Schweizerische Gewerbezeitung: Sie bieten unter www.radurlaub-schweiz.ch zahlreiche Idee für Radtouren in der Schweiz an. An wen richtet sich Ihr Angebot?

Jürg Krämer: Wir bieten auf unserer Website Touren für Rennvelo, Bike und E-Bike an, die nicht einfach den herkömmlichen «Swissmobil»- Routen folgen. Es gibt viele Touren zur Auswahl – als Tagestour oder mit Übernachtung. Man fährt selbst oder engagiert einen Guide. Unsere spezielle Dienstleistung – Pannenservice und Abholservice – gibt Einzelgästen und Gruppen Sicherheit.

Was ist charakteristisch für das Radroutennetz in der Schweiz?

Das Velowegnetz der Schweiz ist an verkehrstechnisch schwierigen Stellen oft als Veloweg neben der Strasse oder als Radstreifen auf der Fahrbahn geführt. Diese Routen sind gut, um rasch von A nach B zu kommen, aber sie sind nicht immer schön. Sternvelotouren bieten mehr und stärken dabei noch mit Adressen zur Verpflegung und Übernachtung das lokale Gewerbe.

In welchen Regionen empfehlen Sie jetzt im Spätsommer und Herbst, eine Radtour zu machen?

Im Spätsommer ist das Mittelland ideal, die Hitze ist vorbei und die Flüsse und Seen sind noch warm. Spätestens ab Mitte September bis in den November hinein, empfehlen wir aber nur noch die Touren im Wallis. Das lokale KMU bietet dort Rennvelo-, Bike- und E-Bike-Touren an mit Pannenservice.

Wie gefragt sind Radtouren in der Schweiz?

Veloferien in der Schweiz sind gefragt. Rundtouren durch die ganze Schweiz laufen schlechter als die Sternvelotouren. Diese haben den Vorteil, dass man bequem ohne grosses Gepäck mehrere Tage in der selbst gewählten Unterkunft logiert. Die am besten gebuchten Sternvelotouren sind bei uns die Walliser und Mittelland-Touren.

Sie bieten unter www.wanderurlaub-schweiz.ch auch zahlreiche Vorschläge für das Wanderparadies Schweiz an. Wen wollen Sie hier ansprechen mit Ihren Angeboten?

Wir möchten vor allem Familien, aber auch Firmen und Schulen ­ansprechen, die eine nicht allzu ­strenge Wanderung suchen, die man selbst durchführen kann. Gut geeignet sind auch Wanderungen zu bestimmten Themen, wie beispielsweise Kuno Amiet, Holz, Alpakas, Wein, Käse, Bier, Findlinge, Pfahlbauer oder die sechs Waldwan­derungen.

Was ist charakteristisch für das Wanderparadies Schweiz?

Es gibt unglaublich viele Wanderwege und Bergrestaurants! Jede Region hat ihren Reiz, je nach Jahreszeit. Viele Wanderungen in den Skiregionen sind aber so angelegt, dass man die Bergbahnen nutzt und so mitten im Skigebiet wandert. Wanderportale bieten oft schönere Wanderungen an, die erst noch preiswerter sind.

Hat das Wandern in der Schweiz Corona-bedingt einen Aufschwung erlebt?

Wir hatten mehr Tagesgäste, vor allem Familien. Die Themenwege waren beliebt, da sie gut beschrieben sind und man keinen Guide braucht. Für das Gastrogewerbe und die Bahnen war es aber logischerweise keine positive Entwicklung. Es fehlten die grösseren Gruppen. Viele überlebten nur dank Unter­stützung.Interview: CR