Publiziert am: 04.11.2016

Das kommt teuer zu stehen

ATOMAUSSTIEG – Werden die Kernkraftwerke vorzeitig abgestellt, werden die Strompreise für 
unsere Unternehmen und Konsumenten in die Höhe getrieben. Deshalb NEIN am 27. November.

Die heute niedrigen Preise für Strom seien für unsere Wirtschaft, für die Wettbe­werbs­fähigkeit unserer Firmen und für den Erhalt der Arbeitsplätze sehr wichtig, stellte sgv-Präsident und Unternehmer Jean-François Rime vor den Medien in Bern fest. «Doch der überstürzte Ausstieg aus der Atomenergie lässt die Strompreise explodieren. Das kommt uns sehr teuer zu stehen», warnt der Freiburger SVP-Nationalrat. «Der überhastete Zwangswechsel in der Produktionstechnologie, die Überforderung des Netzes sowie die selbstverschuldete Knappheitssituation verteuert den Strom. Diese Kostentreiber lassen sich nicht wegdiskutieren. Ich schliesse eine Verdoppelung der Strompreise nicht aus», so Rime.

 

Konkurrenzfähigkeit in Gefahr

In dieselbe Kerbe schlägt auch Frank R. Ruepp, Vorsitzender der Gruppenleitung der vonRoll infratec AG und Präsident der IG Energieintensive Branchen: «Die Auswirkungen wären insbesondere für die energieintensiven Branchen besonders schädlich.» Bereits heute müssen sich die exportorientierten Branchen aufgrund der Frankenstärke enormen Kosten-
sparmassnahmen verschreiben, um international konkurrenzfähig zu bleiben. «Wenn wir diesen Branchen 
einen weiteren ‹hausge­machten› 
Kostenschub durch explodierende Energiepreise zumuten, werden hier zahlreiche Firmen in ihrer Existenz bedroht», sagt Ruepp. Dass die Strompreise ansteigen werden, ist auch für Silvan Hotz, Präsident des Schweizerischen Bäcker-Confiseurmeister-Verbands SBC, klar. «Heute sind die Strompreise tief. Das ist für uns wichtig. Noch vor wenigen Jahren kostete Strom viel mehr. Es liegt auf der Hand, dass die Preise nach einer künstlich herbeigeführten Verknappung einen Sprung nach oben machen werden. Wir dürfen uns doch nicht derart verant­wor­tungslos selber schwächen.» Doch die Preisexplosion ist nicht die einzige Negativkonsequenz des überstürzten Ausstiegs. «Die absehbaren Stromausfälle werden zu Folgeschäden führen, die in die Milliarden gehen. Banken, Versicherungen, die ganze elektronische Kommunikation, die heute über unsere Rechenzentren läuft: Wir sind als Gesamtgesellschaft zu abhängig von einer sicheren Stromversorgung, um solche Hauruck-Übungen zu 
wagen», sagt IT-Unternehmer und SVP-Nationalrat Franz Grüter.

Auch das Gastgewerbe wehrt sich vehement gegen die Erhöhung des Strompreises. Dazu Casimir Platzer, Präsident GastroSuisse und Inhaber des Belle Epoque Hotel Victoria in Kandersteg: «Die Hochpreisinsel Schweiz darf unter den schwierigen Rahmenbedingungen nicht zusätzlich aufgeschüttet werden. Die Zeche für den Atomausstieg zahlen letztlich die KMU.» Und Platzer weiter: «Rund vier Prozent des Umsatzes müssen die gastgewerblichen Unternehmer für den Produktionsfaktor Energie aufwenden. Dies unterstreicht die Bedeutung des Strompreises.» CR

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