Publiziert am: 06.09.2019

Klimaziele klar erfüllt

ENERGIE-AGENTUR – Die Wirtschaft erfüllt ihre Klimaziele deutlich: Rund 4000 der Energie-Agentur der Wirtschaft (EnAW) angeschlossene Unternehmen mit Zielvereinbarung haben ihre CO2-Emissionen und ihren Energieverbrauch auch 2018 kontinuierlich gesenkt.

«Zielvereinbarungen bringen Dynamik im Klimaschutz», sagt der Zürcher FDP-Nationalrat Hans-Ulrich Bigler. Wie der Vizepräsident der Energie-Agentur der Wirtschaft (EnAW) und Präsident des Schweizerischen Gewerbeverbandes diese Woche vor den Medien festgestellt hat, ist das Modell der EnAW ein Gewinn für Klima, Unternehmen und Behörden zugleich. «Mit geeigneten Massnahmen lässt sich die Wirkung des Modells der Zielvereinbarung um 50 bis 100 Prozent erhöhen», ist Bigler überzeugt.

Dass das Modell funktioniert, zeigt auch die Leistungsbilanz der EnAW sehr eindrücklich. Die CO2-Intensität sank 2018 auf 88,3 Prozent (Soll bis 2022: 91,6%) und die Energieeffizienz stieg auf 109,9 Prozent (Soll bis 2022: 106,9%). «Damit sind die Soll-Zielwerte 2022 des Bundes für die Wirtschaft im 2018 bereits erreicht», stellt Bigler fest.

In wenigen Jahren eine halbe Million Tonnen CO2 reduziert

Insgesamt haben die rund 4000 Unternehmen mit einer Zielvereinbarung bei der EnAW seit 2013 eine halbe Million Tonnen CO2 reduziert. Mit den seit 2013 umgesetzten Massnahmen wurden im Jahr 2018 ausserdem mehr als drei Millionen Megawattstunden Energie eingespart.

Dank tieferer Energie- und Abgabenkosten sparen die Unternehmen hier fast 650 Millionen Franken, die sie wieder in innovative Effizienzmassnahmen investieren können. «Heute wirkt die Kombination von Zielvereinbarung und Rückerstattung wie ein Energieschub – ein Kick, der die Effizienzsteigerung in den Unternehmen ins Rollen bringt», erklärt Jacqueline Jakob, Geschäftsführerin der EnAW.

Verlässliche Partnerschaft

Wie Unternehmen die Massnahmen in der Praxis umsetzen und wie Zielvereinbarungen wirken, wird am Beispiel der SBB deutlich. Diese sind seit 2007 bei der EnAW mit 75 aktiven Zielvereinbarungen dabei. Mit den über 4100 Energieeffizienzmassnahmen realisieren die SBB jährliche Energieeinsparungen von 60 Gigawattstunden – das entspricht dem Stromverbrauch der Stadt Biel.

Auch für die Unternehmen der Maschinenindustrie bringt die Zusammenarbeit mit der EnAW einen grossen Mehrwert: Persönliche Beratung, unabhängige und technologieoffene Analysen und unternehmensspezifische Lösungen bedeuten für die MEM-Firmen, Energie, CO2 und Kosten zu reduzieren.

Der Gesamtenergieverbrauch der Swissmem-Mitglieder konnte seit 1990 um rund die Hälfte gesenkt werden. «Durch die erzielten Einsparungen investieren die Firmen laufend in den technologischen Fortschritt und bringen Innovation voran. Das hilft wiederum dem Klima», so Stefan Brupbacher, Direktor Swissmem.

Potenzial der verhaltens-ökonomischen Anreize nutzen

Heute können Unternehmen wählen, wie sie die Klimaziele erreichen wollen. Entweder verpflichten sie sich zur Steigerung der Energieeffizienz, oder sie bezahlen die CO2-Lenkungsabgabe. «Dieser verhaltensökonomische Anreiz funktioniert», sagt Gewerbedirektor und EnAW-Vize Bigler. «Dies zeigt der Leistungsausweis der EnAW eindrücklich.»

Anreize motivieren

«Der Anreiz der Rückerstattung motiviert Unternehmen, mehr zu tun und auf langfristige Strategien zur CO2-Reduktion und Energieeffizienz zu setzen», sagt Rudolf Minsch, Präsident der EnAW. Es macht deshalb Sinn, das Instrument der Zielvereinbarung im Rahmen der CO2-Gesetzrevision zu stärken.

Neues EnAW-Magazin «Fokus»

Solche Erfolge im Klimaschutz wollen breiter bekannt gemacht werden. Erstmals lanciert die EnAW zu diesem Zweck ein Magazin «Fokus» mit eingefügtem Leistungsausweis. «Damit will die EnAW der Arbeit am wirtschaftlichen Klimaschutz ein Gesicht geben», sagt Geschäftsführerin Jakob.

Das Magazin soll aufzeigen, wie die Unternehmen ihre Energieeffizienzprojekte umsetzen und damit Wirkung erzeugen.

En/pd

www.enaw.ch vgl. auch Seite 18

«DIE SENDUNG FÜR WIRTSCHAFT UND GESELLSCHAFT»

Auch auf FOKUS KMU gehts ums Energiesparen

Freiwilligkeit beim Energiesparen: Darum geht es auch in der nächsten Sendung von «FOKUS KMU – die Sendung für Wirtschaft & Gesellschaft». Zu Besuch bei der X-Met AG in Lyss/BE, zeigt Geschäftsführer Beat Wieland den aussergewöhnlichen Neubau seiner Stahlbaufirma. Mit Hilfe der Energie-Agentur der Wirtschaft konnte Wieland seinen Betrieb effizienter gestalten. Die für die Produktion benötigte Energie wird im Betrieb selbst hergestellt oder rückgewonnen – die Produktion ist CO2-neutral.

«FOKUS KMU», ab dem 9. September täglich um 17.35 Uhr auf den Sendern Tele Züri, Tele Bärn und Tele M1 sowie ab dem 16. September täglich um 17.25 Uhr auf Tele Z. uhl

www.fokus-kmu.tv

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