Seit kurzem ist der Pick-up VW Amarok in der bislang stärksten Version lieferbar. Mit dem Drei-Liter-V6 bestückt, stehen ihm im Overboost bis 272 TDI-PS (200 kW) zur Verfügung. Die Modellversion Aventura verfügt über einen eleganten, breiten Bügel (Sportsbar genannt) hinter der Doppelkabine. Die Ladewanne ist durch ein stabiles, abschliessbares Rollo (Roll-Cover-System) abgedeckt. Schade, passt der Rollo-Schlüssel nicht zum übrigen Schliesssystem – er muss separat mitgeführt werden. Dabei schützt diese Abdeckung die rund 2,5 m2 grosse Cargobox vor Staub, Feuchtigkeit und unliebsamen Einblicken. Andererseits kann die Pritsche ohne weiteres als Kofferraum genutzt werden. Trotz Haltevorrichtungen kann sich allerdings der Auslad als problematisch herausstellen, weil die Wanne mit der waagrecht öffnenden Heckklappe immerhin zwei Meter lang ist.

Auffallend ist der tiefblaue Lack «Pfauengrün-Metallic», der gut mit den 20-Zoll-Felgen und den massiven Einstiegsleisten harmoniert. Innen gibt sich der Fünfplätzer mit der grossen Ladewanne gut vorbereitet: Geschickt sind digitale und analoge Welt vermischt. Die Armada an elektronischen Helfern deckt vor allem den Bereich der Sicherheit ab, für hohen Komfort gibt es alles Wünschbare im Optionenkatalog.

Kraft bis zum Abwinken

Nach dem Motto: Hubraum ist durch nichts zu ersetzen, wurde der Amarok V6 aufgebaut: 3-Liter-Motor, 580 Newtonmeter Drehmoment, permanenter 4Motion-Allradantrieb und 8-Stufen-Automatik sind die Zutaten, die der Pick-up mit Leichtigkeit über alle möglichen Untergründe kraxeln lassen. Dabei bleibt der Komfort jederzeit hoch, und gar sportliche Gefühle werden wach, wenn dem Aventura die Sporen gegeben werden. Bei unbelasteter Hinterachse tendiert das Heck bei rasanter Kurvenfahrt am Berg zwar wegzudriften, doch versierte Fahrer lenken rechtzeitig dagegen und entschärfen so die Situation, oder es wird die optionale, hintere Differentialsperre für 814 Franken gekauft.

Abseits der Strasse oder im Anhängerbetrieb entwickelt der Amarok eine ungeahnte Kraft, die ihn befähigt, sozusagen jedes Hindernis zu meistern und schwere Anhänger an jeden gewünschten Ort zu bringen. Das zentrale Element der relativ einfachen Konstruktion ist der Leiterrahmen. Auf ihm ruhen die Passagierkabine, die Pritsche sowie der Motor, unter ihm ist ein Fahrwerk mit langen Federwegen installiert, das die starre Hinterachse präzise führt. Als Arbeitsgerät leistet er natürlich vielerlei gute Dienste. Er bringt nicht nur die ganze Mannschaft an den Einsatzort, sondern wuchtet auch die Gerätschaften und Werkzeuge dorthin.

Roland Hofer

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