Publiziert am: 21.10.2022

Gemeinsam vorwärts

PERSPEKTIVE SCHWEIZ – Die vier Wirtschaftsdachverbände – der Schweizerische Gewerbe­verband, der Arbeit­geber­verband, economiesuisse und der Schweizer Bauernverband – wollen die Bedeutung der Wirtschaft für den Erfolg der Schweiz in Erinnerung rufen. Auch mit Blick auf die Wahlen 2023.

Die vier Dachverbände der Wirtschaft und der Landwirtschaft – der Schweizerische Gewerbeverband sgv, economiesuisse, der Schweizerische Arbeitgeberverband und der Schweizer Bauernverband – wollen «zum Wohl unseres Landes» einer wirtschafts- und landwirtschaftsfreundlicheren Politik gemeinsam zum Durchbruch verhelfen.

Allianz bei Abstimmungen und Wahlen

Für die Volksabstimmungen vom 25. September haben die vier Verbände bereits gemeinsame Massnahmen – weitgehend erfolgreich – umgesetzt. «Die Abstimmungsresultate haben gezeigt, dass eine starke und geeinte Allianz vieles bewegen und Mehrheiten sichern kann», stellten die Verbände bei der Präsentation ihrer gemeinsamen Kampagne unter dem Namen «Perspektive Schweiz» erfreut fest. Die wirtschaftsfreundliche Allianz will sich unter diesem Titel auch hinsichtlich der National- und Ständeratswahlen im nächsten Jahr engagieren. Übergeordnetes Ziel der Kampagne «Perspektive Schweiz» ist es, dass Schweizerinnen und Schweizer die gesellschaftliche Bedeutung der Wirtschaft und der Landwirtschaft (wieder) erkennen. «Die Wirtschaft sorgt für attraktive Arbeitsplätze und Lehrstellen, für angemessene Einkommen, für genügend Lebensmittel und Energie, für sichere Sozialwerke sowie für eine nachhaltige Klimapolitik – mehr als genügend Gründe also, sich für eine Stärkung der Schweizer Wirtschaft einzusetzen und jenen eine Abfuhr zu erteilen, welche sie ständig schlechtzureden versuchen.» Solche Zusammenhänge will die Kampagne in den nächsten Monaten aufzeigen.

Die Zusammenarbeit der Verbände fokussiert vorerst auf die Themenfelder «Sicherheit und Stabilität», «sichere Sozialwerke», «Berufsbildung», «Nachhaltigkeit», «Ernährungssicherheit» sowie auf eine «zukunftsorientierte Energieversorgung».

Alle Beteiligten seien sich «bewusst, dass unsere schnelllebige Zeit einen hohen Grad an Flexibilität erfordert». Wichtig sei, dass dabei «der Kompass und die Perspektive» übereinstimmten. Die über 600 000 Schweizer Unternehmen mit ihren über 4,5 Millionen Beschäftigten seien es sich gewohnt, täglich agil und schnell zu reagieren. Das Gleiche solle auch für die politische Allianz der Verbände und die zu bearbeitenden Themenfelder gelten.

Reformfähigkeit steigern

Der Präsident des Schweizerischen Gewerbeverbandes sgv, Nationalrat Fabio Regazzi, mahnte, dass auch unbequeme Tatsachen angeschaut werden müssten, beispielsweise die abnehmende fiskalische Attraktivität der Schweiz (vgl. auch Interview «Wir alle sind Wirtschaft!»). Hierfür müsse die Reformfähigkeit unseres Landes wieder gestärkt werden. Das Zusammenspannen der Verbände solle «eine gemässigte, bürgerliche, konstruktive reformfreundliche Haltung ins Parlament bringen, um Lösungen zu erarbeiten und zu erreichen».

Der Präsident des Schweizerischen Arbeitgeberverbandes verwies auf den Erfolg der Allianz bei der letzten AHV-Abstimmung. Ein jahrzehntelanger Stillstand, hervorgerufen durch eine beispiellose «Blockade-Politik der Linken», habe zugunsten einer austarierten Reform beendet werden können, sagte Valentin Vogt.

Schlagworte oder Wunschdenken brächten uns nicht weiter, betonte Christoph Mäder, Präsident von economiesuisse. Die Schweiz brauche tragfähige Lösungen und Perspektiven. Es könne nicht sein, dass sich einzelne Parteien von der konstruktiven Problemlösung verabschieden würden.

Verlässliche Rahmenbedingungen

Auch der Präsident des Schweizer Bauernverbands, Nationalrat Markus Ritter, zeigte sich besorgt. Er stellte fest, dass das Parlament, insbesondere der Nationalrat, zunehmend «wirtschafts- und landwirtschaftsfeindlicher» politisiere. Damit werde die Schweiz als Ganzes geschwächt. Gefragt seien aber verlässliche Rahmenbedingungen, nicht Aktivismus und Bürokratie. Deshalb sollten die wirtschaftlichen und die landwirtschaftlichen Zusammenhänge sowie die Betroffenheit der Bevölkerung als Teil der Wirtschaft aufgezeigt werden.

FĂĽr eine Politik mit Perspektive

Die Verbandskampagne startet mit speziellen Plakat-, Inserate- und Social-Media-Aktionen zum Thema «Perspektive Schweiz» (vgl. Seite 19). Dabei soll der Blick für wirtschaftliche Themen geschärft werden. In einer späteren Phase werden thematische Fragen in den Vordergrund gerückt.En

www.perspektiveschweiz.ch

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