SUV-Coupés gibt es inzwischen viele, seit der BMW X6 diese komische Karosserieform salonfähig gemacht hat. Ein anderer Modeausdruck dafür ist Crossover, doch eigentlich handelt es sich dabei schlicht um SUVs mit einem Schrägheck.

Bei den Q-Modellen von Audi heissen die Coupévarianten Sportback – und diese erfreuen sich grosser Beliebtheit, obwohl der praktische Nutzen kleiner ist als bei den herkömmlichen Ausführungen mit Steilheck. Dafür wirkt das Design etwas sportlicher, was vielen Käufern gefällt.

Zum Test trat der kompakte Q3 Sportback an, und zwar in der spannenden Plug-in-Hybridvariante mit der Bezeichnung 45 TFSI e. Gleich vorweg die Details zum Antrieb: Ein 1,4-Liter-Turbobenziner wird mit einem Elektromotor kombiniert, die Systemleistung beträgt 180 kW (245 PS), die Kraftübertragung erfolgt über ein 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe auf die Vorderräder. Bis auf die Basismotorisierung sind sonst alle Q3-Varianten auch mit Allradantrieb erhältlich – der Plug-in-Hybrid leider nicht. Die Batterie mit einer nutzbaren Kapazität von 10,4 kWh ermöglicht rein elektrisches Fahren bis zu 58 Kilometer, im Test waren 42 Kilometer möglich.

Mit sportlicher Note

Im Alltag ist der Q3 Sportback ein sehr angenehmes Gefährt. Der Antritt ist dank Elektro-Unterstützung kraftvoll und der Fahrkomfort ist gut, obwohl sich die Entwickler für ein spürbar sportliches Set-up entschieden haben – damit schlängelt der Crossover souverän durch Kurven aller Art und fühlt sich dabei kompakt und solide an. Der schräge Heckabschluss schränkt zwar den Kofferraum um 125 Liter ein im Vergleich zum Steilheck-SUV (mit umgeklappten Rücksitzen), reicht aber locker aus, um als Geschäfts- oder Familienauto genutzt werden zu können. Der Innenraum mit modernem Cockpit ist schön gestaltet und solide verarbeitet. Dass der selbsternannte Premiumhersteller vielerorts Hartplastik verbaut, auch an Stellen, wo Augen und Hände hinkommen, ist schade – da sind Marken aus Frankreich oder Korea inzwischen hochwertiger.

Wie sparsam der Plug-in-Hybridantrieb ist oder eben nicht, liegt wie bei jedem PHEV in der Hand des Fahrers. Kann der Q3 zu Hause und am Arbeitsort geladen werden und fährt man damit nur kurze Strecken, variiert der Verbrauch zwischen 0 und etwa 3 Litern. Wird der PHEV hingegen nicht dauernd ans Kabel gehängt, muss der Verbrennungsmotor das Mehrgewicht von Batterie und E-Motor mitschleppen und verbraucht somit deutlich mehr als eine Version ohne Plug-in-Antrieb. In diesem Fall ist die Anschaffung einer der drei Benzin- oder der beiden Dieselversionen vernünftiger.

Dave Schneider

www.audi.ch