Publiziert am: 05.02.2021

Günstiger unterwegs dank Autoabos

FLOTTENMANAGEMENT UND NEUHEITEN – 2020 litten auch die Transporterverkäufe unter der Pandemie. Sie verloren 6520 Einheiten oder 19 Prozent. Der Leasingmarkt hat durch Anbieter von Fahrzeugabonnements starke Konkurrenz erhalten. Allgemein haben sich die Angebote vervielfacht, Elektrofahrzeuge sind besonders in der Agglo im Trend.

Der Fahrzeugmarkt hat sich 2020 negativ entwickelt. Aber nicht nur die Personenwagen haben Federn lassen müssen, sondern auch die leichten Nutzfahrzeuge, die mit einem Minus von 6520 Einheiten bei 28 035 Stück stagnierten. Die Modelle von Hyundai (2019: 80/2020:2), SsangYong (56/7) und DFSK (170/0) sind diesbezüglich in die Bedeutungslosigkeit abgerutscht. Das neue Angebot der vollelektrischen Maxus (36) hat diese Lücke (noch) nicht füllen können.

Auf der andern Seite konnten drei Marken bei den Sachentransportfahrzeugen bis 3,5 Tonnen Gesamtgewicht zulegen: Fuso +18,0 Prozent/151 Immatrikulationen, MAN +16,2 Prozent/365 und VW +0,2 Prozent/5844 Einheiten. Beim Gesamtabsatz halten VW-Nutzfahrzeuge VW T6.1 (inklusive Personentransporter und Camper) und Crafter die Spitzenposition mit 8315 Verkäufen vor Ford (4591 Exemplare) und Renault (3480).

Renault und Nissan als Pioniere

Insbesondere haben die Transporter mit alternativer Antriebstechnik stark zugelegt. Elektrifizierte Fahrzeuge, das heisst hybride und vollelektrische, mit Nutzlasten zwischen einer und zwei Tonnen sind bei Citroën, Ford, Maxus, Mercedes, Nissan, Opel, Peugeot, Renault, Toyota und VW zu finden. Das Angebot wird in rascher Folge ausgeweitet. Es lohnt sich demnach, sich bei der bevorzugten Garage nach Neuheiten zu erkundigen. Auffallend ist, dass Renault und Nissan die eigentlichen Pioniere der elektrisch angetriebenen Nutzfahrzeuge sind. Sie profitierten 2020 von ihrem Vorsprung und konnten 338 Renault Kangoo Z. E. und Master Z. E. respektive 166 Nissan e-NV200 absetzen. Als dritter Anbieter folgt der Toyota Proace EV mit 57 Verkäufen.

Ähnlich ist die Situation auch bei den in Fahrzeugflotten oft vorkommenden Kombimodellen. Hybridversionen sind zwar weit verbreitet, doch eigentliche Kombis sind nur bei Kia, Peugeot und Volvo im Angebot. Alle Elektromodelle sind stark am Zunehmen, wobei immer deutlicher wird, dass die deutschen Grossserienhersteller gegenüber den fernöstlichen Werken zeitlich und fertigungstechnisch im Hintertreffen liegen. Gemäss dem Dachverband auto-schweiz hatten im vergangenen Jahr 28,2 Prozent aller verkauften Fahrzeuge eine alternative Antriebsquelle. Den grössten Anteil davon machen die Hybridautos (HEV) ohne Lademöglichkeit aus (13,6%). Ihren Anteil haben die ladbaren Plug-in-Hybride (PHEV) mehr als vervierfacht (6,1%) und die reinen Elektroautos (BEV) fast verdoppelt (8,2%).

Personenwagenmarkt im Umbruch

Eine eklatante Zunahme verzeichnen die elektrifizierten Personenwagen aller Gattungen. Gemäss dem Autogewerbeverband der Schweiz (AGVS) sind im vergangenen Jahr lediglich 236 828 neue Personenwagen auf die Strassen in der Schweiz und des Fürstentums Liechtenstein gekommen. Einen Rekord im positiven Sinn stellen die 28,2 Prozent Marktanteil der alternativen Antriebe im Gesamtjahr dar. Das «10/20»-Ziel von auto-schweiz, das einen 10-prozentigen Anteil an Elektroautos und Plug-in-Hybriden vorsah, wurde dabei um 4,3 Prozentpunkte übertroffen.

Insgesamt sind im abgelaufenen Jahr 66 687 Fahrzeuge mit Alternativantrieb auf die Strassen gekommen, 63,8 Prozent mehr als 2019. Das Wachstum geht vor allem auf die Plug-in-Hybride zurück (14 429, +238,6%), aber auch rein elektrische Modelle (19 504, +48,2%) und Hybridautos ohne Lademöglichkeit (22 010, +46,1%) legten kräftig zu. Zudem wurden 42 neue Wasserstoffautos eingelöst, 17 mehr als 2019. Für 2021 erwartet auto-schweiz ein Marktniveau von rund 270 000 Immatrikulationen.

