Publiziert am: 24.11.2017

Mut zum Risiko, auch bei den Mikro-Unternehmen

digitalisierung, finanzierung und innovation

Wenn es um Investitionen bei KMU geht, fällt früher oder später der Begriff Digitalisierung. Laut dem KMU-Spiegel 2017 der Fachhochschule St. Gallen soll die Digitalisierung die Produktivität auf dem Bau optimieren, IT- und Kommunikationsfirmen erhoffen sich neue Geschäfts­felder, und KMU im Handel und im Gastgewerbe wollen in erster Linie moderne Vertriebs­kanäle zu ihren Gunsten nutzen. So vielfältig die Möglichkeiten in den Branchen, so identisch der Haken an dem Ganzen: Die Digitalisierung kostet Geld. Viel Geld. Aber genau die digitale Revolution bringt auch innovative Finanzierungsmodelle hervor. Vor allem im Internet. Crowdfunding ist im Aufwind. Betrug das Volumen der KMU-Kredite im Jahr 2015 eine knappe Million Franken, lag der Wert im letzten Jahr schon im zweistelligen Millionenbereich. Gemessen an den Gesamtinvestitionen im Schweizer KMU-Markt ist das zwar sehr wenig, die Kurve zeigt aber stark nach oben. Die Angebotsvielfalt wächst mit der Nachfrage. Dies könnte gerade Mikro-Unternehmen zugute kommen, die häufig auf Eigenkapital setzen. Statistisch sind diese Kleinstunternehmen am ehesten entmutigt, was Kredite angeht, und stellen erst gar keine Anträge. Daraus folgen weniger Investitionen – wichtige Innovationen bleiben auf der Strecke. Mut zum Risiko lautet das Gebot der Stunde. Nicht betreffend Höhe der Investitionen, sondern wie diese getätigt werden. Auch der Weg zum Endprodukt kann die entscheidende Differenz auf dem Markt schaffen. Digitalisierung, Finanzierung und Innovation bilden hingegen keinen geraden Weg, sondern vielmehr einen Kreislauf, um den sich in der KMU-Welt Schweiz vieles dreht.

Adrian Uhlmann

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