Publiziert am: 02.09.2022

Ein deutlicher Schritt nach vorne

Maserati Grecale – Das zweite SUV-Modell der italienischen Sportwagenschmiede soll Maserati in die Elektro-Ära führen. Bis der Grecale aber nächstes Jahr als Stromer kommt, trumpft er zunächst mit Benzinmotoren auf – in der getesteten Variante Modena mit 330 PS.

Dass Sportwagenhersteller nur noch mit Kompromissen überlebensfähig sind, ist inzwischen klar. Porsche hat es vorgemacht: Die Einführung eines SUV hat die Stuttgarter letztlich gerettet. Zahlreiche andere Hersteller haben es seither nachgemacht: Ferrari, Lamborghini, Aston Martin, ja sogar Lotus und Alpine haben bereits oder werden demnächst SUV-Modelle im Angebot haben, die höhere Stückzahlen und entsprechende Einkünfte versprechen.

Auch Maserati sah 2016 keinen anderen Weg, als mit dem Levante ein SUV-Modell in die Palette aufzunehmen. Mit dem Grecale hat der Sportwagenhersteller aus Modena nun einen zweiten SUV unterhalb des Levante – mit einer Länge von 4,86 Metern konkurriert er mit Modellen wie dem Porsche Macan, dem BMW X3 oder dem Audi Q5. Vor allem die Topvariante Grecale Trofeo trumpft mit eindrücklichen Daten auf: Sein 3-Liter-Sechszylinder-Turbobenziner leistet 390 kW/530 PS und katapultiert den SUV in 3,8 Sekunden auf Tempo 100.

Kraftvoll statt sparsam

Wir fuhren die mittlere Version namens Modena, die von einem 2-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner mit 220 kW/300 PS angetrieben wird und ab 95 200 Franken erhältlich ist. Auch ihre Fahrleistungen machen dem Sportwagenhersteller alle Ehre, mit einer Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 5,3 Sekunden und einem Topspeed von 285 km/h. Dabei hilft ein 48-Volt-Mildhybridsystem, wenigstens ein kleines bisschen Benzin zu sparen – doch mit einem Schnitt von 9,2 Litern ist der Grecale Modena bestimmt kein Sparmeister.

Im Innenraum zeigt der SUV, dass sich die Marke aus Modena weiterentwickelt hat. Das Cockpit ist volldigital und topmodern, selbst die ikonische Uhr in der Mittelkonsole ist nicht mehr analog, sondern wurde durch ein rundes Display wie bei einer Smart Watch ersetzt. Knöpfe und Tasten gibt es nur noch für die Gangwahl des Automatikgetriebes sowie auf dem Lenkrad, die restliche Bedienung erfolgt über ein Touchscreen-Element in der Mittelkonsole, das aus zwei Bildschirmen in einer gebogenen Glasabdeckung besteht. Wie von Maserati gewohnt, ist der Innenraum üppig mit Leder ausgeschlagen und mit Liebe fürs Detail verarbeitet.

Der Fahrkomfort ist hoch, zumindest mit der optionalen Luftfederung. Die Lenkung ist nicht so direkt und nervös wie beim Levante, das Fahrverhalten ist insgesamt weniger bissig, als man es von der Marke kennt – ideal für längere Strecken. Spannend wird es nächstes Jahr, wenn Maserati mit dem Grecale Folgore sein erstes rein elektrisches Modell lanciert: Mit zwei E-Motoren, 400 kW (544 PS) Leistung und einer 105-kWh-Batterie klingen seine technischen Daten verlockend.

ds

www.maserati.com/ch

Auf einen blick

Maserati Grecale Modena

Karosserie: Mittelklasse-SUV

Masse (L Ă— B Ă— H):

4859 Ă— 1979 Ă— 1670 mm

Kofferraum: 535 bis 1625 Liter

Antrieb: 2-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner

Leistung: 243 kW (330 PS)

Drehmoment: 450 Nm zwischen 2000 und 5000 U/min

Fahrleistungen: 285 km/h, 0-100 km/h in 5,3 Sekunden

Verbrauch (WLTP):

9,2 Liter auf 100 Kilometer

CO2-Ausstoss (WLTP):

209 Gramm pro Kilometer

Leergewicht: 1895 kg

Garantie: 3 Jahre Garantie ohne Kilometerbegrenzung

Preis: Ab 95200 Franken

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