Publiziert am: 11.12.2015

Keine praxistaugliche Alternative

GOTTHARD-SANIERUNGSTUNNEL – Der Berner BDP-Ständerat Werner Luginbühl will wirtschaftliche Nachteile von der Schweiz und dem Espace Mittelland fernhalten. Darum und aus Gründen der Sicherheit sagt er JA zur 2. Röhre am Gotthard.

Am 28. Februar 2016 stimmen wir im Zuge der Sanierung des Gotthard-Strassen­tunnels über den Bau der zweiten Tunnelröhre ab. Aus Rücksicht auf unseren Wirtschaftsstandort, zur Vermeidung von Nachteilen für die Region Espace Mittelland und zugunsten von mehr Sicherheit ist der Bau des Sanierungstunnels klar zu befürworten. Zu dieser sinnvollen und finanziell nachhaltigen Investition gibt es keine praxistaugliche Alternative.

«AN DER LÖTSCHBERG-
SIMPLON-ACHSE 
MüSSTEN ALLE LEIDEN.»

Die Sanierung ist zwingend

Der Gotthard-Strassentunnel muss nach 35-jähriger Betriebszeit zwingend saniert werden. Bundesrat und Parlament erachten nach sorgfältiger Prüfung den Bau des Sanierungstunnels klar als sinnvollste Variante. Die Alternative eines Verlade­systems – die sogenannte «rollende Landstras­se» – hat sich als nicht praxistauglich erwiesen. Mit Blick auf die gesetzlich verankerte Gewährung des Alpenschutzes – nach Abschluss der Sanierungsarbeiten wird jede Röhre nur einspurig befahren – erweist sich der Bau der zweiten Röhre als nachhaltige Investition in die Sicherheit und den Wirtschaftsstandort.

Das Mittelland profitiert – Umwegverkehr verhindern

Vom Bau des Sanierungstunnels profitiert insbesondere auch die Region Espace Mittelland, die auf eine funktionierende Strassenverbindung ins Tessin und nach Norditalien dringend angewiesen ist. Rund 20 Prozent der Exporte unserer Region passieren die Tessiner Grenze in Richtung Norditalien und in umgekehrter Richtung rund 20 Prozent der Importe. Der Löwenanteil dieses Warenverkehrs wird dabei über die Strasse abgewickelt. Für die Wirtschaft in der Region Bern-Mittelland ist deshalb eine funktionierende Gotthard-Strassenverbindung zentral. Doch nicht nur die Wirtschaft unserer Region profitiert vom Bau des Sanierungstunnels, sondern auch die Bevölkerung des Kantons Bern und anliegender Kantone. Ohne Sanierungstunnel droht Umwegverkehr über die Lötschberg-Simplon-Achse, den die Strassenverbindung durch das Kandertal schlucken müsste. Damit drohte nicht nur den Anwohnern im Berner Oberland verkehrliches Ungemach, sondern auch den zahlreichen Ferienreisenden auf dem Weg ins Wallis oder generell in den Süden. Sie alle würden unter dem Mehrverkehr zu leiden haben.

Investition in die Sicherheit...

Der Bau des Sanierungstunnels bringt zudem den langersehnten Quantensprung in der Verkehrssicherheit am Gotthard. Regelmässig ereignen sich leider im 17 Kilometer langen und im Gegenverkehr betriebenen Strassentunnel schwere Unfälle, wie das tragische Unglück von 2001 mit 11 Toten. Der Bau von zwei richtungsgetrennten Tunnels senkt erwiesenermassen die Unfallgefahr erheblich. Gemäss einer Studie des bfu lässt sich die Zahl von Unfallopfern dank rich­tungs­getrennten Verkehrs in zwei einspurigen Tunnels um 53 Prozent senken. Ein Ja zum Gotthard-Sanierungstunnel ist demnach auch eine Investition in die Sicherheit.

...und in den Kulturland-Schutz

Schliesslich stellt der Bau des Sanierungstunnels die kostengünstigste Lösung und eine nachhaltig sinnvolle Investition dar. Die Schweiz investiert nicht nur 2,8 Milliarden in ein modernes und sicheres Tunnelsystem, sondern wappnet sich auch für künftige Sanierungen und Störfälle. Anders verhielte es sich mit einer Verla­de­lösung: Alle 30 bis 40 Jahre müssten ausgedehnte provisorische Verladeanlagen auf- und abgebaut werden, die nicht nur viel Geld, nämlich 1,8 bis 2,2 Milliarden, sondern auch wertvolles Kulturland verschlingen würden. Der Bau des Gotthard-Sanierungstunnels ist folglich auch aus finanzieller und raumplanerischer Perspektive die einzig vernünftige Lösung – deshalb empfehle ich Ihnen am 28. Februar 2016 ein JA zum Gotthard-Sanierungstunnel.

Werner Luginbühl, Ständerat (BDP/BE)

 

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