Umfassendes Autoabonnement

Für die Verwaltung eines grossen Fuhrparks gibt es Spezialisten, die von der Beschaffung über die Kontrolle und die Logistik, Telematik sowie die Kosten alles im Griff haben. Für Flotten im Bereich von 10  bis 50 Fahrzeuge lohnt es sich unter Umständen, das Fahrzeugmanagement auszulagern, sodass sich der Betrieb voll auf seine eigentliche Aufgabe konzentrieren kann. Die Angebote auf diesem Gebiet sind so vielfältig wie jenes der Fahrzeugmodelle. Fahrzeuge können abonniert, gemietet oder geleast werden – je nachdem, ob ein kürzerer oder längerer Zeitraum ins Auge gefasst wird. Recherchen und Vergleiche haben gezeigt, dass ein Fahrzeugabonnement günstiger zu stehen kommen kann als Barzahlung oder Leasing.

Mindestens im Falle von Carvolution, einem markenunabhängigen Unternehmen, das zur Zeit rund 30 Fahrzeugmodelle zu klar günstigeren Konditionen bereithält. Es bietet Abos an, bei denen der Kunde bei der Wahl des Fahrzeuges mitreden kann. Er muss im Übrigen bloss den Immatrikulationskanton angeben (wegen der unterschiedlichen Fahrzeugsteuern), ein Kilometerpaket festlegen, den Selbstbehalt wählen und eine Bonitätsprüfung bestehen. Carvolution beschafft die Autos (bei genügend Nachfrage auch Transporter bis 3,5 Tonnen Gesamtgewicht), löst sie ein, versichert sie bei der Mobiliar, sorgt für Sommer- und Winterreifen, arbeitet mit rund 900 Partnergaragen und Carrosserien zusammen, welche den Unterhalt und allfällige Reparaturen ausführen und mit Carvolution abrechnen. Sogar die erste Autobahnvignette wird angebracht. Zusätzlich wird eine AVIA-Tankkarte abgegeben, die dem Benutzer 5 Rappen Rabatt pro Liter verspricht. Elektrofahrzeugabonnenten erhalten entsprechend eine Strombezugsmöglichkeit mit GreenMotion (2000 Ladestationen in der Schweiz) und einen «evpass», bei dem jede Kilowattstunde 5 Rappen günstiger zu stehen kommt. Hier wird eine überaus hohe Transparenz ohne versteckte Kosten geboten.

Ebenfalls null versteckte Kosten verspricht das neue von AMAG unterstützte Autoabo «Clyde». Das Unternehmen bietet ebenfalls ein flexibles Autoabo für die Schweiz an. Der Clyde-Kunde sucht sich das passende Auto (VW, Audi, Seat oder Skoda) aus und bestimmt die gewünschte Mindestlaufzeit zwischen einem Monat und einem Jahr sowie die monatliche Laufleistung zwischen 500 km und 4000 km. Bezahlt wird dann immer eine fixe monatliche Rate, die sämtliche Kosten, – ausser Tanken und Bussen – abdeckt. Als zusätzliches Zückerchen bringt Clyde das Auto kostenlos an jeden Ort in der ganzen Schweiz.

Carsharing mit Leader

Die bereits 1997 gegründete Mobility-Genossenschaft ist an ihren 3120 roten Fahrzeugen an 1530 Standorten in der Schweiz bekannt. Sie bietet auch Businesslösungen auf dem Gebiet von «Auto-Teilet» an, die einer Prüfung locker standhalten, da auch Lieferwagen zur Verfügung stehen. Mit einem Kundenstamm von über 220 000 Adressen ist Mobility hierzulande klar der grösste Carsharingverbund.

Eine andere Form ist das private (oder geschäftliche) Carsharing. Bei 2EM können Autobesitzer und Autosuchende in Kontakt treten und die gemeinsame Autonutzung koordinieren. Auch bei Ubeequo läuft der gesamte Verkehr nach der Registrierung über eine App auf dem Smartphone. Abgerechnet wird über eine Kreditkarte.

Ladeinfrastruktur holt auf

Entsprechend der Zunahme an Elektrofahrzeugen ist auch das Ladestellenangebot rasant gewachsen und wird fast täglich um neue Anlagen erweitert. Hemmnisse – etwa unterschiedliche Ladestecker oder verwirrende Anzahl Ladestationenanbieter und -betreiber – werden Schritt für Schritt behoben und kundenfreundlicher gestaltet.

Roland Hofer

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