestmöglichen Rahmenbedingungen herauszuholen.»

Informatik mit Zukunftspotenzial

Das GeschĂ€ftsjahr 2013 war das dritte volle Betriebsjahr der von der proparis gemeinsam mit der Firma Mathys & Scheitlin AG entwickelten neuen Softwaregeneration «M&S Pension» (frĂŒher: AKIS/Net-BV). FĂŒr 11 von 13 Vorsorgewerken der proparis, welche die letzte Projektphase im Jahr 2010 ohne weitere KostenĂŒberschreitung abschliessen konnten, war dies ein wichtiger Meilenstein im Hinblick auf Kompetenz und ZukunftsfĂ€higkeit. Inzwischen hat sich auch das 12. Vorsorgewerk fĂŒr die neue Software entschieden.

Und dieser Erfolg zieht Kreise: Auch ausserhalb der proparis haben sich inzwischen grosse Pensionskassen mit insgesamt ĂŒber 150 000 Versicherten fĂŒr «M&S Pension» entschieden. «Die Akzeptanz von aussenstehenden Organisationen darf als klarer Erfolg und als BestĂ€tigung fĂŒr die Weitsicht bei der Entwicklung der Software und fĂŒr deren QualitĂ€t verbucht werden», so der Jahresbericht der proparis. «Der Erfolg der gemeinsam entwickelten Software unterstreicht die FĂ€higkeit der proparis-Gemeinschaft, sich auch im strategischen Bereich der Informatik sehr erfolgreich weiterentwickeln zu können.»Gerhard Enggist

KALENDER

23. Juni 2015 in Bern

Die 59. ordentliche Stiftungsversammlung der gewerblichen Vorsorgestiftung proraris findet am Dienstag, 23. Juni 2015, in Bern statt.

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