KMU bauen die Ukraine wieder auf
BUSINESS – Am 4. und 5. Juli findet in Lugano die Wiederaufbau-Konferenz für die Ukraine statt. Bundespräsident Ignazio Cassis ist Schirmherr und Gastgeber. KMU-Vertreter sind herzlich eingeladen.
DIGITALISIERUNG – Das Unternehmen Daura – ein Gemeinschaftsunternehmen von BDO, Berner Kantonalbank, SIX, Swisscom und der Bank Sygnum – entwickelt Anwendungen, die den Erwerb von KMU-Aktien demokratisieren.
Während der Inflationsdruck aus allen Teilen der Welt zurückgekehrt ist, sorgt die drohende Erhöhung der Leitzinsen durch die Zentralbanken für Unsicherheit über das Wirtschaftswachstum. Werden höhere Zinssätze zu Insolvenzen führen? Ist die Überschuldung bei extrem niedrigen Zinsen in den letzten Jahren nicht ein gefährliches Kartenhaus, insbesondere für Immobilien?
Die Frage wird auch sein, ob es für die Zentralbanken politisch akzeptabel sein wird, die Leitzinsen zu erhöhen, um den Inflationsdruck zu zähmen. Die Nachkriegsgeschichte lehrt uns, dass es bei einer hohen Verschuldung des Staates sowie der Gesellschaft schwieriger ist, auf die Preiserhöhung des Kreditangebots zu setzen.
Eine interessante Lösung für dieses Dilemma besteht darin, in kleine und mittlere Unternehmen KMU zu investieren, um attraktive Renditen erzielen zu können. Nebenbei bemerkt: Die Möglichkeit, in KMU zu investieren, sagt viel über die Fähigkeit der Wirtschaft aus, sich positiv zu entwickeln. Länder, die dieser Möglichkeit Hindernisse in den Weg legen, zerstören ihre eigene lokale Wirtschaftsstruktur und ihre Innovationsdynamik.
Wie dem auch sei, die Menschen wollen weiterhin in Kenntnis der Sachlage investieren, also eher in der Schweiz. Andererseits scheint es, dass viele lokale Unternehmen florierende Geschäfte haben, die nur darauf warten, von Kapitalzuflüssen zu profitieren, um ihre Segel zu vergrössern. Es ist jedoch schwierig, das Angebot an Finanzmitteln mit der Nachfrage danach in Einklang zu bringen. Soll man über eine Bank oder ein anderes Finanzinstitut gehen, das letztlich die Verwaltung übernimmt?
Hier kommt die Digitalisierung ins Spiel, die vorschlägt, die Zahl der Vermittler zu begrenzen, indem sie eine Plattform anbietet, die einen Teil des Angebots und der Nachfrage zusammenbringt. Eine solche Funktionsweise ist besonders attraktiv für Anleger und Privatpersonen, die direkt wissen wollen, wo sie ihre Ersparnisse anlegen.
Grund genug für das Unternehmen Daura – ein Gemeinschaftsunternehmen von BDO, Berner Kantonalbank, SIX, Swisscom und der Bank Sygnum –, Anwendungen zu entwickeln, die den Erwerb von KMU-Aktien demokratisieren. Tatsächlich digitalisiert Daura die Aktien von kleinen, mittleren und grossen Schweizer Unternehmen mithilfe der Blockchain-Technologie. Über die Plattform ist es möglich, auf einfache Weise Beteiligungen an Schweizer Unternehmen zu erwerben und vor allem, diese anschliessend leicht verwalten zu können.
Unternehmen, die sich registrieren lassen, erhalten ein Tool, um ihre Aktienbeteiligung zu digitalisieren. Dabei geht es insbesondere darum, die Statuten und gesetzlichen Verpflichtungen durch digitalisierte Verfahren sicherzustellen. Auch Kapitalerhöhungen, die Beteiligung von Angestellten oder sogar die Durchführung von Hauptversammlungen sind möglich. Die digitale Plattform hat ihre Palette an Instrumenten zugunsten von KMU und Investoren, die die lokale Wirtschaft unterstützen wollen, ausgebaut.
Doch wie funktioniert die Plattform, die bereits von 60 Schweizer KMU und über 4000 Investoren genutzt wird, konkret? Und vor allem, wer trägt die Kosten für die Entwicklung der Plattform? Die Plattform bestätigt, dass es für die Aktionäre keine Kosten gibt, was sie dazu veranlassen sollte, künftig ihre finanziellen Mittel auf der Plattform anzubieten.
KMU, die an einer Kapitalerhöhung interessiert sind, werden jedoch zur Kasse gebeten. Es gibt eine Grundgebühr für die erste Migration von 2250 Franken und dann, um von der partizipativen Aktionärsstruktur zu profitieren, wird ein Prozent der Kapitalerhöhung verlangt, mindestens aber 2500 Franken.
Ab einem bestimmten Betrag wird es sicherlich interessanter sein, andere Wege zu gehen, und in den kommenden Jahren wird der Wettbewerb in diesem Bereich ohnehin zunehmen. Hier handelt es sich wirklich um eine konkrete Anwendung, die die Digitalisierung für KMU erleichtern sollte. Sie gewinnen an Sichtbarkeit und Finanzierungsmöglichkeiten, indem in der Schweiz ein «Markt für KMU-Kapital» geschaffen wird.
Mikael Huber, Ressortleiter sgv
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